Pietro Balestra (Bildhauer)Pietro Balestra (* vor 1672 in Siena; † nach 1729 ebenda; auch Pietruccio und Pietro Balestri) war ein italienischer Bildhauer des späten Barocks und wirkte vor allem in Rom und Siena. Er wurde im deutschsprachigen Raum durch seine Marmorskulpturen bekannt, die er im Auftrag des sächsischen Hofes für Dresden schuf und deren wichtigste erhalten gebliebene im Dresdner Großen Garten zu finden sind. LebenÜber das Leben von Pietro Balestra ist nur sehr wenig bekannt. Seine bildhauerische Ausbildung erhielt er von Gian Lorenzo Bernini, mit dem er – zusammen mit Mazzuoli, Cartari und Manelli – das Grabmal für Papst Alexander VII. im Petersdom in Rom (1672–1678) schuf. Er stand in Rom lange Zeit im Dienst der Königin Christina von Schweden. WerkDie Zeit entführt die SchönheitNach 1715 kam der italienische Bildhauer in Kontakt mit den Kunstkäufern von August dem Starken und wurde von dort mit Aufträgen zu Marmorskulpturen nach antiken Vorbildern betraut, die zunächst den Garten des Japanischen Palais schmückten. Mit der planmäßigen Anlage des Großen Gartens als barocke Parkanlage wurden diese ab 1728 dorthin umgesetzt. Der größte Teil seines für Dresden geschaffenen Werkes ging zwischen 1756 und 1763 im Siebenjährigen Krieg verloren. Seine künstlerisch herausragende und „barock-expressive“ Skulptur Die Zeit entführt die Schönheit (Ende der 1680er Jahre[1]) blieb jedoch erhalten. Die Statue ist auch bekannt als Boreas entführt Oreithyia bzw. (umgangssprachlich) Das Alter raubt die Schönheit. Sie wurde erst 1831 aus dem Garten des Japanischen Palais umgesetzt,[2] 1995 restauriert und ist eines der bekanntesten Einzelkunstwerke im Dresdner Großen Garten. 2013 musste die Skulptur wegen Rissen und eines abgebrochenen Flügels des griechischen Zeitgottes Chronos vor Ort mit einem temporären Schutzhaus umgeben werden. Seit 2018 fertigt der Potsdamer Bildhauer Andreas Klein eine Kopie der Statue aus einem 21 Tonnen schweren Block aus weißem Carrara-Marmor nach einem Gipsmodell des Bildhauers Stefan Dürre an. Die Kopie soll ab 2025 im Großen Garten zu sehen sein.[1] Weitere Werke
Literatur
WeblinksCommons: Pietro Balestra – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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