Philippa von EnglandPrinzessin Philippa von England, LG (* 4. Juli 1394 auf Peterborough Castle, England; † 5. Januar 1430 in Vadstena, Schweden), auch bekannt als Philippa von Lancaster, war eine englische Prinzessin aus dem Hause Lancaster und durch Heirat Königin von Dänemark, Norwegen und Schweden. LebenPhilippa war die jüngste Tochter von König Heinrich IV. von England (1367–1413) und seiner Frau Mary de Bohun (1369–1394), sowie die Schwester des englischen Königs Heinrich V., Herzogs Thomas von Clarence, Herzogs John von Bedford, Herzogs Humphrey von Gloucester und der jung verstorbenen Pfalzgräfin Blanca von England. Am 26. Oktober 1406 heiratete die zwölfjährige Philippa in Lund (Schweden) den dänisch-norwegischen und schwedischen Unionskönig Erik I. (VII.) von Pommern (1382–1459), den Großneffen der dänisch-norwegischen Königin Margarethe I. Die Heirat sollte ihm bei der Stabilisierung seines nordeuropäischen Großreiches helfen. Seine Regierung war geprägt von Konflikten mit der Hanse, dem Deutschen Orden und dem Herzogtum Holstein. Aus der Ehe gingen keine Kinder hervor. Während der Abwesenheit ihres Mannes übernahm sie die Regentschaft. In Schweden, wo sie große Ländereien besaß, die sie als Mitgift bzw. Morgengabe erhalten hatte, verbrachte sie längere Zeit. Häufig lebte sie als Gast im Kloster Vadstena in der Provinz Östergötland an der Grabstätte der Heiligen Birgitta und wurde eine große Wohltäterin des Konvents.[1] Während ihr Mann 1423–1424 eine Wallfahrt nach Jerusalem unternahm, schloss sie mit einigen Mitgliedern der Hanse einen Vertrag, nach dem in Dänemark Münzen mit demselben Wert geschlagen werden sollten wie in den Hansestädten Lübeck, Hamburg, Lüneburg und Wismar (Königin Philippa Søsling). Damit war Dänemark an die wendische Münzunion angeschlossen und besaß nach langem Streit mit der Hanse endlich eine international anerkannte Währung.[2] Der Versuch des dänischen Königs Erik VII., Skandinavien aus der Abhängigkeit der Hanse zu lösen, und die Einführung des Sundzolls führten 1426–1435 zu einem neuerlichen Krieg, in dem Dänemark wieder unterlag und der 1435 mit dem (nach 1365 zweiten) Frieden von Vordingborg beendet wurde. 1428 organisierte Philippa erfolgreich die Verteidigung Kopenhagens gegen die angreifende deutsche Hanse (hauptsächlich deutscher Städtebund). Königin Philippa starb am 5. Januar 1430 im Kloster von Vadstena, wo sie auch bestattet wurde. Nach ihrem Tod heiratete König Erik VII. wohl noch im selben Jahr seine Konkubine Cäcilia, eine Hofdame von Philippa. RezeptionDer dänische Nationaldichter Hans Christian Andersen hat der Kopenhagen verteidigenden Königin Philippa in seinem Gudfaders Billedbog (Des Paten Bilderbuch) ein literarisches Denkmal gesetzt:
– Hans Christian Andersen: Des Paten Bilderbuch (Gudfaders Billedbog)[3] Literatur
WeblinksCommons: Philippa von England – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
|