Für Deutschland nahm neben der Medaillengewinnerin Heidler Kathrin Klaas teil, die ebenfalls das Finale erreichte und Vierte wurde.
Athletinnen aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein waren nicht am Start.
Beim olympischen Hammerwurfwettbewerb kamen erstmals funkgesteuerte Modellautos der Marke Mini Cooper zum Einsatz, die das Sportgerät wieder zurück zum Abwurfkreis brachten.[1]
Im März 2017 wurde eine weitere Russin, Marija Bespalowa, zunächst auf Platz zehn, wegen Dopingmissbrauchs disqualifiziert.[6] In allen Fällen verbesserten sich die Platzierungen aller anderen Werferinnen entsprechend.
Die Dopingfälle fünf und sechs betrafen Sportlerinnen die in der Qualifikation ausgeschieden waren:
Das Ergebnis der Russin Gulfija Chanafejewa von den Spielen in London wurde nach einer positiven Dopingprobe annulliert.[7]
Der siebte Dopingfall war bereits vor dem Wettkampf in London aufgetreten:
Marina Marghieva aus der Republik Moldau, Zalina Petrivskayas Schwester, wurde nach einer positiven Dopingprobe aus ihrem Olympiateam gestrichen.[9]
Leidtragende waren in erster Linie folgende Athletinnen, deren Medaillen und Platzierungen erst mit zum Teil nachgereicht bzw. korrigiert wurden, die Hammerwerferinnen, denen in der Qualifikation ein Weiterkommen verwehrt wurde.
Betroffene Werferinnen im Medaillenbereich:
Anita Włodarczyk, Polen – erst mit mehreren Jahren Verspätung zur Olympiasiegerin erklärt
Anita Włodarczyk, Polen – kam erst mit mehreren Jahren Verspätung zu ihrer Bronzemedaille und konnte nicht an der Siegerehrung teilnehmen
Drei Athletinnen wurden um die ihnen zustehenden drei zusätzlichen Würfe der besten acht Finalistinnen gebracht:
Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:
–
verzichtet
x
ungültig
Anmerkungen:
Alle Zeiten in diesem Beitrag sind nach Ortszeit London (UTC±0) angegeben.
Alle Weitenangaben sind in Metern (m) notiert.
Qualifikation
Acht Athletinnen (hellblau unterlegt) – darunter drei Dopingbetrügerinnen – übertrafen die direkte Finalqualifikationsweite von 71,50 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen nicht erreicht und das Finalfeld wurde mit den vier nächstbesten Starterinnen beider Gruppen (hellgrün unterlegt) auf zwölf Wettbewerberinnen aufgefüllt. So mussten schließlich 70,48 m für die Finalteilnahme erbracht werden. Zu den fünf über ihre Platzierung für das Finale qualifizierten Werferinnen gehörten auch eine weitere Dopingbetrügerin, sodass schließlich nur acht Athletinnen in die Finalwertung kamen.
Für das Finale hatten sich zwölf Athletinnen qualifiziert, acht von ihnen über die Qualifikationsweite, vier weitere über ihre Platzierungen. Allerdings wurden die Resultate von vier Athletinnen wegen Dopingbetrugs nachträglich annulliert. So waren im Finale je zwei Polinnen und Deutsche sowie je eine Teilnehmerin aus China, Frankreich, Großbritannien und Kuba vertreten. Hinzu kamen die vier Dopingsünderinnen, zwei von ihnen aus Russland, sowie je eine aus Moldawien und Weißrussland.
Als Favoritinnen galten in erster Linie die Weltmeisterin von 2009 Anita Wlodarczyk aus Polen und die Deutsche Weltrekordlerin Betty Heidler. Mit guten Medaillenchancen ging auch die chinesische WM-Dritte von 2011 Zhang Wenxiu und die gedopte russische Weltmeisterin von 2011 Tatjana Lyssenko an den Start. Die zweite deutsche Werferin Kathrin Klaas und die Kubanerin Yipsi Moreno, Olympiasiegerin von 2008 gehörten zu den Kandidatinnen mit guten Aussichten auf vordere Platzierungen.
Lyssenko übernahm im ersten Versuch mit 77,56 m die Führung. Włodarczyk war Zweite mit 75,01 m. Dahinter ging es eng zu. Auf Platz drei folgte Moreno mit 74,60 m, dahinter Heidler mit 73,90 m, die gedopte Moldawierin Zalina Petrivskaya folgte mit 73,77 m vor der Französin Stéphanie Falzon mit 73,06 m und Zhang mit 72,96 m. Im zweiten Durchgang verbesserte sich Włodarczyk weiter auf 76,02 m, fiel dennoch auf Platz drei zurück, da Zhang 76,34 m gelangen, das war nach Lyssenkos späterer Disqualifikation olympischen Rekord. In Runde drei verdrängte Klaas die Polin mit 76,05 m von Platz drei.
Da drei der gedopten Athletinnen unter den ersten Acht platziert waren, kam es letztlich zum Finale der besten Fünf, drei Werferinnen wurden um ihr Recht auf drei weitere Versuche betrogen. Die vierte Runde ergab keine Änderung auf den vorderen Rängen. Im fünften Durchgang kam es dann zu einigen Irritationen, Betty Heidlers Versuch wurde aufgrund eines Softwarefehlers nicht von der elektronischen Weitenmessung erfasst. Die Weite wurde mit 72,34 m angegeben, exakt dem Resultat der nach Heidler werfenden Moldawierin Marghieva. Für die Zuschauer im Stadion und an den Fernsehern war anhand der Linienmarkierungen deutlich erkennbar gewesen, dass Heidlers Wurf erheblich weiter gewesen sein musste. Es gab längere Diskussion der Athletin, die zumindest äußerlich ganz ruhig blieb, mit dem Kampfgericht. Ihr Versuch wurde nach dem Wettkampf auf 77,13 m korrigiert, der Protest der chinesischen Mannschaft abgewiesen, deren Athletin Zhang Wenxiu durch die Entscheidung vom Bronzerang auf den zu der Zeit gültigen vierten Platz zurückgefallen war.[10] Włodarczyk hatte sich in diesem fünften Durchgang auf 77,12 m gesteigert und war damit nur zwei Zentimeter hinter Heidler Dritte. Sie verbesserte sich mit ihrem letzten Versuch nochmals auf 77,60 m, womit sie wieder an Heidler vorbeizog und vermeintlich Silber gewonnen hatte. Doch die dopingbedingten Disqualifikationen führten letztlich zu einem anderen Endergebnis: Anita Włodarczyk wurde Olympiasiegerin und Betty Heidler gewann die Silbermedaille. Für Zhang Wenxiu gab es doch noch Bronze. Kathrin Klaas wurde Vierte vor Yipsi Moreno und Stéphanie Falzon.
Silbermedaille: Betty Heidler
Bronzemedaille: Zhang Wenxiu
Kathrin Klaas kam auf den vierten Platz
Rang sieben für Joanna Fiodorow
Sophie Hitchon belegte letztlich Rang acht, wurde allerdings durch die Dopingbetrügerinnen um die ihr eigentlich zustehenden drei letzten Würfe gebracht
Tatjana Lyssenko – erst Gold, dann dopingbedingte Annullierung dieser Medaille