Otto Grote, Reichsfreiherr zu Schauen entstammte der lüneburgischen Adelsfamilie Grote. Nach dem Dreißigjährigen Krieg studierte er 1653 bis 1656 an den Universitäten Helmstedt und Leiden und ging anschließend auf Reisen.
Kurz zuvor gelang ihm 1689 der Erwerb der reichsunmittelbaren Herrschaft Schauen im Nordharz von den Fürsten von Waldeck, eine 200-Seelen-Herrschaft, die in erster Linie mit Kosten verbunden war, mit deren Besitz jedoch zugleich der Erwerb der Reichsfreiherrn-Würde zu Schauen verbunden war. Die Kaufurkunde wurde ihm im Mai des Jahres in seinem außerhalb des Steintors beim St.-Nikolai-Hof gelegenen Gartenhaus überbracht.[4]
Gottfried Wilhelm Leibniz verfasste ein lateinisches Distichon auf den Tod Otto Grotes, in dem er ihn „secli decus – Zierde des Jahrhunderts“ nennt.[6]
Familie
Otto Grote heiratete 1667 in Hamburg Anna Dorothea von Ahlefeldt. Sie hatten zehn Kinder.[7]
Literatur
Hermann Barkhaus: Dreyfache Dignität Und Herrliche Freyheit Der Todten/ so in dem Herrn sterben : Kräfftigst verschrieben Und Bey solennen Leich-Ceremonien Des ... Hn. Otto Groten/ Reichs Freyherrn zu Schauen/ Churfürstl. Braunschw. Lünebürgis. Geheimbten Raths und Cammer-Praesidenten ... Als derselbe den 5. Sept. 1693. zu Hamburg in seinem Erlöser Christlich gestorben/ Und Dessen Verblichener Cörper den folgenden 6. Decembr. in der Neustädter Hoff-Kirchen zu Hannover/ biß auf fernere Abführung in dessen Erb-Begräbnis niedergesetzet würde/ In Hoher Chur- und Fürstl. Gegenwart ... In einer Sermon öffentlich gezeiget. Samuel Ammon, Hannover 1694 (Digitalisat).
Heinrich Wilhelm Rotermund: Das Gelehrte Hannover oder Lexikon von Schriftstellern und Schriftstellerinnen, gelehrten Geschäftsmännern und Künstlern, die seit der Reformation in und außerhalb der sämtlichen zum Königreich Hannover gehörigen Provinzen gelebt haben und noch leben, aus den glaubwürdigsten Schriftstellern zusammengetragen, Band 2, Schünemann, Bremen 1823, S. 178–179 (Digitalisat).
Emmo Grote: Otto XIII Grote, Reichsfreiherr zu Schauen, Churf. Braunschw.-Lünebg. Geheime Rat und Kammer-Präsident, Drost zu Friedland, Erb- und Gerichtsherr auf Wedesbüttel, Jühnde etc. 1636–1693, in ders: Geschichte des Gräflich und Freiherrlich Grote'schen Geschlechts. Herausgegeben im Auftrage der Gesammtfamilie und unter Benutzung von Vorarbeiten der verstorbenen Freiherren Louis Grote-Neuhof und Julius Grote-Schauen, Abschnitt II: Stammtafeln nebst Lebensbeschreibungen. Hof-Buchdruckerei der Gebrüder Jänecke, Hannover 1891, S. 50–65 (Digitalisat).
Wilhelm Rothert: Hannoversche Biographie, Bd. 3: Hannover unter dem Kurhut, 1646-1815. Sponholtz, Hannover 1916, S. 141–152.
Klaus Mlynek: Grote zu Schauen, Otto Reichsfrhr. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 238.
↑Albrecht Klose / Klaus-Peter Rueß: Die Grabinschriften auf dem Gesandtenfriedhof in Regensburg. Texte, Übersetzungen, Biographien, Historische Anmerkungen. In: Stadtarchiv Regensburg (Hrsg.): Regensburger Studien. Band22. Stadtarchiv Regensburg, Regensburg 2015, ISBN 978-3-943222-13-5, S.58–61.
↑Albert Reinecke: Die Erwerbung Schauens durch den Geheimen Rath und Kammerpräsidenten Otto Grote 1689, in ders.: Geschichte der Freien Reichsherrschaft Schauen, eines der allerkleinsten Gebiete im alten deutschen Reich nach fast ausschließlich archivalischen Quellen .... Druck und Verlag von A. W. Zickfeldt, Osterwieck/Harz 1889, S. 159ff., v. a. S. 167–168 (Digitalisat).