Paul Egell entstammt einer Einwanderungsfamilie aus der Schweiz. Egells Großvater kam um die 1650er Jahre in die Kurpfalz, da der katholisch gewordene Kurfürst sein im Dreißigjährigen Krieg zerstörtes Territorium wiederaufbauen wollte. Auf Grund seiner katholischen Herkunft ließ er sich in Waibstadt, einer katholischen Enklave in der sonst protestantischen Kurpfalz nieder.
Paul Egells Großmutter sowie weitere Verwandte und Familienangehörige wurden in die Rosenkranzbruderschaft aufgenommen. Die Bruderschaft unterhielt in Waibstadt eine Kapelle. Egells Großmutters Mitgliedschaft zeugt von einer tiefen Frömmigkeit der Familie. Diese Frömmigkeit zeigt sich unter anderem in der marieristisch-gebrochenen Formsprache Egells in Schnitzereien und Affektdarstellungen.[2]
Kurz vor seinem Tod hatte er noch den Entwurf für den chinesischen Pavillon in Oggersheim fertiggestellt. Die Ausführung übernahm sein Sohn Augustin Egell.[3]
Literatur
Monographien
Stefanie Leibetseder: Johann Paul Egell (1691–1752). Der kurpfälzische Hofbildhauer und die Hofkunst seiner Zeit. Skulptur – Ornament – Relief (=Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte, 96), Diss. phil. Imhof, Petersberg 2013.
Klaus Lankheit: Der kurpfälzische Hofbildhauer Paul Egell. 1691–1752, 2 Bde., Hirmer, München 1988.
Lankheit, Klaus: Die Zeichnungen des kurpfälzischen Hofbildhauers Johann Paul Egell (1691–1752), Habil. Schrift, Karlsruhe 1954.
Überblickswerke
Adolf Feulner: Skulptur und Malerei des 18. Jahrhunderts in Deutschland (=Handbuch der Kunstwissenschaft, 16), Potsdam-Wildpark 1929.
Theodor Demmler: Die Bildwerke in Holz, Stein und Ton. Großplastik (=Die Bildwerke des Deutschen Museums, 3), Berlin/Leipzig 1930.
Wissenschaftliche Aufsätze
Stefanie Leibetseder: Bernini im Bild. Giovanni Giacomo de Rossis Reproduktionsgrafiken als künstlerische Modelle für den kurpfälzischen Hofbildhauer Johann Paul Egell, in: Mannheimer Geschichtsblätter, 41 (2021), S. 23–37.
Stefanie Leibetseder: Abwesenheiten: Mark Alexander im Dialog mit Paul Egells Mannheimer Hochaltar. In: onlineZeitschrift Kunst Medien Bildung | zkmb 2018.
Stefanie Leibetseder: „Schmuck der Kurpfalz“: Neue Quellen zur Herkunft und Genealogie von Paul Egell (1691–1752), in: Kunstchronik, 67 (2014), H. 5, S. 227–230.
Stefanie Leibetseder: Iconographic Studies of Bas–Reliefs and Ivories by Paul Egell. [Ikonografické štúdie basreliéfov a slonovín od Paula Egella], in: ARS, 46 (2013), 1, S. 43–50.
Stefanie Krause: Die Elfenbeinstatuette Christus an der Geißelsäule im Grünen Gewölbe in Dresden – ein unbekanntes Werk von Paul Egell ?, in: Dresdner Kunstblätter, Bd. 49, H. 5, Dresden 2005, S. 307–313.
Demmler, Theodor: Der Bildhauer Johann Paul Egell in Mannheim (1691–1752), in: Jahrbuch der Preußischen Kunstsammlungen, 43 (1922), S. 137–162.
Adolf Feulner: Zum Werk Johann Paul Egells, in: Zeitschrift des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft, 1 (1934), S. 134–136.
↑Stefanie Leibetseder: "Schmuck der Kurpfalz": Neue Quelle zu Herkunft und Genealogie von Johann Paul Egell. Hrsg.: KUNSTchronik. 67 Jahrgang, Heft 5. München 2014, S.227 - 230.