Open Geospatial Consortium
Das Open Geospatial Consortium (OGC) ist eine 1994 als Open GIS Consortium gegründete gemeinnützige Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Entwicklung von raumbezogener Informationsverarbeitung (insbesondere Geodaten) auf Basis allgemeingültiger Standards zum Zweck der Interoperabilität festzulegen. Dabei baut sich das OGC aus Mitgliedern von Regierungsorganisationen, privater Industrie und Universitäten auf, deren Mitgliedschaft im OGC kostenpflichtig ist. Das OGC seinerseits ist seit Januar 2007 Mitglied des World Wide Web Consortiums (W3C).[2] Die registrierte Marke heißt OpenGIS. MitgliederDerzeit gehören dem OGC etwa 500[1] aktive Mitglieder an, hierunter namhafte, die sich wie folgt auf Staaten verteilen: Vereinigte StaatenAmazon Web Services, Autodesk, ESRI, Google Inc., Homeland Security, Microsoft, MIT, NASA, Oracle EuropaAirbus, ESA, Europäische Kommission (Joint Research Centre), Frontex DeutschlandÖsterreichAIT, Universität Salzburg, TU Wien. SchweizUniversität Genf, ETH Zürich, Fachhochschule Nordwestschweiz StandardsDie Entwicklung offener Standards beruht auf der Basis frei verfügbarer Spezifikationen, die von abstrakten Beschreibungen des Aufbaus, der Komponenten und der Funktionsweise eines dienstebasierten GIS im Sinne des OGC bis hin zu detaillierten Spezifikationen der Implementierung der Dienste reichen. Hierbei wird jedoch nicht die konkrete Umsetzung der Software vorgeschrieben, sondern die verschiedenen Schnittstellen eines Dienstes sowie dessen Eigenschaften und Verhalten festgelegt. Der Weg zu diesen Spezifikationen läuft über eine lange Diskussion im OGC, deren Ergebnis schließlich in einer „Spezifikation“ resultiert. Das OGC definiert zwei Kategorien von GIS-Produkten, abhängig davon, wie umfassend und genau die Software den OGC-Spezifikationen folgt:
Web Service FrameworkMit dem dienstebasierten Konzept des OGC wird ein Umschwung in der GIS-Entwicklung von monolithischen Systemen zu verteilten interoperablen Diensten (Webservices) bewirkt. Basisdienste existieren sowohl zur Visualisierung von Geo-Daten (z. B. WMS) als auch zum Direktzugriff auf Daten in weiterverarbeitbarer Form (z. B. WFS für Vektordaten und WCS für raum-zeitliche Rasterdaten etc.). Sensor Web EnablementDie Initiative Sensor Web Enablement erweitert die Webintegrierung von Sensoren und Sensornetzwerken. OpenGIS Web ServicesZu den OpenGIS Web Services (OWS) werden u. a. folgende Dienste gezählt:
Für den Austausch, die Beschreibung und die Speicherung von Geometrien und den zugehörigen Attributen ist der XML-Dialekt Geography Markup Language (GML) entwickelt worden. Interface StandardsDie „Interface Standards“ (IS, früher genannt „Implementation Specifications“) sind detaillierte technische Beschreibungen des Aufbaus der einzelnen Schnittstellen. Bis zur Verabschiedung dieser Spezifikationen muss der komplette Adoptionsprozess innerhalb des OGC durchlaufen sein. Die folgende Liste enthält den Namen der Spezifikation mit der jeweiligen Abkürzung (in Klammern) und aktueller Versionsnummer.
Siehe auchWeblinksEinzelnachweise
|