Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte die britische Olympiasiegerin Christine Ohuruogu mit 49,61 s im Finale am 19. August. Den Olympiarekord verfehlte sie dabei um 1,56 Sekunden. Zum Weltrekord fehlten ihr 2,01 Sekunden.
Rekordverbesserungen
Es wurden vier Landesrekorde neu aufgestellt oder egalisiert:
50,93 s (Egalisierung) – Aliann Pompey (Guyana), erstes Halbfinale am 17. August
50,83 s (Verbesserung) – Libania Grenot (Italien), drittes Halbfinale am 17. August
Doping
In diesem Wettbewerb gab es gleich zwei Dopingsünderinnen, deren Betrug sich erst sehr viel später bei Nachkontrollen herausstellte. Beide Athletinnen kamen aus Russland.
Anastassija Kapatschinskaja (zunächst Fünfte / auch Zweite mit der russischen 4-mal-400-Meter-Staffel) – Sie wurde als Wiederholungstäterin am 19. August 2016 nachträglich disqualifiziert, ihre Einzel-Platzierung sowie das Resultat der Staffel wurden annulliert.[6]
Tatjana Firowa (zunächst Sechste / auch Zweite mit der russischen 4-mal-400-Meter-Staffel) – Sie wurde nachträglich als Doping-Sünderin überführt, auch ihre Einzel-Platzierung wurde neben dem Resultat der Staffel annulliert.[7]
Durch das betrügerische Verhalten der beiden Läuferinnen wurden vor allem folgende vier Wettbewerberinnen benachteiligt:
Barbara Petráhn, Ungarn – Sie wäre über ihre Platzierung im Halbfinale startberechtigt gewesen.
Vorrunde
Es fanden sieben Vorläufe statt. Die jeweils drei ersten eines jeden Laufs (hellblau unterlegt) sowie die drei zeitschnellsten Athletinnen (hellgrün unterlegt) qualifizierten sich für die Viertelfinals.
Anmerkung: Vorlauf 7 ist im offiziellen Bericht nicht dezidiert aufgelistet. Die in diesem Beitrag genannten Resultate dazu sind der zusammenfassenden Übersicht des offiziellen Berichts[8] sowie den Angaben bei Olympedia[9]
entnommen.
Anmerkung: Dieser Vorlauf ist im offiziellen Bericht nicht dezidiert aufgelistet. Die Resultate dazu sind der zusammenfassenden Übersicht des offiziellen Berichts[8] sowie den Angaben bei Olympedia[9] entnommen.
für das Halbfinale qualifiziert, später disqualifiziert
Halbfinale
Aus den drei Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten beiden eines jeden Laufs (hellblau unterlegt) sowie die nächst folgenden zwei zeitschnellsten Athletinnen (hellgrün unterlegt) für das Finale.
Lauf 1
Mary Wineberg – ausgeschieden als Vierte des ersten Halbfinals
Indira Terrero – ausgeschieden als Fünfte des ersten Halbfinals
Muizat Ajoke Odumosu – ausgeschieden als Sechste des ersten Halbfinals
für das Finale qualifiziert, später disqualifiziert
Lauf 2
Novlene Williams hätte als Zweite des zweiten Halbfinals im Finale starten dürfen, was sich jedoch erst nach Disqualifikation der Dopingsünderin Anastassija Kapatschinskaja herausstellte
Lee McConnell – ausgeschieden als Fünfte des zweiten Halbfinals
Eine leichte Favoritenposition hatte die britische Weltmeisterin Christine Ohuruogu. Konkurrentinnen waren ihre Landsfrau Nicola Sanders, im letzten Jahr als Vizeweltmeisterin nur hauchdünn geschlagen von Ohuruogu, die WM-Dritte Novlene Williams aus Jamaika, die US-amerikanische Vizeweltmeisterin von 2005 Sanya Richards und die Mexikanerin Ana Guevara als WM-Dritte von 2005 und WM-Vierte von 2007. Von den genannten Favoritinnen erreichten allerdings Sanders, Williams und Guevara nicht das Finale, wobei Sanders und Williams nur durch den Dopingbetrug zweier Russinnen – siehe oben Abschnitt "Doping" – im Halbfinale ausgeschieden waren.
Im Finale standen sich zwei Jamaikanerinnen sowie je eine Läuferin aus Botswana, Großbritannien, Russland und den Vereinigten Staaten gegenüber. Außerdem waren die beiden später wegen Dopingbetrugs disqualifizierten Russinnen Anastassija Kapatschinskaja[6] und Tatjana Firowa[7] dabei.
Richards ging das Rennen sehr schnell an. Sie lag vorn und kam mit einer deutlichen Führung auf die Zielgerade. Hinter ihr war die Russin Julija Guschtschina Zweite. Mit etwas Abstand folgte Ohuruogu vor der Jamaikanerin Shericka Williams. Doch der führenden US-Amerikanerin gingen nun die Kräfte aus und auch Guschtschina konnte ihre Position nicht halten. Von hinten zog zunächst Ohuruogu mit ihrem großen Stehvermögen vorbei an die Spitze. Dann flog auch Shericka Williams mit einem sehr guten Finish noch heran. Doch Christine Ohuruogus Vorsprung war zu groß, nach ihrem Weltmeistertitel gewann sie nun auch die olympische Goldmedaille vor Shericka Williams. Sanya Richards rettete Bronze ins Ziel vor Julija Guschtschina. Die Ränge fünf und sechs gingen zunächst an die beiden später disqualifizierten Russinen. Im tatsächlichen Endresultat belegten die Jamaikanerin Rosemarie Whyte und Amantle Montsho aus Botswana in dieser Reihenfolge die Plätze fünf und sechs.
Silbermedaillengewinnerin Shericka Williams
Bronzemedaillengewinnerin Sanya Richards
Die Olympiavierte Julija Guschtschina
Rosemarie Whyte belegte Rang fünf
Amantle Montsho wurde Olympiasechste
Anastassija Kapatschinskaja – als Dopingsünderin entlarvt und disqualifiziert
Tatjana Firowa (links, im Jahr 2010) wurde wegen Dopingbetrugs disqualifiziert