Passifloroideae
Die Unterfamilie Passifloroideae gehört zur Pflanzenfamilie Passionsblumengewächse (Passifloraceae) innerhalb der Ordnung der Malpighienartigen (Malpighiales). Zur Familie der Passionsblumengewächse (Passifloraceae) gehören seit 2009 auch die Gattungen der ehemaligen Familien der Malesherbiaceae und Turneraceae. Die Unterfamilie ist weltweit in den Tropen und Subtropen verbreitet, mit Schwerpunkten in Afrika und der Neotropis. BeschreibungVegetative MerkmaleDie Arten der Unterfamilie Passifloroideae sind verholzende Pflanzen: Bäume, Sträucher und Lianen, oder kletternde krautige Pflanzen. Klimmende Arten besitzen achselständigen Ranken.[1] Die wechselständig und spiralig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreiten sind einfach, eingeschnitten oder zusammengesetzt (handförmig gefiedert). Es sind extraflorale Nektarien an den Blattstielen vorhanden. Nebenblätter sind oft vorhanden. Die meist kleinen Nebenblätter sind untereinander nicht verwachsen und fallen früh ab.[1] Generative MerkmaleDie Blüten stehen einzeln in den Blattachseln oder meist zu wenigen in seitenständigen, zymösen Blütenständen. Unter den Blüten stehen meist drei Tragblätter, die ein kelchartiges Involucrum bilden.[1] Bei den Arten der Unterfamilie Passifloroideae sind die Blüten meist zwittrig. Wenn die Blüten eingeschlechtig sind, dann sind die Pflanzenexemplare zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch).[1] Die relativ großen, radiärsymmetrischen Blüten sind drei- bis acht-, meist fünfzählig. Die Blütenhüllblätter sind meist in Kelch- und Kronblätter gegliedert; selten fehlen Kelchblätter. Die meist fünf (drei bis acht) Kelchblätter sind haltbar und überlappen sich dachziegelartig. Die meist fünf (drei bis acht) Kronblätter sind meist frei oder selten nur an ihrer Basis verwachsen und überlappen sich dachziegelartig.[1] Es ist oft ein freier, oft hohler Blütenboden (Hypanthium) und oft ein Diskus vorhanden. Oft ist ein Androgynophor oder ein Gynophor ausgebildet.[1] Es sind fünf oder 20 bis 60 Staubblätter vorhanden, manchmal ist nur ein Teil davon fertil, 15 bis 50 können Staminodien sein. Die oft intensiv gefärbten Staminodien können fadenförmig bis schuppenartig sein und eine oder mehrere Nebenkronen (Coronae) oder einen Ring bilden.[1] Der Fruchtknoten ist kürzer oder länger gestielt. Meist drei (zwei bis fünf) Fruchtblätter sind zu einem oberständigen, einkammerigen Fruchtknoten verwachsen. Es sind meist drei parietale Plazenten mit zahlreichen Samenanlagen vorhanden. Es sind ein oder meist drei (zwei bis fünf) Griffel mit gleich vielen Narben vorhanden.[1] Es ist oft ein Diskus vorhanden. Die Arten der Unterfamilie Passifloroideae bilden Kapselfrüchte oder Beeren (Panzerbeere). Die grubig texturierten Samen sind oft von einem Arillus umhüllt. Die Samen enthalten ölhaltiges Endosperm. Der gerade, chlorophylllose Embryo ist gut entwickelt. Die zwei Keimblätter (Kotyledonen) sind flach.[1] Bei den Arten der Unterfamilie Passifloroideae betragen die Chromosomengrundzahlen x = 6 oder 9 bis 11.[1] ÖkologieBei den Arten der Unterfamilie Passifloroideae handelt es sich um Mesophyten oder Xerophyten.[1] Bei den Arten der Unterfamilie Passifloroideae erfolgt die Bestäubung durch Insekten (Entomophilie).[1] SystematikDie Unterfamilie Passifloroideae wurde 1835 durch Gilbert Thomas Burnett in Outlines of Botany, Seiten 750–1092, 1130 aufgestellt. Typusgattung ist Passiflora L.[2] Bei APG III erfolgte 2009 die Eingliederung der Gattungen der ehemaligen Familien der Malesherbiaceae und Turneraceae in die Familie der Passifloraceae s. l.[3], die seitdem drei Unterfamilien enthält.[3] Die Unterfamilie Passifloroideae Burnett ist in zwei Tribus gegliedert und enthält insgesamt 16 Gattungen mit etwa 705 Arten:[4]
NutzungVon einigen Arten der Unterfamilie Passifloroideae werden die Beeren gegessen oder Saft daraus gewonnen (Passionsfrucht/Maracuja, Grenadille, Barbadine, Curuba). Einige Arten der Unterfamilie Passifloroideae werden als Zierpflanzen verwendet. Quellen
Einzelnachweise
WeblinksCommons: Passionsblumengewächse (Passifloraceae) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Weiterführende Literatur
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