Schweitzer studierte Neuphilologie und Evangelische Theologie in Tübingen, Basel und Reading/England und unterrichtete fünf Jahre lang als Lehrer an einem Gymnasium in Württemberg die Fächer Deutsch und evangelische Religion. 1971 wurde er in das Evangelische Jugendwerk in Württemberg berufen, wo er als Landesjugendreferent die Arbeit der Schülerbibelkreise aufbaute und betreute. Als Oberstudienrat war er von 1979 bis 1994 Leiter des Hauskreisreferates für Hausbibelkreise beim Amt für missionarische Dienste der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Er baute in dieser Zeit die Hauskreisarbeit mit ihren rund 5.000 Kreisen auf.[2] In dieser Zeit entstanden seine Bücher Hauskreis offensiv, Werkbuch Hauskreis, Betreten der Baustelle erwünscht: Nehemia für Hauskreise und Das Hauskreis-ABC. In der Landeskirche war er bis zu seinem Ruhestand Ende 2000 tätig.[3]
1990 gründete er die Adoramus-Gemeinschaft[4] und 1994 den Verein „Kirche im Aufbruch“, die beide zur innerkirchlichen charismatischen Bewegung gehören.[5][6] Schweitzer war Mitglied des 1993 gegründeten Kreises Charismatischer Leiter (KCL).[7] Er ist Initiator und war bis 2015[8] nationaler Gebetsleiter mit dem Schwerpunkt „Politik und Gesellschaft“ der im Jahr 2000 gegründeten überkonfessionellen Gebetsbewegung „Wächterruf“, die nach dem Vorbild des pietistischen Grafen Nikolaus Ludwig von Zinzendorf ein „Rund-um-die-Uhr-Gebet“ organisiert, zu dem dieser bereits im 18. Jahrhundert aufgerufen hatte. Sie umfasste 2015 etwa 8.000 Beter in 300 Städten und Gemeinden. Von September 2015 bis zu seinem Tod 2022 war er deren Ehrenvorsitzender.[9][10] Er engagiert sich zudem bei „Beter im Aufbruch“, einer die Gebetsbewegungen in Deutschland unterstützenden Arbeit, die sich organisatorisch als Untergruppe der Lausanner Bewegung in Deutschland versteht und Verbindungen zur Deutschen Evangelischen Allianz (DEA) und zum Kreis Charismatischer Leiter (KCL) hat. Ab 2006 sammelte er europaweit Gebetsleiter in der „European Union of Prayer“,[11] die sich halbjährlich zum Gebet für die EU in dem Land trifft,[12] das die Ratspräsidentschaft innehat.[13]
Für die Hauskreisarbeit im deutschsprachigen Raum gab er die Zeitschrift „Bibel aktuell“ und im Rahmen der Gebetsinitiative des „Wächterrufs“ den monatlichen Gebetsbrief sowie die „Politische Seite“ heraus, die ein jeweils aktuelles politisches Thema aufgreift, das zum Gebet zuleiten soll.[14]
Privates
Ortwin Schweitzer war verheiratet mit Inge, geb. Möbius und nach ihrem Tod in zweiter Ehe mit Susanne. Er hatte vier Kinder aus erster Ehe und wohnte zuletzt in Leinfelden-Echterdingen.[15][16]
mit Harald Eckert (Hrsg.): Gottes Berufung für Deutschland in der Endzeit: mit besonderem Augenmerk auf die Beziehung Deutschland – Israel, Christliche Kommunikation und Verlagsgesellschaft, Lübeck 2009, ISBN 978-3-86098-200-6.