Der bereits seit zwanzig Jahren bestehende olympische Rekord wurde auch bei diesen Spielen nicht erreicht. Der weiteste Wurf gelang dem slowenischen Olympiasieger Primož Kozmus in seinem zweiten Versuch im Finale am 17. August auf 82,02 m. Damit blieb er 2,78 m unter dem Olympia- und 4,72 m unter dem Weltrekord.
Doping
Keiner der Hammerwerfer wurde letztlich disqualifiziert, alle Resultate haben bis heute Bestand. Dennoch ging die Dopingproblematik wieder einmal nicht vorbei an diesem Wettbewerb. Die beiden Belarussen Wadsim Dsewjatouski und Iwan Zichan wurden wegen positiver Dopingtests zunächst vom IOC im Dezember 2008 disqualifiziert.[6][7] Die Beschuldigten klagten jedoch gegen diese Entscheidung vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS), der im Juni 2010 wegen einer Panne im Labor, welches die Proben analysiert hatte, die Disqualifikation der Sportler aufhob.[8] IOC-Vizepräsident Thomas Bach kündigte an, das IOC werde eine weitere Analyse durchführen, um das CAS-Urteil zu kippen.[9] Doch mit der häufig anzutreffenden Halbherzigkeit des IOC im Kampf gegen Doping passierte nichts weiter.
Schon vorher waren beide Athleten wegen positiver Dopingproben aufgefallen, Resultate waren annulliert worden.
zweijährige Sperre wegen Vergehens gegen die Dopingbestimmungen
Aberkennung der Silbermedaille von den Weltmeisterschaften 2005[11]
Alleine wegen rechtlicher Spitzfindigkeiten und unprofessioneller Arbeit im CAS-Labor verblieben die beiden belarussischen Hammerwerfer diesmal offiziell in den Listen der Medaillengewinner.
Legende
Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:
–
verzichtet
x
ungültig
Qualifikation
Die Qualifikation wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Fünf Wettbewerber (hellblau unterlegt) übertrafen die den direkten Finaleinzug Weite von 78,00 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. So wurde das Finalfeld mit sieben weiteren Wettbewerbern (hellgrün unterlegt) aus beiden Gruppen nach den nächstbesten Weiten aufgefüllt. Für die Teilnahme am Finale waren schließlich 75,34 m zu erbringen.
Für das Finale hatten sich zwölf Athleten qualifiziert, fünf von ihnen über die Qualifikationsweite, weitere sieben über ihre Platzierungen. Vertreten waren zwei Belarussen sowie je ein Teilnehmer aus Deutschland, Finnland, Deutschland, Japan, Kanada, Kroatien, Polen, der Slowakei, Slowenien, und Tadschikistan.
Zum Zeitpunkt der Austragung dieser Spiele besaßen einige später annullierte Resultate noch Gültigkeit. So hatte der Belarusse Iwan Zichan zu diesem Zeitpunkt noch den Status als Europameister von 2006, als Weltmeister von 2005 und Olympiadritter von 2004. Sein Landsmann Wadsim Dsewjatouski wurde als Vizeweltmeister von 2005 geführt. Beide gehörten hier in Peking zum engsten Favoritenkreis. Zichan war und ist darüber hinaus der offizielle Weltmeister von 2007, Dsewjatouski WM-Vierter von 2007. Weitere Medaillenkandidaten waren der slowenische Vizeweltmeister Primož Kozmus, der WM-Dritte von 2007 Libor Charfreitag aus der Slowakei, der Finne Olli-Pekka Karjalainen, heute offiziell Europameister von 2006 und WM--Dritter von 2005, der ungarische WM-Fünfte von 2007 Krisztián Pars sowie der japanische WM-Sechste von 2007 Kōji Murofushi. Auch der Olympiasieger von 2000 Szymon Ziółkowski aus Polen war hier wieder mit dabei, zählte jedoch nicht mehr zum allerengsten Favoritenkreis.
Die in diesem Finale erzielten Weiten hatten das hohe Niveau der Weltmeisterschaften des Vorjahres mit zahlreichen Würfen jenseits von achtzig Metern. Zunächst erzielte Kozmus 80,75 m und war damit Spitzenreiter. In Durchgang zwei gelang ihm mit 82,02 m eine weitere Steigerung. Auf Platz zwei rückte Dsewjatouski, der mit 81,61 m nicht weit hinter Kozmus lag. Pars warf 80,96 m und war Dritter vor Murofushi – 80,71 m – sowie Zichan mit 80,56 m. In Runde drei war Kozmus wie schon im ersten Durchgang der einzige Athlet mit einem Wurf über der 80-Meter-Marke.
So ging es ins Finale der besten acht Werfer. Pars und wieder Kozmus hatten Versuche, die weiter als achtzig Meter lagen. In Runde fünf verbesserte Zichan sich auf 81,51 m, womit er an Murofushi und Pars vorbei auf den dritten Rang zog. Im anschließenden letzten Durchgang gab es keine Veränderungen mehr. Primož Kozmus, der mit allen sechs Versuchen weiter als achtzig Meter geworfen hatte, war damit Olympiasieger. Ihm folgten die beiden Belarussen Wadsim Dsewjatouski (Silber) und Iwan Zichan (Bronze). Beide trennten nur zehn Zentimeter voneinander. Vierter wurde Krisztián Pars vor Kōji Murofushi. Diese fünf Athleten hatten ein Endergebnis von mehr als achtzig Metern. Nicht weit dahinter folgten Olli-Pekka Karjalainen, Szymon Ziółkowski und Libor Charfreitag.
Primož Kozmus war der erste slowenische Olympiasieger im Hammerwurf.