Parapulpärer StiftEin Parapulpärer[1][2] Stift (oder Schraube) (engl.: parapulpal pin) kommt in der Zahnmedizin als Retentionshilfe zum Einsatz. Parapulpäre Stifte bestehen aus Titan oder korrosionsfreien Nichtedelmetallen und sind evtl. vergoldet. Sie haben je nach Hersteller einen Durchmesser von etwa 0,5 mm und eine Gesamtlänge (ohne Schaft) von ca. 4 bis 6 mm. Sie dienen dazu, plastische Füllungsmaterialien (Amalgam, Komposits) oder Stumpfaufbauten im Dentin zu verankern. BefestigungDer Stift wird befestigt, indem zunächst mit einem Vorbohrer bei sehr niedriger Drehzahl (siehe: Winkelstück) ein feiner Kanal (ca. 2,5 mm tief), der einen minimal kleineren Durchmesser als der Parapulpäre Stift hat, in das Dentin gebohrt wird. Der Stift hat ein selbstschneidendes Gewinde (Thread Mate System (TMS) oder auch: Thread Made System) und findet so beim Einschrauben (ebenfalls mit sehr niedriger Drehzahl oder manuell mit einem kleinen griffigen Instrument) guten Halt. Auf der Hälfte des Stiftes ist eine Verdickung angebracht, die als Stopp ein tieferes Eindringen des Stiftes verhindert. Zum Schaft hin ist eine Sollbruchstelle, an der sich der eingedrehte Stift vom Schaft löst, sobald der Stopp das Dentin erreicht. Eine Befestigung im Zahnschmelz ist nicht möglich, weil dieser zu spröde ist. Der Dentalhandel liefert Stifte unterschiedlicher Größe. So stehen außer den Regularstiften auch kleinere Minikin-Stifte und sogenannte 2-in-1-Stifte zur Verfügung, bei denen zwei Stifte hintereinander an einen Schaft montiert sind, die nacheinander eingedreht werden können. Auf jeden Fall muss darauf geachtet werden, dass Vorbohrer und Stift aufeinander abgestimmt sind, also zu demselben Set gehören. Eine Hilfe hierbei sind farbliche Markierungen. IndikationDer Einsatz von Parapulpären Stiften ist angeraten, wenn beim Aufbau eines Zahnes mit einem plastischen Füllungsmaterial eine oder mehrere zusätzliche Retentionen vonnöten sind, um eine ausreichende Befestigung und Stabilisierung zu erreichen. Während Parapulpäre Stifte zur Verankerung von Amalgamfüllungen gut geeignet sind, ist die Verwendung bei sichtbaren Frontzahnfüllungen mit zahnfarbenen, sehr transparenten Komposits oft problematisch, weil der metallene Stift durchschimmern kann. Notfalls kann der Stift mit einer Opaker-Schicht abgedeckt werden. Das ist aber sehr aufwendig. Risiken
Einzelnachweise
Quelle / Literatur
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