Philipp Langmann besuchte die Realschule in Brünn, studierte Chemische Technologie an der Deutschen Technischen Hochschule Brünn und war dort anschließend als Stipendiat beschäftigt. Er ging als Chemiker in die Privatindustrie und stieg 1890 zum Fabrikleiter auf. Von 1891 an war er Beamter der Arbeiter-Unfalls-Versicherungsgesellschaft in Brünn und betätigte sich nebenbei als Schriftsteller. Ab 1901 lebte er als freier Schriftsteller in Wien.
Langmann hatte nur 1897 mit seinem ersten Drama „Bartel Turaser“ Erfolg auf der Bühne, beim Publikum und bei der Kritik und das Stück wurde auch übersetzt, so von Mark Twain ins Englische. Langmann erhielt den Grillparzer-Preis. Die nächsten Jahre wurden aber seine Dramen abgelehnt, da Langmann weiterhin als Naturalist und damit als überholt galt. Er litt materielle Not, da es ihm nicht gelang, wenigstens wieder in einen Brotberuf einzusteigen.
Werke (Auswahl)
Realistische Erzählungen. Stuttgart: Cotta, 1895
Leben und Musik. Roman. Stuttgart: Cotta, 1904
Erlebnisse eines Wanderers. Erzählungen. Wien: Deutsch-Österreichischer Verlag, 1911
Novellen
Arbeiterleben. Leipzig: Friedrich, 1893
Ein junger Mann von 1895. Leipzig, 1895
Verflogene Rufe. Stuttgart: Cotta, 1899
Wirkung der Frau. München: Georg Müller, 1908
Der Akt Gerenus. Wien: Rikola, 1923
Ein fremder Mensch. Wien: Rikola, 1923
Dramen
Bartel Turaser. Leipzig: Friese, 1897
Die vier Gewinner. Stuttgart: Cotta, 1898
Unser Tedaldo. Stuttgart: Cotta, 1899
Gertrud Antleß. Stuttgart: Cotta, 1900
Korporal Stöhr. Stuttgart: Cotta, 1901
Die Herzmaske. Stuttgart: Cotta, 1902
Gerwins Liebestod. Stuttgart: Cotta, 1903
Anna von Ridell. Berlin: S. Fischer, 1905
Prinzessin von Trapezunt. München, 1909
Statthalter von Seeland. Wien: Deutsch-Österreichischer Verlag, 1911
Jörg Krappmann: Allerhand Übergänge. Interkulturelle Analysen der regionalen Literatur in Böhmen und Mähren sowie der deutschen Literatur in Prag (1890–1918), Bielefeld 2013