Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte der marokkanische Olympiasieger Soufiane el-Bakkali mit 8:08,90 min im Finale am 2. August. Damit verfehlte er den Rekord um 5,62 Sekunden. Zum Weltrekord fehlten ihm 15,27 Sekunden.
Die Vorrunde wurde in drei Läufen durchgeführt. Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Athleten (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die sechs Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.
Lauf 1
Karl Bebendorf – ausgeschieden als Elfter des ersten Vorlaufs
Fernando Carro Morillo – im ersten Vorlauf nicht im Ziel
Nach wenigen hundert Metern setzten sich die beiden Äthiopier Getnet Wale und Lamecha Girma an die Spitze, wobei das Tempo nicht besonders hoch war. Nach anderthalb Runden übernahm der Japaner Ryūji Miura mit einer deutlichen Tempoverschärfung die Führung. Das Feld zog sich dadurch in die Länge, doch Miuras Vorstoß war nicht von langer Dauer, es wurde wieder langsamer.
Die beiden Äthiopier führten das weiter geschlossene Feld in die letzten drei Runden. Nach vorne orientierten sich nun die beiden Kenianer Abraham Kibiwo und Benjamin Kigen, als Fünfter folgte der Marokkaner Soufiane el-Bakkali.
Richtig schnell wurde es erst auf den letzten vierhundert Metern, nun riss das Feld auseinander. Girma führte vor Wale, el-Bakkali und Kigen. Dahinter tat sich schon eine Lücke auf. Diese Vierergruppe blieb auch auf der Gegengeraden zusammen, el-Bakkali schob sich jedoch schon vor der Zielkurve auf den zweiten Platz. Am letzten Wassergraben kam dann der Schlussangriff des Marokkaners. Er zog vorbei an Girma an die Spitze, Soufiane el-Bakkali spurtete in 8:08,90 min unwiderstehlich zum Olympiasieg. Lamecha Girma behauptete sich auf dem zweiten Platz und gewann die Silbermedaille. Vor dem letzten Hindernis eroberte Benjamin Kigen Rang drei und sicherte der seit langem im Hindernislauf überlegenen Nation Kenia so wenigstens noch die Bronzemedaille. Etwa dreieinhalb Sekunden hinter ihm wurde Getnet Wale Vierter vor dem Eritreer Yemane Haileselassie, der noch bis auf weniger als eine halbe Sekunde herangekommen war. Matt Hughes aus Kanada belegte eine knappe weitere Sekunde zurück den sechsten Platz vor dem anfangs kurzzeitig führenden Ryūji Miura.
Für Kenia ging eine lange Serie zu Ende. Seit den Olympischen Spielen 1984 hatten ununterbrochen kenianische Läufer diesen Wettbewerb für sich entschieden. Die Spiele 1976 und 1980 hatte Kenia boykottiert. Zuvor hatte es 1972 in München und 1968 in Mexiko-Stadt ebenfalls Gold für Kenia in dieser Disziplin gegeben.
Mit seinem Sieg durchbrach Soufiane el-Bakkali die jahrzehntelange Serie kenianischer Gewinne