Peter Brüning begann, von seinen Eltern gefördert, bereits als Jugendlicher künstlerisch zu arbeiten. 1950 nahm er ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bei Willi Baumeister auf. Er zählte Willi Baumeister und Fernand Léger zu seinen künstlerischen Vorbildern und setzte sich in seinen frühen Arbeiten mit dem Expressionismus und dem Kubismus auseinander, bevor er zu seinem eigenen Stil fand. Zeichnungen bestimmten sein künstlerisches Frühwerk.
1951 reiste er mit der Klasse Baumeister zum ersten Mal nach Paris. 1952 bis 1954 hielt sich Brüning als Stipendiat der UNESCO in Soisy-sur-Seine, 30 km südwestlich von Paris, in Frankreich auf. Während dieser Zeit bereiste er ganz Frankreich und Spanien, insbesondere sah er sich im nahen Paris um.
Peter Brüning wurde zu einem der wichtigsten Vertreter des deutschen Informel in den 1950er und 1960er Jahren. Er pflegte seit 1954 eine Freundschaft mit dem französischen Kunstkritiker Pierre Restany. Sein Haus an einem idyllischen See in Ratingen, an der Grenze zu Düsseldorf gelegen, wurde Treffpunkt und Anlaufstation für viele Künstler, Sammler und andere am »Kunstbetrieb« beteiligten Protagonisten. 1955 wurde ihm der Förderpreis des Cornelius-Preises der Stadt Düsseldorf verliehen.
Brüning erfand 1964 einen neuen Typus der Landschaftsmalerei, „Legenden“ und „Verkehrslandschaften“. Er begann mit schematisierten Symbolen und Piktogrammen zu malen, die er der Symbolsprache der Kartografie, später der Verkehrszeichen („Unmleitungsschilder“) entnahm. Diese neue Bildsprache nennt man auch: „Semantische Kunst“.
Von 1966 an entdeckte Peter Brüning die Bildhauerei für sich und begann, plastische Objekte zu gestalten. Auch räumliche Arrangements, wie zum Beispiel das im Jahr 1968 entstandene Autobahn-Denkmal auf dem Parkplatz Ehrenberg (zwischen den Autobahnanschlüssen Wuppertal-Süd und Wuppertal-Ost), gehören zu seinem Repertoire.
Brüning zählt zu den bekanntesten und erfolgreichsten Künstlern Deutschlands mit zahlreichen Ausstellungen und Auszeichnungen im In- und Ausland. Er war zum Beispiel Teilnehmer an der documenta II, III und 4 von 1959 bis 1968 in Kassel, im Jahr 1961 erhielt er den Villa-Romana-Preis.
Im Jahr 1969 erhielt Brüning die Berufung für eine Professur für Freie Malerei an der staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. Er starb am 25. Dezember 1970 im Alter von 41 Jahren in Ratingen.
1959: documenta 2, Kassel / “Present day german painting” I.C.A. London / "XI. Premio Lissone" Lissone / "euro-kunst-II" Kopenhagen / "Première Biennale de Paris" Paris / „Die neue Generation“ Kunstverein Hannover / "Selezione dell' XI. Premio Lissone" Galleria L’Attico Rom und Galleria la Bussola Turin
1970: „Superländer und Signale“, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen Düsseldorf
1971: „Superländer und Signale. Werke von 1964–1970“, Kunsthalle Mannheim / „Peter Brüning. Zeichnungen und Entwürfe“, Galerie Buchholz München / „Omaggio a Brüning“, Galleria D’Arte Bologna
1978: „Peter Brüning“, Galerie Elke und Werner Zimmer Düsseldorf
1984: „Peter Brüning. Vom Informel zu den kartographischen Bildern und Zeichnungen“, Galerie Elke und Werner Zimmer Düsseldorf
1988: „Peter Brüning. Retrospektive seines Werkes“, Moderne Galerie des Saarlandmuseums in der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz Saarbrücken und Museum am Ostwall Dortmund / „Peter Brüning. Objekte“, Marl Skulpturenmuseum Glaskasten / „Peter Brüning“ Galerie Elke und Werner Zimmer Düsseldorf / „Peter Brüning. Ölbilder und Zeichnungen“, Galerie Heimeshoff Essen
1989: „Peter Brüning. Bilder und Zeichnungen“, Galerie Nothelfer Berlin
1990: „Hommage à Peter Brüning zum 20. Todestag“, Galerie Niepel Düsseldorf
1994: „Peter Brüning. Bilder und Papierarbeiten“, Galerie pro arte Freiburg im Breisgau
1997: „Peter Brüning. Arbeiten auf Papier“, Sprengel Museum Hannover Hannover, Staatliche Kunstsammlungen Dresden – Kupferstich-Kabinett, Dresdner Schloß, Georgenbau Dresden und Museum der Stadt Ratingen – eine Ausstellung der Freunde und Förderer Ratingen
2000: Galerie Orangerie – Reinz, Köln: „Peter Brüning – Bilder und Arbeiten auf Papier“
2001: Künstler der Galerie seit 1971 Galerie Gertrud Dorn, Stuttgart
2003: „Auf dem Weg zur Avantgarde, Künstler der Gruppe 53“ eine Ausstellung der Freunde und Förderer im Museum der Stadt Ratingen / Informel Galerie Peter Zimmermann, Mannheim
2006: VIP III. Arena der Abstraktion, Museum Morsbroich, Leverkusen / Am Strom – Bilder vom Rhein, Galerie Heinz Holtmann, Köln / Impulse – Informel und Zero in der Sammlung Ingrid und Willi Kemp – eine Ausstellung der Freunde und Förderer im Museum Ratingen / Full House, Kunsthalle Mannheim / Zeichnungen u Graphik des 20. Jahrhunderts, Galerie Maulberger, München
2006/2007: Informel – eine Weltsprache, Galerie Schlichtenmaier, Grafenau
2008: „Pop und die Folgen – Werke der Pop-Sammlung Beck aus dem Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen“, eine Ausstellung der Freunde und Förderer im Museum der Stadt Ratingen
2009: „Peter Brüning zum 80. Geburtstag“, Galerie Schlichtenmaier, Stuttgart
2010: „Le grand Geste! 1946-1964. Informel und Abstrakter Expressionismus“, Museum Kunstpalast, Düsseldorf
2015: „Peter Brüning. Gemälde und Arbeiten auf Papier“, Galerie Hans Strelow, Düsseldorf
Ausstellungskatalog: Peter Brüning. Retrospektive; MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst. Hrsg. Marie-Luise Otten und Walter Smerling. Mit Beiträgen von K.O. Götz, Peter Iden, Marie-Luise Otten, Dieter Ronte, Walter Smerling, Evelyn Weiss und Armin Zweite. Red. Marie-Luise Otten und Tina Franke; Wienand Verlag, Köln 2007, ISBN 978-3-87909-913-9
Marie-Luise Otten: Peter Brüning: das zeichnerische Werk; Köln 1997 ISBN 3-87909-523-X
Ausstellungskatalog: Peter Brüning: Arbeiten auf Papier 1952 bis 1970; Sprengel-Museum Hannover, Kupferstich-Kabinett, Staatliche Kunstsammlungen Dresden 1997; ISBN 3-87909-544-2
Ausstellungskatalog: Peter Brüning. Objekte, Skulpturenmuseum Glaskasten Marl, 1988, mit Beiträgen von Marie-Luise Otten, Uwe Rüth und Klaus Honnef.
Marie-Luise Otten: Peter Brüning. Studien zu Entwicklung und Werk. Werkverzeichnis (Bilder, Objekte, Zeichnungen aus dem Nachlass (ohne Abb.), Skizzenbücher, Druckgraphik), Köln 1988
Ausstellungskatalog: Peter Brüning, Retrospektive seines Werkes, Moderne Galerie des Saarlandmuseums in der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, Saarbrücken, und Museum am Ostwall, Dortmund, 1988, mit Beiträgen von Georg W. Költzsch, Manfred de la Motte, Pierre Restany, Marie-Luise Otten und Rolf-Gunter Dienst.
Württembergischer Kunstverein (Herausgeber): Maler und Bildhauer. Ausstellung des Württ. Kunstvereins Stuttgart im Kunstgebäude am Schloßplatz 29. März – 29. April 1956, Stuttgart 1956, 2 Seiten ohne Seitenzahl.
Ausstellungskatalog zur documenta II (1959) in Kassel: II.documenta’59. Kunst nach 1945. Katalog: Band 1: Malerei; Band 2: Skulptur; Band 3: Druckgrafik; Textband. Kassel/Köln 1959
Ausstellungskatalog zur documenta III (1964) in Kassel: documenta III. Internationale Ausstellung; Katalog: Band 1: Malerei und Skulptur; Band 2: Handzeichnungen; Industrial Design, Graphik; Kassel/Köln 1964
Ausstellungskatalog zur IV. documenta (1968) in Kassel: IV. documenta. Internationale Ausstellung; Katalog: Band 1: (Malerei und Plastik); Band 2: (Graphik/Objekte); Kassel 1968
Ausstellungskatalog: "Kunst des Informel. Malerei und Skulptur nach 1952", hg. von Tayfun Belgin, Museum am Ostwall Dortmund, Stiftung Henri und Eske Nannen Emden, 1997, und Neue Galerie der Stadt Linz (Österreich), 1998, Köln 1997, mit Beiträgen von u. a. Ingo Bartsch, Andrea Firmenich, Claudia Posca, Christoph Schreier sowie mit Beiträgen weiterer Autoren zu den Künstlern.
"Informell", Schriftenreihe des Museums am Ostwall, hg. von Heinz Althöfer: Bd. I (1999): "Der Anfang nach dem Ende", 1999, Bd. II (2002): "Begegnung und Wandel", Bd. III (2003): "Die Plastik – Gestus und Raum", Bd. IV (2004): "Material und Technik", Dortmund 1999–2004, mit Beiträgen (zu Brüning) von u. a. Heinz Althöfer, Marie-Luise Otten und Claudia Posca.
Katalogbuch: "Auf dem Weg zur Avantgarde, Künstler der Gruppe 53", eine Ausstellung der Freunde und Förderer des Museums der Stadt Ratingen, hg. von Marie-Luise Otten, Heidelberg 2003, mit Beiträgen von Karl-Heinz Hering, Klaus Jürgen-Fischer, Marie-Luise Otten, Karl Ruhrberg sowie historischen Texten von Pierre Restany, Albert Schulze-Vellinghausen und John Anthony Thwaites.
Ausstellungskatalog: "Impulse – Informel und Zero in der Sammlung Ingrid und Willi Kemp", eine Ausstellung der Freunde und Förderer des Museums der Stadt Ratingen, mit Beiträgen von Willi Kemp und Marie-Luise Otten, Ratingen 2006.
Ausstellungskatalog: "Im Kraftfeld der Zeichen. Peter Brüning zum Achtzigsten", Galerie Schlichtenmaier, Grafenau 2010 mit Beiträgen von Marie-Luise Otten und Kuno Schlichtenmaier.
Ausstellungskatalog: "Informel. Pioniere und Grenzgänger", Galerie Schlichtenmaier, Grafenau 2010 mit einem Aufsatz von Bert Schlichtenmaier.
Nicola Carola Heuwinkel: Entgrenzte Malerei. Art Informel in Deutschland. Kehrer, Heidelberg-Berlin 2010 (darin Kapitel über P. Brüning: Elastischer Raum, S. 205–215, sowie zahlreiche Abbildungen)
Ausstellungskatalog: "Le grand Geste! 1946–1964. Informel und Abstrakter Expressionismus", museum kunst palast, Düsseldorf 2010, mit Beiträgen von u. a. Beat Wismer, Kay Heymer, Willi Kemp, Konrad Klapheck, Susanne Rennert und Marie-Luise Otten
Ausstellungskatalog: „Peter Brüning. Das Potential des Informel“, Emil Schumacher Museum, Hagen, mit Beiträgen von Marie-Luise Otten, Ulrich Schumacher und Rouven Lotz, 2017
Ausstellungskatalog (dt. engl.): "Peter Brüning", Galerie Haas, Zürich/Schweiz sowie Galerie Michael Haas und Kunst Lager Haas, Berlin, Zürich/Berlin 2019, mit Beiträgen von Marie-Luise Otten und Erika Schlessinger-Költzsch