Para Ski nordisch unterteilt sich in die Disziplinen Para-Skilanglauf und Para-Biathlon. Sie sind Teil der Paralympics[1]. Seit 1974 finden außerdem Weltmeisterschaften statt. Ausgetragen wurden sie bis 2022 vom Internationalen Paralympischen Komitee (IPC). Seit 2023 werden die Para-Weltmeisterschaften unter der Schirmherrschaft der Fédération Internationale de Ski (FIS) ausgetragen.[2]
Beim Para-Skilanglauf und beim Para-Biathlon treten Frauen und Männer über unterschiedliche Distanzen (vom Sprint über 0,8 km bis zur Langdistanz über 20 km) in den drei Kategorien sitzend, stehend und sehbehindert an.
Sitzend starten Rollstuhlfahrer und stark gehbehinderte Sportlerinnen und Sportler in einem auf ihre individuellen körperlichen Bedürfnisse zugeschnittenen Schlitten. Die maximale Sitzhöhe ist reglementiert.
Stehend starten Athletinnen und Athleten mit leichteren Behinderungen an den Beinen oder mit Einschränkungen an einer oberen Extremität. Sie benutzen normale Langlaufski und – abhängig von ihrer Behinderung – Skistöcke.
Sehbeeinträchtigte starten mit einem Begleitläufer (Guide), der sie mit Kommandos über die Strecke leitet. Dabei braucht es eine perfekte Abstimmung und absolutes Vertrauen.
In den drei Kategorien treten Athletinnen und Athleten mit unterschiedlichen Arten und Graden von Behinderungen gegeneinander an. Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) teilt die Sportler im Rahmen einer Klassifizierung Wettkampfklassen zu:
Klasse
Behinderung
B 1 bis B 3
Sehbeeinträchtigte
LW 2 bis LW 4
Einschränkungen an den Beinen (stehende Klassen)
LW 5/7 bis LW 8
Einschränkungen an den Armen
LW 9
Einschränkung an Beinen und Armen
LW 10 bis LW 12
Sitzende Klassen
Es gilt der Grundsatz: je niedriger die Wettkampfklasse, desto höher der Behinderungsgrad. Um Chancengleichheit herzustellen oder sich ihr zumindest anzunähern, gilt ein Faktorsystem mit Prozenten: Je stärker die körperliche Beeinträchtigung eines Athleten, desto langsamer läuft seine Wettkampfuhr. Detaillierter zeigt dies folgende Auflistung:
sehbehindert
B1 – kein funktionelles Sehen (blind)
B2 – bis zu ca. 3–5 % funktionelles Sehen
B3 – unter 10 % funktionelles Sehvermögen
stehend
LW2 – Einbeinamputation oberhalb des Knies
LW3 – Doppelbeinamputation unterhalb des Knies, leichte Zerebralparese oder *gleichwertige Beeinträchtigung
LW4 – Einbeinamputation unterhalb des Knies
LW5/7 – Doppelarmamputation
LW6/8 – einarmige Amputation
LW9 – Amputation oder gleichwertige Beeinträchtigung eines Arms und eines Beins
sitzend
LW 10 – Querschnittslähmung ohne oder mit eingeschränkter Oberbauchfunktion und ohne funktionelle Sitzbalance
LW 11 – Paraplegie mit fairer funktioneller Sitzbalance
LW 12 – doppelte Beinamputation über den Knien oder Querschnittslähmung mit einiger Beinfunktion und guter Sitzbalance