Pierre François Guyot DesfontainesAbbé Pierre François Guyot Desfontaines (* 1685 in Rouen; † 16. Dezember 1745 in Paris) war ein französischer Literaturkritiker, Journalist und Schriftsteller. LebenDesfontaines Erziehung erfolgte in einem Kollegium eines Jesuitenordens, dem er im Alter von fünfzehn Jahren beitrat. Dort wurde er zum Professor der Rhetorik in Bourges ernannt. 1717 verließ er den Orden und widmete sich den schönen Wissenschaften, wurde Mitarbeiter am Journal des sçavans und gab unter anderem mit Élie Catherine Fréron, Jacques Destrées (1700–1788), François Granet (1692–1741) die kritische Schriften Le Nouvelliste du Parnasse (1731–34, 5 Bde.) und Observations sur les écrits modernes (1735 ff.) heraus. Besonders durch Observations sur les écrits modernes geriet er in heftige Streit mit Voltaire. Auf Voltaires Critique des Observations sur les écrits modernes (1738) antwortete er mit dem skandalösen und verleumderischen Libell Voltairomanie (1738). Desfontaines verursachte mehrere Skandale durch seine bis in Alter anhaltenden homosexuellen Aktivitäten. Seine ausgelebte sexuelle Präferenz, in der damaligen Sprachregel „pour s’être diverti contre les règles“, bedingte 1717 die Exklaustrierung aus dem Jesuitenorden. 1725 saß er wegen homosexueller Aktivität für drei Wochen in der Haftanstalt Bicêtre ein. Die Freilassung verdankte er der Verwendung Voltaires bei dessen einflussreichen Gönnern. Allerdings scheint Voltaire auch in die Denunziation von 1724 verwickelt zu sein. Auf die dennoch später einsetzenden Angriffe Desfontaines hin bezeichnete Voltaire letzteren als „Monster der Undankbarkeit“ und befehdete Desfontaines bis an dessen Lebensende. Werke (Auswahl)
WeblinksCommons: Pierre François Guyot Desfontaines – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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