Overboard (2018)

Film
Titel Overboard
Produktionsland USA, Mexiko
Originalsprache Spanisch, Englisch
Erscheinungsjahr 2018
Länge 108 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Rob Greenberg
Drehbuch Bob Fisher,
Rob Greenberg,
Leslie Dixon
Produktion Eugenio Derbez,
Bob Fisher,
Ben Odell
Musik Lyle Workman
Kamera Michael Barrett
Schnitt Lee Haxall
Besetzung
Synchronisation

Overboard ist eine US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahr 2018. Der Regisseur war Rob Greenberg, das Drehbuch schrieb er gemeinsam mit Bob Fisher und Leslie Dixon. Die Hauptrollen spielen Eugenio Derbez und Anna Faris. Es handelt sich um eine Neuverfilmung des Spielfilms Overboard – Ein Goldfisch fällt ins Wasser aus dem Jahr 1987 mit vertauschten Geschlechterrollen.

Handlung

Kate, eine alleinerziehende Mutter dreier Töchter, hält sich mit mehreren Jobs über Wasser. Ihr Ziel ist es eine Prüfung zur Krankenschwester zu bestehen. Bei einem Auftrag reinigt sie die Luxusyacht des arroganten mexikanischen Milliardenerben Leonardo. Er verhält sich ihr gegenüber unverschämt und verächtlich, verweigert die Bezahlung und wirft sie mitsamt ihrer teuren Ausrüstung über Bord.

Unmittelbar danach erleidet er jedoch einen Unfall, durch den er sein Gedächtnis verliert. Sein Vater liegt im Sterben und trotz aller seiner Fehler und obwohl er sich nie um das Familienunternehmen gekümmert hat, will dieser ihm doch die Geschäftsleitung übergeben. So wittert seine Schwester Magdalena ihre Chance und tut so, als wäre der aufgefundene Leonardo nicht ihr Bruder.

Kate gibt sich im Krankenhaus als seine Ehefrau aus und nimmt ihn zu sich. Da Kate für ihre Prüfung lernen muss und in Geldschwierigkeiten ist, lässt sie Leonardo den Haushalt machen und in Hilfsarbeiterjobs Geld verdienen gehen. Sie verwehrt ihm auch das Ehebett, da er angeblich den Anonymen Alkoholikern angehört und Wiedergutmachung leisten muss.

Trotz einiger Unregelmäßigkeiten fügt sich Leonardo in seine neue Rolle ein. Dabei wird er allmählich seiner Rolle als Arbeiter auf dem Bau, als Hausmann und auch als Vater gerecht. Kate und die Kinder entwickeln eine wachsende Sympathie für Leonardo. Als Kate ihre Prüfung zur Krankenschwester bestanden hat, will sie ihm, von Schuldgefühlen geplagt, alles beichten, doch ihre Kinder verhindern dies. So geht die Scharade noch einige Zeit weiter.

Auf dem Höhepunkt ihres Gefühlslebens, als Leonardo „zum zweiten Mal“ um Kates Hand anhält, fliegt der Schwindel auf. Bei einer Trauerfeier um Leonardo fällt einem von Leonardos Bediensteten ein Bild auf, auf dem er Leonardo wiedererkennt. Leonardo wird von seiner wirklichen Familie abgeholt und verlässt sichtlich aufgebracht seine Ersatzfamilie.

Beide entwickeln nun aber eine starke Sehnsucht füreinander, Leonardo macht mit seiner Yacht kehrt, während Kate ihm gleichzeitig nachfährt. Schließlich treffen sich die beiden. Leonardos Vater erklärt jedoch, er werde ihn enterben, wenn er sich für Kate und gegen das Unternehmen entscheidet. Schließlich küssen sich Kate und Leonardo. Leonardos jüngste Schwester wird Geschäftsführerin, während Magdalena sich um das verhasste Entwicklungshilfeprojekt der Firma kümmern muss.

Kate und Leonardo heiraten schließlich. Der Schwiegervater schenkt ihnen die Yacht, die mehrere Millionen wert ist.

Unterschiede zum Original

Der Film ist ein Remake des 1987 veröffentlichten Films Overboard – Ein Goldfisch fällt ins Wasser von Garry Marshall mit vertauschter Perspektive. Während im Original Goldie Hawn eine selbstsüchtige Millionenerbin spielt, ist Eugenio Derbez ein verwöhnter Playboy und Macho. Aus dem alleinerziehenden Tischler, gespielt von Kurt Russell, wurde eine überforderte Arbeitermutter, die von Anna Faris gespielt wird.[3]

Anders als im Original lässt Kate ihren Schein-Ehemann allerdings nicht mit ins Ehebett, sie gibt die drei Mädchen auch nicht als leibliche Kinder Leonardos aus, da dieser angeblich zeugungsunfähig sei. Zudem schickt sie Leonardo ebenfalls anders als im Original in einen Hilfsarbeiterjob zum Arbeiten. Sie entscheidet sich auch nicht wie im Original aus der Notlage heraus für den Ehe-Schwindel, weil die Kinder in der Schule Ärger haben und eine Hilfe brauchen, sondern um selbst besser für ihr Krankenschwester-Examen lernen zu können.[4] Ebenso wie im Original hatte Leo so gut wie nichts dabei. Statt eines sexy Slips hatte Leo eine Packung Kondome dabei, die er – wie im Original – im Handschuhfach findet. Die folgenden Dialoge mit dem „Ehepartner“ und den Kindern sind fast identisch.

Anspielungen auf das Original gibt es mit dem gleichen Setting in Elk Grove, Oregon sowie einem Polizisten, der von einem ähnlichen Fall berichtet, der sich vor Jahren ereignet haben soll.[5]

Trivia: Leos jüngere Schwester ruft wegen des angeblichen Haiangriffs auf ihren Bruder den örtlichen Sheriff an, der einen solchen Angriff konsequent verneint. Ihm fehlt nicht nur ein Arm (den er offensichtlich bei einem solchen Angriff verlor), er heißt auch „Brody“ – wie der Sheriff in Der weiße Hai.

Hintergrund

Der Film wurde von Metro-Goldwyn-Mayer und Lionsgate Films (unter dem Label Pantelion Films) produziert. Die Regie übernahm Rob Greenberg, der neben Bob Fisher und Leslie Dixon auch am Drehbuch beteiligt war.[3] Ursprünglich für Mitte/Ende April angekündigt, erhielt er seinen Kinostart am 4. Mai 2018 in den Vereinigten Staaten, um nicht mit dem Blockbuster Avengers: Infinity War konkurrieren zu müssen.[6]

In Deutschland erschien der Film am 14. Juni 2018 im Kino. Den Verleih übernahm Kinostar. Es folgte eine DVD- und Blu-Ray-Veröffentlichung über EuroVideo am 23. Oktober 2018. Er lief am 23. Februar 2019 erstmals auf Sky Deutschland im Pay-TV, die Free-TV-Premiere fand am 13. Dezember 2020 auf RTL statt.[7]

Rezeption

Kritiken

Die Plattform Rotten Tomatoes verzeichnete nur 24 % positive bei 89 ausgewerteten Kritiken.[8] Laut Filmstarts ist der Film eine arg vorhersehbare Komödie, die wegen des Hauptdarstellers Eugenio Derbez aber doch einen Blick wert ist.[9] Cinema kritisierte, dass der Film ein vergurktes Remake der Goldie-Hawn-Komödie sei.[10] Auch in der Kritik von Franz Everschor vom Filmdienst wurde der Film eher schlecht rezipiert: „Die Regie verwechselt ihrerseits Leichtigkeit mit Plumpheit und Anspielungen auf ein zeitgemäßes Geschlechterverständnis mit formelhafter Karikatur. Wer etwas zu lachen haben will, sollte lieber einen Nostalgie-Trip wagen und zur DVD des alten Garry-Marshall-Films greifen.“[4]

In Anspielung auf den Titel des Films meinte Susan Wloszczyna von Roger-Ebert.com, der Film sollte lieber „Overbored“ (etwa: „Megalangweilig“) genannt werden.[5] Wie Susan Wloszczyna kritisierten auch Lida Bach von Pressplay.at sowie Barbara Schweizerhof in der Die Tageszeitung den Umgang mit dem bereits vorhandenen Sexismus der Vorlage. Statt mit den Geschlechterklischees zu spielen würden in der Komödie weitere Platitüden hinzukommen. So hat der Millionärssohn laut den männlichen Arbeitern „Frauenhände“ und auch weitere Klischees über die Männlichkeit der Hauptperson werden ausgewalzt.[11][12]

Positiver rezipiert wurde die Komödie im Cineclub: „Die Darsteller waren ganz offensichtlich mit viel Spaß bei der Sache, die unterhaltsamen Szenen funktionieren gut und auch die eingeschnittene Nebenhandlung der Millionärsfamilie wirkt wohldosiert. (…) Dieser insgesamt sehr familientaugliche Film mündet schließlich in ein Finale, das – wie es sich für das Genre gehört – sein Publikum ganz zufrieden einstimmt.“[13]

Einspielergebnis

Der Film spielte bei einem geschätzten Budget von 12 Millionen Dollar weltweit etwa 91,2 Millionen Dollar ein.[14] Damit lag er auf Platz 65 der erfolgreichsten Filme 2018.[15]

Auszeichnungen

Bei den Teen Choice Awards 2018 wurde der Film in drei Kategorien nominiert. Eva Longoria und Eugenio Derbez konnten je einen Imagen Award gewinnen, darüber hinaus wurde Mel Rodriguez und der Film selbst für einen Preis nominiert.[16]

Synchronisation

Die deutschsprachige Synchronisation entstand bei der Xscape Mediaservices nach einem Dialogbuch von Uwe Thomsen unter der Dialogregie von Felix Auer.[17] Kritisiert wurde die deutsche Synchronisation, weil in der deutschen Version ein künstlicher spanischer Akzent eingesetzt wurde, während im Original die Familiendialoge in Spanisch gesprochen wurden.[13]

Darsteller/in Deutsche Synchronstimme Rolle
Eugenio Derbez Martin Bonvicini Leonardo Montenegro
Anna Faris Stephanie Kellner Kate Sullivan
Eva Longoria Katharina Schwarzmaier Theresa
Mel Rodriguez Marc Rosenberg Bobby
Omar Chaparro Andreas Thiele Burro
Javier Lacroix Patrick Schröder Carlos, Koch
John Hannah Martin Umbach Colin
Garry Chalk Michael Brennicke Dr. Fletcher
Hannah Nordberg Laura Jenni Emily Sullivan
Swoosie Kurtz Marion Hartmann Grace
Josh Segarra Jochen Paletschek Javier
Per Graffman Jakob Riedl Kapitän
Cecilia Suárez Madeleine Stolze Magdalena Montenegro
Payton Lepinski Franziska Hartmann Molly Sullivan
Alyvia Alyn Lind Johanna Blaich Olivia Sullivan
Fernando Luján Willi Röbke Papi Montenegro
Mariana Treviño Eva-Maria Reichert Sofia Montenegro

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Overboard. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüf­nummer: 179874/K).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Alterskennzeichnung für Overboard. Jugendmedien­kommission.
  3. a b Dave McNary, Dave McNary: Anna Faris-Eugenio Derbez Comedy ‘Overboard’ Lands April Release. In: Variety. 20. Juli 2017, abgerufen am 14. Mai 2021 (amerikanisches Englisch).
  4. a b Franz Everschor: Overboard. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 14. Mai 2021.
  5. a b Susan Wloszczyna: Overboard movie review & film summary (2018) | Roger Ebert. Abgerufen am 14. Mai 2021 (englisch).
  6. Traffik and Overboard Get New Release Dates. In: comingsoon.net. 7. März 2018, abgerufen am 14. Mai 2021 (amerikanisches Englisch).
  7. Overboard in der Online-Filmdatenbank; abgerufen am 14. Mai 2021.
  8. Overboard. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 13. Mai 2021 (englisch).
  9. Overboard. Filmstarts, abgerufen am 13. Mai 2021.
  10. Overboard. In: cinema. Abgerufen am 13. Mai 2021.
  11. Das romantische Komödien-Remake Overboard mit Anna Faris und Eva Longoria ist weder lustig noch romantisch | pressplay. 14. Juni 2018, abgerufen am 14. Mai 2021.
  12. Barbara Schweizerhof: Komödien-Remake mit Genderswitch: „Overboards“-Original ist progressiver. In: Die Tageszeitung: taz. 14. Juni 2018, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 14. Mai 2021]).
  13. a b Cineclub – Filmkritik: Overboard. Abgerufen am 14. Mai 2021.
  14. Overboard. Box Office Mojo, abgerufen am 13. Mai 2021.
  15. Moviejones GbR, Potsdam Germany: Die erfolgreichsten Filme 2018 international – Platz 61-70. Abgerufen am 14. Mai 2021.
  16. Overboard – Awards. Internet Movie Database, abgerufen am 13. Mai 2021 (englisch).
  17. Overboard. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 13. Mai 2021.