Olympische Sommerspiele 2016/Leichtathletik – 4 × 100 m (Frauen)
Die 4-mal-100-Meter-Staffel der Frauen bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wurde am 18. und 19. August 2016 im Estádio Nilton Santos ausgetragen. In sechzehn Staffeln nahmen 57 Athletinnen teil. Die Goldmedaille gewann die Staffel der USA mit Tianna Bartoletta, Allyson Felix, English Gardner und Tori Bowie (Finale) sowie der im Vor- und Hoffnungslauf außerdem eingesetzten Morolake Akinosun. Auch die im Vorlauf für die Medaillengewinnerinnen eingesetzten Läuferinnen aus den Vereinigten Staaten und Jamaika erhielten entsprechendes Edelmetall. Die deutsche Staffel erreichte das Finale und wurde Vierte. Aktuelle Titelträgerinnen
RekordeBestehende Rekorde
Der bestehende olympische Rekord, gleichzeitig Weltrekord, wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielten die Olympiasiegerinnen aus den Vereinigten Staaten im Finale am 19. August mit 41,01 s. Damit verfehlten sie den Rekord um nur neunzehn Hundertstelsekunden. RekordverbesserungEs wurde ein Landesrekord aufgestellt:
Anmerkung: DopingIn diesem Wettbewerb kam es zu einem nachträglich ermittelten Dopingfall: Benachteiligt wurde das Team der Volksrepublik China, das aufgrund der Zeitregel anstelle der Ukraine im Finale hätte starten dürfen. VorrundeDie Vorrunde wurde in zwei Läufen durchgeführt. Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Staffeln (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die beiden nachfolgend zeitschnellsten Teams, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter. Lauf 118. August 2016, 11:40 Uhr
Lauf 218. August 2016, 11:48 Uhr In diesem Lauf kam es beim zweiten Wechsel zu einem Zwischenfall. Die brasilianische Staffel wechselte von Franciela Krasucki auf Kauiza Venancio, die US-Staffel von Allyson Felix auf English Gardner. Krasucki, auf Bahn drei laufend, schlug dabei unabsichtlich mit ihrem Ellenbogen auf die Staffelhand von Felix, die auf Bahn zwei lief. Während die brasilianische Staffel ihr Rennen fortsetzen konnte, glitt Felix der Staffelstab zu Boden. Die Schiedsrichter werteten den Zwischenfall als Behinderung und disqualifizierten die brasilianische Staffel. Der US-Staffel wurde ein „Hoffnungslauf“ für die Qualifikation eingeräumt. Die alleine laufende US-Staffel musste dabei eine bessere Zeit als 42,70 s laufen, um damit anstelle der Volksrepublik China ins Finale einziehen zu können.
HoffnungslaufDie US-Staffel, die wegen einer Behinderung im zweiten Vorlauf den Stab verloren und das Ziel nicht erreicht hatte, erhielt hier eine zweite Chance auf die Finalteilnahme. Das alleine laufende Team musste dabei eine bessere Zeit als die bislang mit 42,70 s über die Zeitregel für das Finale qualifizierten Chinesinnen. Mit 41,77 s gelang den US-amerikanischen Sprinterinnen dies problemlos. Die Volksrepublik China schied allerdings nur aus, weil die vor ihr liegende Staffel aus Kanada lediglich im Tausendstelsekundenbereich schneller war, auch Kanada war mit 42,70 s ins Ziel gelaufen. Später stellte sich dann wie im Abschnitt „Doping“ oben beschrieben, dass die chinesische Staffel anstelle der Mannschaft aus der Ukraine mit einer gedopten Sprinterin doch startberechtigt gewesen wäre. 18. August 2016, 19:00 Uhr
Finale19. August 2016, 22:15 Uhr
Die Staffel der USA war als Weltrekordteam favorisiert und hatte sich im Hoffnungslauf für das Finale qualifizieren können. In diesem Endlauf traf die US-Mannschaft auf die Weltmeisterinnen von 2013 und 2015 aus Jamaika sowie die deutsche Staffel, die bis dahin die Weltjahresbestzeit mit 41,62 s hielt, bei den Europameisterschaften allerdings nur Platz drei belegt hatte. Auch Vizeeuropameister Großbritannien galt als Medaillenkandidat, während die Europameisterinnen aus den Niederlanden schon im Vorlauf ausgeschieden waren. Es gab gegenüber den Vorläufen folgende Besetzungsänderungen:
Tianna Bartoletta, die Siegerin im Weitsprung, übernahm als Startläuferin die Führung für die auf Bahn eins laufende US-Staffel. Allyson Felix konnte die Führung weiter ausbauen, während hinter ihr die Doppelolympiasiegerin Elaine Thompson die Jamaikanerinnen auf Platz zwei brachte. In der letzten Kurve glich English Gardner für die USA die Kurvenvorgabe auf Deutschland (Bahn vier) aus. Beim letzten Wechsel auf Tori Bowie führten die Vereinigten Staaten mit drei Metern Vorsprung auf Jamaika. Um Bronze kämpften die Teams aus Großbritannien sowie Trinidad und Tobago. Die US-Schlussläuferin Tori Bowie ließ ihren Lauf austrudeln, sodass Shelly-Ann Fraser-Pryce für Jamaika noch etwas herankam, was allerdings nicht zum Sieg reichte. Großbritannien sicherte sich die Bronzemedaille, die deutsche Staffel kam noch vor Trinidad und Tobago auf Platz vier ins Ziel. Im 21. olympischen Finale gab es den elften Sieg einer US-Staffel. Die US-Athletinnen liefen dabei die bislang zweitschnellste Zeit in der Geschichte der Sprintstaffel der Frauen. Videolinks
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Einzelnachweise
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