Pielgrzymów
Pielgrzymów (deutsch: Pilgersdorf, auch Preussisch-Pilgersdorf oder Schlesisch-Pilgersdorf, tschechisch Pelhřimovy, auch Poruba) ist ein Ort in der Stadt- und Landgemeinde Głubczyce (Leobschütz) im Powiat Głubczycki der Woiwodschaft Oppeln in Polen. GeographieDas Waldhufendorf Pielgrzymów liegt 16 Kilometer südwestlich von Głubczyce (Leobschütz) und 75 Kilometer südwestlich von Opole (Oppeln) in der Schlesischen Tiefebene am rechten Ufer des Grozowy (Grossbach). Zusammen mit Pelhřimovy, heute ein Stadtteil der Gemeinde Slezské Rudoltice, von dem es durch die polnisch-tschechische Grenze getrennt ist, bildete es einst einen gemeinsamen Ort. Nachbarorte von Pielgrzymów sind im Westen Dobieszów (Dobersdorf) und auf tschechischer Seite im Süden Pelhřimovy (Mährisch Pilgersdorf). Geschichte«Pizkerstorph» wurde 1267 erstmals erwähnt. 1377 ist es in der Schreibweise Pilgrymsdorf, 1431 als Pelhrzymow und 1434 als Pelhrzimow belegt. Der Ortsname leitet sich vom Personennamen Pielgrzym ab.[2] Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Pilgersdorf mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. Im Vorfrieden von Breslau (1742) wurde vereinbart, dass die Habsburger Nieder- und Oberschlesien bis zur Oppa, der Goldoppa und Grossbach abtreten musste. Der nördliche Teil von Pilgersdorf, der am linken Ufer des Grossbachs liegt, verblieb bei Österreichisch-Schlesien. 1786 wurde im Ort eine katholische Schule eingerichtet. 1803 wurde die zu Pilgersdorf gehörende Kolonie «Burgstädtel» mit 15 Häuslerstellen gegründet. Zwischen 1805 und 1810 wurde die katholische Josefskirche erbaut.[3] Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Pilgersdorf ab 1816 zum Landkreis Leobschütz, mit dem es bis 1945 verbunden blieb. 1821 erhielt der Ort ein neues Schulhaus. 1845 bestanden im Dorf ein Schloss, ein Vorwerk, eine katholische Kirche, eine katholische Schule, eine Wassermühle, eine Windmühle, eine Brennerei, eine Brauerei und 86 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Pilgersdorf 434 Einwohner, allesamt katholisch. Zu Pilgersdorf gehörte die Kolonie Burgstädtel.[4] 1861 zählte Pilgersdorf eine Erbrichterei, 17 Bauern, 24 Gärtner- und 16 Häuslerstellen.[3] 1874 wurde der Amtsbezirk Pilgersdorf gegründet, dem die Landgemeinden Pilgersdorf, Raden, Troplowitz und Troplowitz Städtel eingegliedert wurden. Erster Amtsvorsteher war der ehemalige Gutsbesitzer Schmidt in Pilgersdorf.[5] Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten in Pilgersdorf 425 Personen für einen Verbleib bei Deutschland und 0 für Polen. Pilgersdorf verblieb wie der gesamte Stimmkreis Leobschütz beim Deutschen Reich.[6] 1933 zählte der Ort 420 Einwohner, 1939 waren es 417. Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Pilgersdorf 1945 mit dem größten Teil Schlesiens an Polen. Nachfolgend wurde es in Pielgrzymów umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht vorher geflohen war, weitgehend vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner waren teilweise Zwangsumgesiedelte aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war. Direkt vor dem Ort, auf tschechischem Staatsgebiet, befindet sich eine Kapelle. Polnische Soldaten nahmen an, dass sie zu Polen gehört und richteten während der COVID-19-Pandemie 2020 einen Posten vor der Kapelle ein. Erst nach Beschwerden der tschechischen Regierung zogen sich die Soldaten auf polnisches Staatsgebiet zurück.[7] WappenAlte Siegel und Stempel des Ortes zeigen eine Pflugschar und eine Sense, die in Form eines Andreaskreuzes übereinander gelegt sind. Sie deuten auf den landwirtschaftlichen Charakter des Ortes hin. Sehenswürdigkeiten
Literatur
WeblinksCommons: Pielgrzymów – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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