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Vegetative Merkmale
Die Perlgras-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen und erreichen Wuchshöhen von bis zu 1 Meter. Sie bilden Horste oder lockere Rasen, oft mit unterirdischen Ausläufern. Die Halme sind im vegetativen Bereich unverzweigt; die Knoten und Internodien sind meist kahl. Die einfachen Laubblätter sind flach oder gefaltet und bis zu 30 Zentimeter lang. Das Blatthäutchen ist ein häutiger Saum, der aber sehr kurz sein kann.
Generative Merkmale
Der Blütenstand ist eine endständige Rispe oder Traube. Oft liegen die primären Verzweigungen des Blütenstandes der Achse an und so ist die Rispe im Umriss walzenförmig, seltener sind sie ausgebreitet (z. B. bei Melica uniflora). Die Ährchen enthalten eine bis sieben fertile Blüten und an der Spitze meist noch weitere sterile Blüten. Die Hüllspelzen sind beide fast gleich und oft etwa so lang wie das Ährchen. Die Deckspelzen der fertilen Blüten sind 7- bis 13-nervig, kahl oder am Rande behaart, am oberen Rand abgerundet oder spitz, aber meist ohne eine Granne (selten bis 12 mm lang begrannt). Die Vorspelzen sind zweinervig und kürzer oder so lang wie die Deckspelzen. Die Anzahl der Staubblätter ist meist drei.
Die Karyopsen sind kahl.
Standorte
Die Melica-Arten sind an unterschiedliche Standorte der gemäßigten Zone angepasst. Einige wie Melica nutans gedeihen in Wäldern.[1] Andere Arten wie Melica przewalskyi besiedeln lichtoffene Bereiche des Graslandes und Almen.[2][3] Etliche europäische Arten wie Melica ciliata gedeihen in felsigem Gelände, was auf ihre Präferenz für chemische Bodeneigenschaften wie pH-Wert und Kationenzusammensetzung an Al und Mn zurückgeht.[4] Einige wenige besiedeln höhere Gebirgsregionen.[5] Weitere Arten mit einer hohen Silicat-Einlagerungsrate bevorzugen Küstengebiete.[6]
Die Melica-Arten kommen in den gemäßigten Gebieten fast weltweit vor, fehlen aber in Australien. Einige Arten sind nur regional vertreten, so Melica persica im Iran, Pakistan, Afghanistan, Irak, Turkmenistan und Zentralasien.[7]
Es gibt weltweit 96[8]Melica-Arten. Die Gattung Melica wird in zwei Untergattungen untergliedert, die in Sektionen sowie Untersektionen weiter unterteilt werden:[8]
Untergattung Melica:
Sektion Melica:
In Europa, Nordafrika und Vorderasien vorkommende Arten:[8]
Melica virgataTurcz. ex Trin.: Sie ist im südöstlichen Sibirien,[13] in der Mongolei und in Zentralchina bis Tibet weitverbreitet.
Melica yajiangensisZ.L.Wu: Sie gedeiht an Berghängen in Höhenlagen von etwa 2700 Metern nur in Sichuan vor.[13]
Sektion DalycumDumort.:
In Europa, Nordafrika und Vorderasien vorkommende Arten:[8]
Melica bocquetiiTalavera, kommt nur in den Gebirgen Südspaniens vor.
Wimper-Perlgras[9] (Melica ciliataL.): Sie ist in Süd- und Mitteleuropa, Nordafrika ostwärts bis zum Kaspischen Meer verbreitet.
Melica creticaBoiss. & Heldr., in den Gebirgen des östlichen Mittelmeerraumes.
Melica cupaniiGuss., kommt in den Gebirgen Süditaliens, Siziliens, Südspaniens und Nordafrikas vor.
Melica jacquemontiiDecne.: Das Hauptverbreitungsgebiet liegt in den zentralasiatischen Gebirgen, westwärts bis Ostanatolien.
Melica persicaKunth: Das Hauptverbreitungsgebiet liegt in den zentralasiatischen Gebirgen und im iranischen Hochland, westwärts bis zur Levante und bis Südanatolien.
Siebenbürgisches Perlgras (Melica transsilvanicaSchur), kommt vom östlichen Süd- und Mitteleuropa bis Zentralasien vor.
Melica secundaRegel: Sie kommt von Afghanistan bis ins nördliche China und in den westlichen Himalaja vor.[12]
Melica subflavaZ.L.Wu: Sie gedeiht an grasigen Berghängen in Höhenlagen von etwa 3600 Metern nur in der chinesischen Provinz Qinghai.[13]
Melica tangutorumTzvelev: Sie gedeiht in Höhenlagen von 1500 bis 3200 Metern in der Mongolei und in den chinesischen Provinzen Gansu, Qinghai sowie Sichuan.[13]
Melica tibeticaRoshev.: Sie gedeiht in Höhenlagen von 3500 bis 4300 Metern in den chinesischen Provinzen Nei Mongol (Alxa Youqi), Qinghai, Sichuan sowie in Tibet.[13]
In der Neuen Welt verbreitete Arten:
Melica montezumaePiper: Sie kommt im westlichen Texas und im angrenzenden Mexiko vor.[10]
Melica strictaBol.: Sie kommt in den US-Bundesstaaten Utah, Nevada, Oregon und Kalifornien vor.[12]
Melica smithii(Porter ex A.Gray) Vasey, besitzt ein disjunktes Verbreitungsgebiet von British Columbia und Alberta südwärts bis Oregon und Wyoming einerseits und von den Großen Seen bis ins westliche Quebec andererseits.
Einblütiges Perlgras[9] (Melica unifloraRetz.): Sie ist im gemäßigten bis submeridionalen Europa sowie mit wenigen Vorposten in Nordwestafrika verbreitet und reicht im Osten bis zum Kaukasus und zum Elbrus-Gebirge.
Hans Joachim Conert: Melica. In: Hans Joachim Conert (Hrsg.): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Begründet von Gustav Hegi. 3., völlig neubearbeitete Auflage. Band I, Teil 3: Spermatophyta: Angiospermae: Monocotyledones 1(2). Poaceae (Echte Gräser oder Süßgräser). Parey Buchverlag, Berlin 1998, ISBN 3-8263-2868-X, S.457–470 (erschienen in Lieferungen 1979–1998).
Thomas Gaskell Tutin: Melica L. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 5: Alismataceae to Orchidaceae (Monocotyledones). Cambridge University Press, Cambridge 1980, ISBN 0-521-20108-X, S.178–179 (englisch).
Einzelnachweise
↑Torbjörn Tyler: Large-scale geographic patterns of genetic variation in Melica nutans, a widespread Eurasian woodland grass. In: Plant Systematics and Evolution, Band 236, Nr. 1, 2002, S. 73–87 [1]
↑F. Y. Gao, C. Z. Zhao: Pattern-controlling relationships of dominant species in degraded grassland of Melica przewalskyi. In: Chinese Journal of Ecology, Band 32, 2013, S. 271–278.
↑Li-li Shi, Cheng-zhang Zhao, Jie-ping Fan, Jing Zhang, Jun-xia Zhang: Spatial patterns of soil moisture and vegetation coverage in Melica przewalskyi patches in degraded alpine grassland of Qilian Mountains, Northwest China. In: Chinese Journal of Ecology, Band 32, 2013, S. 285–291.
↑Germund Tyler: Soil solution chemistry controlling the field distribution of Melica ciliata L. In: Annals of Botany, Band 71, Nr. 4, 1993, S. 295–301 [2]
↑Werner Hempel: Zwei neue Melica‐Arten aus Tibet; mit 5 Abbildungen. In: Feddes Repertorium, Band 83, Nr. 1–2, 1972, S. 1–10.
↑Teresa Mejia-Saules, Frank A. Bisby: Silica bodies and hooked papillae in lemmas of Melica species (Gramineae: Pooideae). In: Botanical Journal of the Linnean Society, Band 141, Nr. 4, 2003, S. 447–463 (PDF).
↑Hamed Zarif Ketabi, M. Dashti, G. R. Hosseini Bamrood: Autecology of Melica persica in Khorassan. In: Proceedings of the Fourth International Iran and Russia Conference. 2004 (PDF).
↑ abcWalter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
↑ abcdMary E. Barkworth: Melica. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 24: Magnoliophyta: Commelinidae (in part): Poaceae (part 1). Oxford University Press, New York / Oxford u. a. 2007, ISBN 978-0-19-531071-9 (englisch, online).