Die Palestine Oriental Society war eine 1920 bis 1948 im britischen Mandatsgebiet Palästina tätige akademische Vereinigung mit Sitz in Jerusalem.
Der Gesellschaft gehörten Personen aus den Reihen der britischen Mandatsbehörden und Wissenschaftler unterschiedlicher Fachgebiete und religiöser Herkunft an. Sie beschäftigte sich mit Fragen der Ethnographie, Semitistik, Archäologie und aktueller Volkskunst, diente aber auch der Vernetzung von Bildungseliten und Politik und als ein neutraler Begegnungsort. Die Versammlungen wurden in Englisch und Französisch abgehalten. In diesen Sprachen erschien auch ihre wissenschaftliche Zeitschrift, das Journal of the Palestine Oriental Society. Zum weltanschaulichen Programm der Organisation gehörte die Verbundenheit mit der britischen Herrschaft über Palästina. Demzufolge galt ihnen England als eine aufgeklärte Macht, womit sie die vorangegangene osmanische Herrschaft über das Land als überkommen ablehnten. Allen Mitgliedern gemeinsam war eine persönliche, manchmal auch religiös oder politisch geprägte Verbundenheit mit dem Land.[1]
↑ abMenachem Klein: Jerusalem: geteilt, vereint – Araber und Juden in einer Stadt. Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-633-54289-5, S.91ff. (gekürzte deutschsprachige Ausgabe von Lives in Common. Arabs and Jews in Jerusalem, Jaffa, and Hebron, C. Hurst & Co. Publishers, 2014; übersetzt von Eva-Maria Thimme).