Pietros Vater Andrea Spazzo war ein in Böhmen tätiger italienischer Architekt. Spezza hatte mindestens zwei Söhne Antonio und Pietro, die ebenfalls Baumeister lernten, und unter seiner Leitung am Palais Waldstein, tätig waren. Der Vater starb 1628. Wallenstein würdigte die Leistung der Spazzis in einem besonderen Schreiben.[3]
Der junge Maurer Peter Spaz,[4] Sohn des Andre Spazzo, Maurer von Lanzio in Mailand, hatte am 23. Januar 1623 im Stephansdom Christina Koch, Tochter des Bürgers Jacob Koch geheiratet.[5] Dort wurden einige ihrer Nachkommen getauft, am 22. Juli 1625 Jacobus, am 13. September 1634 Franciscus und am 5. Mai 1636 Magdalena.
Werke
Waldstein-Palast in Prag ab 1623
Brief Wallensteins
Brief Wallensteins bezüglich der Fortzahlung der Bezüge seines gestorbenen Baumeisters Andrea Spezza an dessen Söhne aus dem Jahre 1628.[6]
Waldstein-Palais in Prag
Nach der Geburt des Sohnes Jacobus (1625) in Wien arbeitete Pietro Spazzo wieder in Prag beim Waldstein-Palais, nach des Vaters Tod hatte dort Giovanni Pieroni die Leitung übernommen.
Meister Pietro ließ 1637 ein Bildnis von sich – als Erbauer der Kirche – malen, das sich in der Sakristei befindet. Der Kunsthistoriker Voit meint dazu: Wenn dies nicht der Fall gewesen wäre, hätte der Orden sein Bildnis gewiss nicht so pietätvoll aufbewahrt.
Stiftung einer Loreto-Kapelle in seinem Heimatort Lanzo
Im Testament hinterließ er Geld und einen Entwurf für den Bau einer Loreto-Kapelle daheim. Sie wurde 1673 von Giovanni Pietro Spazzo[11] in Lanzo errichtet.[12]
Literatur
Historisches Lexikon Kaisersteinbruch. Band 2. I–Z. Museums- und Kulturverein Kaisersteinbruch, Bruckneudorf-Kaisersteinbruch 2004.[13]
Max Pfister, Bernard Anderes: Spazzi/Spazzo Giov. Pietro. In: Repertorium Tessiner Künstler. Der vergessene größte Kulturbeitrag der Schweiz an Europa. Band 2. (alphabetisch) 1994.
Ursula Stevens: Kaisersteinbruch. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. 2016, abgerufen am 10. November 2024.
Pläne Ballhaus und anliegende Räume, ebener Erde, 1. und 2. Stock 1640/41 Peter Spazio. k.u.k. Finanzarchiv[2]
Anmerkung
Clara Garas, Barock in Ungarn. In: Baroque Nr. 8/1976.Barock in Ungarn
Die Künstlerfamilie der Spazzi, Spazzo, Spazzio ist weitverzweigt. Die Historikerin fragt, ob Pietro Spezza, Spatz, .. in Prag, Wien, Tyrnau, Klosterneuburg usw. dieselbe Person sind. Aus Quellen und der Literatur ergibt sich dieser Artikel.
↑Matriken St. Stephan Sterbebuch 1640–1649 Peter Spätz, S. 126.
↑Spezza, Andrea. In: Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. 5. unveränderte Auflage. Band4: Raab–Vezzo. Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1921, S.317 (Textarchiv – Internet Archive).
↑Die Spaz, Spazzio, Spezza, Spatz oder Spätze. Peter Spatz I. In: Alexander Hajdecki: Die Dynastien-Familien der italienischen Bau- und Maurermeister der Barocke in Wien. In: Berichte und Mitteilungen des Altertumsvereines zu Wien. Band 39, 1906, S. 82 ff.(Digitalisat)
↑Pál Voit: Die Geschichte der Spazzi. Der Barock in Ungarn. S. 15–21; Abbildung 13 S. 113. Budapest 1971.
↑Ein Plankonvolut von 1640 und die Sanierung der Galerie (Schatzkammer). In: Herbert Karner (Hrsg.): Die Wiener Hofburg 1521–1705, Baugeschichte, Funktion u. Etablierung als Kaiserresidenz. 2014, ISBN 978-3-7001-7657-2, S. 216, 218, 221, 228.