Für Deutschland gingen neben der Siegerin Drechsler Helga Radtke und Susen Tiedtke an den Start. Radtke scheiterte in der Qualifikation. Tiedtke erreichte sich für das Finale und wurde Achte. Ljudmila Ninova nahm für Österreich teil. Sie schied in der Qualifikation aus.
Athletinnen aus der Schweiz und Liechtenstein waren nicht dabei.
Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Am weitesten sprang die deutsche Olympiasiegerin Heike Drechsler, die im Finale bei einem Gegenwind von 0,7 m/s 7,14 m erzielte und damit den olympischen Rekord um 26 Zentimeter verfehlte. Zum Weltrekord fehlten ihr 38 Zentimeter.
Doping
In diesem Wettbewerb gab es einen Dopingfall. Die Analyse der Dopingprobe der zunächst viertplatzierten LitauerinNijolė Medvedeva ergab, dass sie das StimulansMesocarb eingenommen hatte. Medvedeva wurde daraufhin disqualifiziert.[2] Die ursprünglich hinter ihr platzierten Athletinnen rückten um jeweils einen Rang nach vorne.
Für die Qualifikation wurden die Athletinnen in zwei Gruppen gelost. Fünf von ihnen (hellblau unterlegt) übertrafen die direkte Finalqualifikationsweite von 6,75 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen nicht erfüllt. So wurde das Finalfeld mit den sieben nächstbesten Springinnen (hellgrün unterlegt) beider Gruppen auf zwölf Wettbewerberinnen aufgefüllt. Für die Finalteilnahme mussten schließlich 6,55 m gesprungen werden.
Legende
Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:
Für das Finale hatten sich zwölf Athletinnen qualifiziert, fünf von ihnen über die geforderte Qualifikationsweite, die weiteren sieben über ihre Platzierungen. Alle drei US-Springerinnen waren im Finale dabei, ebenso zwei Deutsche und zwei Teilnehmerinnen aus dem Vereinten Team. Komplettiert wurde das Finalfeld durch jeweils eine Athletin von den Amerikanischen Jungferninseln, aus Dänemark, Litauen, Polen und Rumänien.
Favoritinnen waren die Olympiasiegerin von 1988 und amtierende Weltmeisterin Jackie Joyner-Kersee aus den USA sowie die deutsche Europameisterin und Vizeweltmeisterin Heike Drechsler. Aber es gab noch weitere Springerinnen mit Bestleistungen deutlich jenseits der 7-Meter-Marke, die hier zu den Medaillenkandidatinnen zu zählen waren. So war die Ukrainerin Laryssa Bereschnaja, hier für das Vereinte Team am Start, mit 7,11 m WM-Dritte geworden und Marieta Ilcu aus Rumänien hatte als Vizeeuropameisterin 7,04 m erzielt. Ilcu scheiterte in Barcelona jedoch bereits in der Qualifikation.
Die Führung nach der ersten Runde übernahm Inessa Krawez aus dem Vereinten Team mit 7,12 m. Joyner-Kersee war 7,07 m gesprungen und lag auf Platz zwei. Drechsler schloss mit 6,99 m im zweiten Versuch auf und übernahm im vierten Durchgang mit 7,14 m die Führung. An dieser Reihenfolge sollte sich bis zum Schluss nichts mehr ändern. So gab es also Gold für Heike Drechsler, ganz überraschendes Silber für Inessa Krawez und Bronze für Jackie Joyner-Kersee.
Mit 6,76 m lag die später wegen Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen disqualifizierte Litauerin Nijolė Medvedeva zunächst auf Platz vier.[2] Die ursprünglich hinter ihr platzierten Athletinnen rückten um jeweils einen Rang nach vorne. So wurde die Rumänin Mirela Dulgheru Vierte, Rang fünf belegte die für das Vereinte Team startende Irina Muschailowa. Die US-Amerikanerin Sharon Couch-Jewell erreichte Platz sechs, ihre Landsfrau Sheila Echols Platz sieben. Die schließlich achtplatzierte Deutsche Susen Tiedtke lag zu Beginn des Endkampfs der besten acht Springerinnen zunächst auf Rang neun, da die später disqualifizierte Medvedeva hier noch Vierte war. So wurde Tiedtke um zusätzliche drei Versuche gebracht, die ihr als Achtplatzierte zugestanden hätten.
Silbermedaillengewinnerin Inessa Krawez
Bronze gab es für die Gewinnerin von 1988 und zweifache Siebenkampf-Olympiasiegerin (1988 und fünf Tage zuvor hier in Barcelona) Jackie Joyner-Kersee