Unternehmenssitz ist Berlin. Es gibt Niederlassungen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Nürnberg und Wiesbaden.[7] Gesellschafter sind juristische Personen der öffentlichen Hand oder deren Einrichtungen.[8] Die bisherigen Aktionäre aus der Privatwirtschaft sind 2016 aus der Gesellschaft ausgeschieden. Die Gesellschaft gliedert sich in die beiden Geschäftsbereiche Strategische Verwaltungsmodernisierung und Bau, Infrastruktur, Kommunalberatung.
Ziel des Unternehmens ist es, bessere Verwaltungsarbeit und mehr Infrastrukturprojekte zu ermöglichen. Dazu berät die Gesellschaft öffentliche Auftraggeber. Öffentliche Auftraggeber, die an der Gesellschaft beteiligt sind, können das Unternehmen im Wege der In-House-Vergabe ohne weitere Ausschreibung beauftragen (§ 108 Absatz 4GWB). Damit kommt PD „einer Pool-Organisation oder eines Shared Services“ gleich.[9]
Der Fachhochschullehrer Thomas Deelmann sah PD „in einer guten Ausgangsposition“, um dem im Koalitionsvertrag 2021 vereinbarten Ausbau zur „Beschleunigungsagentur“ zu entsprechen.[9]
Die ÖPP Deutschland AG in ihrer früheren Konzeption wurde 2012 in den Medien kritisiert, da Banken, Berater und Baukonzerne Anteile an der Gesellschaft hielten und gleichzeitig von öffentlich-privaten Partnerschaften profitierten. Ulrich Müller, Vorsitzender der Organisation Lobbycontrol, forderte eine Auflösung der ÖPP Deutschland AG, da sie eine Einladung zu Lobbyismus zu Lasten der Bürger sei. Die Vorsitzende von Transparency International Deutschland, Edda Müller, äußerte, dass „klare Auftraggeber- und Auftragnehmerbeziehungen öffentlich-privater Partnerschaften aus Sicht der Korruptionsprävention eindeutig vorzuziehen“ seien.[25]
Laut Kritik von 2015 in den Medien habe die ÖPP schon zu Beginn privaten Interessen dienen sollen: Es seien „keine unabhängigen Beamten [gewesen], die das Konzept für die Firma erstellten, sondern Lobbyisten der Initiative Finanzstandort Deutschland (IFD)“.[26] Grünen-Bundestagsabgeordneter Sven-Christian Kindler sah in der ÖPP einen „Treiber für den Ausverkauf von öffentlicher Infrastruktur“.[26]
Anfang 2020 berichteten Medien, dass die Möglichkeit von Kommunen, bei Bauvorhaben eine Beratung durch die PD zu erhalten, dort laut Beamten, Ökonomen und Kommunalvertretern kaum bekannt war.[5] Ebenso wurde Anfang 2020 über das spezielle vergaberechtliche Konstrukt der PD berichtet, bei dem öffentliche Auftraggeber sehr einfach die PD beauftragen können, die PD dann aber wiederum an private Subunternehmer Aufträge vergibt.[11]
2021 kritisierte der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) den personellen Aufwuchs des „Staats-McKinsey“ als mögliche Wettbewerbsverzerrung.[27] Entsprechenden Vorwürfen entgegnete die Gesellschaft mehrfach mit Rechtsgutachten und legte ihrerseits überhöhte Abrechnungen privater Beratungsfirmen nahe.[28] Ziel sei es, die „Auftraggeberfähigkeit“ der öffentlichen Hand zu stärken.[27]
↑Die Hidden Champions 2022/23. In: Hidden Champions of Consulting. WGMB Wissenschaftliche Gesellschaft für Management und Beratung mbH, abgerufen am 16. Dezember 2021 (deutsch).