Der seit 1980 bestehende olympische Rekord wurde auch bei diesen Spielen nicht erreicht. Der weiteste Stoß gelang der neuseeländischen Olympiasiegerin Valerie Vili mit 20,56 m in ihrem ersten Versuch im Finale am 16. August. Damit blieb sie 1,85 m unter dem Olympia- und 2,17 m unter dem Weltrekord.
Rekordverbesserung
Es wurde ein neuer Kontinentalrekord aufgestellt:
20,56 m (Ozeanienrekord) – Valerie Vili (Neuseeland), erster Versuch im Finale am 16. August
Doping
Auch das Kugelstoßen hatte zwei Dopingfälle. Beide betroffenen Athletinnen kamen aus Weißrussland.
Natallja Michnewitsch – Sie fiel bei den umfangreichen Doping-Nachtests 2016 positiv auf. Sie war 2008 mit Metandienon und Stanozolol gedopt, wurde nachträglich disqualifiziert und verlor daher auch ihre Silbermedaille.[6]
Nadseja Astaptschuk – Ihre Bronzemedaille wurde bei nachträglichen Kontrolluntersuchungen wegen Dopingmissbrauchs annulliert.[7]
Die im Finale nach Lebedewa und Devetzi platzierten Athletinnen rückten in der offiziellen Wertung jeweils zwei Plätze nach vorne.
Leidtragende waren vier Athletinnen.
Im Medaillenbereich waren zwei Wettbewerberinnen besonders betroffen. Sie mussten fast neun Jahre lang davon ausgehen, medaillenlos geblieben zu sein. Das Nachreichen der Silber- bzw. Bronzemedaille nach diesem langen Zeitraum ist da nur ein schwacher Ausgleich:
Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:
–
verzichtet
x
ungültig
Qualifikation
16. August 2008, 9:10 Uhr
Die Qualifikation wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Fünfzehn Athletinnen (hellblau unterlegt) erreichten die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug von 18,45 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen übertroffen. Zu den für das Finale qualifizierten Sportlerinnen gehörten auch die beiden Dopingbetrügerinnen Michnewitsch und Astaptschuk, sodass schließlich dreizehn Athletinnen in die Finalwertung kamen.
Für das Finale hatten sich fünfzehn Athletinnen qualifiziert, alle über die Qualifikationsweite. Vertreten waren drei Chinesinnen, je zwei Deutsche, Kubanerinnen, Russinnen, Weißrussinnen und US-Amerikanerinnen sowie jeweils eine Teilnehmerin aus Italien und Neuseeland. Unter ihnen befanden sich die beiden weißrussischen gedopten Wettbewerberinnen Natallja Michnewitsch und Nadseja Astaptschuk, die beide knapp neun Jahre nach diesem Wettbewerb wegen Dopingmissbrauchs disqualifiziert wurden.
Für dieses Finale gab es zunächst vor allem zwei Favoritinnen. Die Weltmeisterin von 2007 und Vizeweltmeisterin von 2005 Valerie Vili, später bekannt unter ihrem Namen Valerie Adams, aus Neuseeland hatte in den vorangegangenen Jahren eine immer stärker werdende dominante Rolle übernommen. Ihre Weiten lagen zuverlässig deutlich über zwanzig Meter. Die eigentlich einzige Gefährdung kam von der Vizeweltmeisterin des letzten Jahres Nadseja Astaptschuk aus Weißrussland, die allerdings wie im Abschnitt "Doping" oben beschrieben fast neun Jahre nach diesen Spielen als Dopingsünderin entlarvt und disqualifiziert wurde.[7] Eine weitere Anwärterin für eine Platzierung ganz vorne, Astaptschuks Landsfrau Natallja Michnewitsch, 2006 noch Europameisterin, war ebenfalls gedopt und ihr erging es genauso.[6] Kandidatinnen für vordere Platzierungen waren die deutsche Olympiazweite von 2004, WM-Dritte von 2005 und 2007 Nadine Kleinert, sowie die Chinesinnen Li Ling als WM-Vierte von 2007 und Li Meiju als WM-Fünfte von 2005 und WM-Sechste von 2007.
Im Finale zeigte sich von Beginn an die Vormachtstellung der amtierenden Weltmeisterin. Vili stieß 20,56 m und ließ auch mit ihren folgenden Versuchen keinen Zweifel daran aufkommen, wer hier Olympiasiegerin werden würde. Ihr erster Stoß blieb ihr bester und mit allen weiteren vier gültigen Versuchen übertraf sie die 20-Meter-Marke. Außer ihr stieß nur die gedopte Michnewitsch in den Durchgängen zwei (20,28 m) und sechs (20,10 m) weiter als zwanzig Meter. Keine der weiteren Konkurrentinnen kam auch nur annähernd an Vili heran. Der Kampf um die weiteren Platzierungen blieb allerdings offen bis zum letzten Durchgang. Der Kubanerin Misleydis González gelangen in Runde eins 19,30 m, die Russin Anna Omarowa lag mit 19,08 m an vierter Stelle, alle anderen Athletinnen außer Vili und Michnewitsch übertrafen in den ersten beiden Durchgängen nicht die neunzehn Meter. In Runde drei erzielte Kleinert 19,01 m, das bedeutete zwischenzeitlich Rang fünf. Veränderungen gab es erst wieder in den letzten beiden Durchgängen. In Runde fünf verbesserte die gedopte Astaptschuk auf 19,86 m, womit sie Dritte war González steigerte sich dahinter auf 19,50 m, fiel damit jedoch wegen der beiden gedopten Teilnehmerinnen vor ihr erstmal aus den Medaillenrängen heraus. Die Chinesin Gong Lijiao stieß 19,04 m, womit sie Kleinert von Rang sechs verdrängte. Mit ihrem abschließenden Versuch gelangen Gong dann noch 19,20 m. Das brachte sie zunächst auf den fünften Rang.
Olympiasiegerin wurde ganz überlegen Valerie Vili, die mehr als einen Meter Vorsprung auf die viel später als Silbermedaillengewinnerin gekürte Misleydis González hatte. Bronze ging an Gong Lijiao, Vierte wurde Anna Omarowa. Nach Silber vor vier Jahren in Athen belegte Nadine Kleinert diesmal Rang fünf vor Li Meiju.
Valerie Vili errang mit ihrem Olympiasieg gleichzeitig auch die erste Medaille für Neuseeland überhaupt im Kugelstoßen der Frauen.
Misleydis González gewann die zweite Medaille für Kuba in dieser Disziplin nach Olympiagold für Yumileidi Cumbá 2004.
Für China brachte Gong Lijiaos Bronzemedaille das bereits vierte Edelmetall im Kugelstoßen der Frauen.
Klarer Sieg mit Ozeanienrekord für Valerie Vili
Bronzemedaillengewinnerin Gong Lijiao
Nach Silber 2004 jetzt Rang fünf für Nadine Kleinert
Die Olympianeunte Christina Schwanitz
Die zehntplatzierte Jillian Camarena
Chiara Rosa belegte den elften Rang
Michelle Carter kam auf Platz dreizehn
Nadseja Astaptschuk war eine der beiden gedopten Teilnehmerinnen dieses Wettbewerbs