Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die spätere Olympiadritte Maria Mutola aus Mosambik verfehlte den Rekord im schnellsten Rennen, dem zweiten Halbfinale, mit ihren 1:57,62 min um 4,19 Sekunden. Zum Weltrekord fehlten ihr 4,34 Sekunden.
Die Athletinnen traten zu insgesamt fünf Vorläufen an. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten zwei Sportlerinnen. Darüber hinaus kamen die sechs Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Läuferinnen sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.
Anmerkung: Alle Zeiten sind in Ortszeit Atlanta (UTC−5) angegeben.
Für das Finale hatten sich zwei Russinnen qualifiziert. Sie trafen auf je eine Starterin aus Frankreich, Kuba, Mosambik, Neuseeland, Großbritannien und Belarus.
Als Favoritinnen galten die kubanische Weltmeisterin Ana Fidelia Quirot und die Weltmeisterin von 1993 Maria Mutola aus Mosambik. Weitere Medaillenanwärterinnen waren die Vizeweltmeisterin von 1995 Letitia Vriesde aus Surinam und die britische WM-Dritte von 1995 Kelly Holmes.
Im Finale ging die Russin Swetlana Masterkowa gleich nach dem Start, als die Läuferinnen auf die Innenbahn ziehen konnten, in Führung. Mit einer Durchgangszeit von 58,43 s war das Rennen nicht überragend schnell. So blieb das Feld zunächst komplett geschlossen. Vor allem Mutola, Quirot und auch Masterkowas Landsfrau Jelena Afanassjewa blieben teilweise nebeneinander laufend auf Tuchfühlung. Zu Beginn der zweiten Runde führten die beiden Russinnen. Die Läuferinnen hinter ihnen liefen in Pärchen oder zu dritt nebeneinander, um sich gute Positionen für das Finish zu sichern. Noch blieb eine Temposteigerung aus. Auf der Gegengeraden wurde es dann immer schneller. Quirot sicherte sich vor der Zielkurve Platz zwei hinter Masterkowa. Aus dem Mittelfeld spurtete nun Holmes vorbei an Quirot und lag in der Kurve neben Masterkowa. Dahinter folgten Quirot und Mutola. Auch die Französin Patricia Djaté-Taillard hatte zu Beginn der Zielgeraden noch Kontakt zu den vier Führenden. Hinter ihr gab es allerdings eine Lücke. Auf den letzten achtzig Metern war Swetlana Masterkowa die klar schnellste Läuferin und machte ihren Start-Ziel-Sieg perfekt. Sie gewann vor Ana Fidelia Quirot und Maria Mutola auf Platz drei, die sich knapp vor Kelly Holmes die Bronzemedaille sicherte. Fünfte wurde Jelena Afanassjewa, die zum Schluss Patricia Djaté-Taillard noch auf Rang sechs verdrängen konnte
Fünf Tage später gewann Swetlana Masterkowa auch den 1500-Meter-Lauf.
Swetlana Masterkowa war die erste Olympiasiegerin für das Land Russland über 800 Meter.
Maria Mutola gewann die erste olympische Medaille überhaupt für Mosambik.
Gerd Rubenbauer (Hrsg.), Olympische Sommerspiele Atlanta 1996 mit Berichten von Britta Kruse, Johannes Ebert, Andreas Schmidt und Ernst Christian Schütt, Kommentare: Gerd Rubenbauer und Hans Schwarz, Chronik Verlag im Bertelsmann Verlag, Gütersloh / München 1996, S. 48f