Der Name „Parkstad“ weist insbesondere auf das neue Image der einstigen Bergbauregion hin, die sich nach 1975 von einem ruß- und staubgeschwärzten Bergbaurevier zu einer Tourismus- und Dienstleistungsregion entwickelt hat.
Der alte Zweckverband war nur eingeschränkt wirksam, weil dortige Entscheidungen nicht bindend für die Mitgliedsgemeinden waren. Dies wurde deutlich, als die Region sich im Strukturwandel infolge des Niedergangs des Kohlenbergbaus befand. Aus einer Untersuchung ging hervor, dass die Region viele Entwicklungsmöglichkeiten bietet. Allerdings wurden die Potenziale bislang nicht nachhaltig genutzt. Die beste Möglichkeit, dies zu ändern, besteht im gemeinsamen und abgestimmten Vorgehen der Gemeinden. Daher sah man in einer strukturell zusammenhängenden Regio verbesserte Perspektiven. Auf maßgebliches Betreiben der Kommunalpolitiker T. Wöltgens, J. Pleumeekers und J. Zuidgeest entstand 1999 die Parkstad.
Bei der Gründung der Parkstad wurden folgende vorrangigen Ziele der Zusammenarbeit festgelegt:
Beseitigung des wirtschaftlichen Entwicklungsrückstandes im Vergleich zu den übrigen Niederlanden binnen einer Dekade;
Nutzung der endogenen Potenziale der Parkstad als urbane Grenzregion.
Daraus resultiert eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen. Die Entwicklungsstrategie der Parkstad Limburg beruht auf vier Säulen. Außerdem wurden ein Paket aus zehn Kernmaßnahmen definiert. Die Säulen und Kernaufgaben sind:
Erste Säule: Wirtschaftliche Säule
Kernpunkt 1: Aktionsplan zur Verbesserung von Ausbildung und Unterricht sowie zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes, ggf. Investition in die Bildungsinfrastruktur.
Kernpunkt 2: Anwerbung und Ansiedlung von Gewerbebetrieben
Kernpunkt 3: Erhalt und Entwicklung von Gewerbeflächen bzw. ganzer Industrie- und Gewerbegebieten.
Zweite Säule: Räumliche Säule
Kernpunkt 4: Strukturplan, d. h. wissenschaftliche Aufnahme und Kartierung der existierenden sozioökonomischen Strukturen;
Kernpunkt 5: Verbesserung des Wohnumfelds;
Kernpunkt 6: Konzipierung eines regionalen Verkehrs- und Transportplans, ergo Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur; (siehe Bahnstrecke Sittard–Herzogenrath)
Kernpunkt 8: Erarbeitung eines so genannten Kulturellen Manifestes;
Kernpunkt 9: Aktionsplan Fürsorge
Kernpunkt 10: Aktionsplan zur Belebung und Erhalt von Dorf und Siedlungskernen bzw. Stadtteilzentren.
Vierte Säule: Strategische Säule
Dieser Säule ist keiner der Kernaufgaben untergeordnet. Allerdings betreffen nahezu alle Punkte auch einer Einbettung in die Gesamtstrategie. Außerdem profitieren sie von einer geschlossenen, strategischen Vorgehensweise. Solche Punkte sind etwa der Kontakt bzw. Lobbyarbeit mit Vertretern in Regierung und Parlament in Den Haag, in der Provinz Limburg, in Interessenverbänden und in anderen Bereichen.
Einzelnachweise
↑ abGemeenten. In: parkstad-limburg.nl. Stadsregio Parkstad Limburg, abgerufen am 4. Januar 2019 (niederländisch).