Mit Dragutin Topić und Stevan Zorić nahmen zwei serbische Athleten teil. Da Serbien zu der Zeit unter UN-Sanktionen stand und keine Olympiamannschaft entsenden durfte, traten sie als Unabhängige Olympische Teilnehmer an. Als Fahne wurde bei ihnen die olympische Flagge benutzt. Das Kürzel hier lautete IOP (für Individual Olympic Participant).
Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Mit 2,34 m erzielten die ersten Fünf im Finale die beste Höhe dieses Wettbewerbs. Sie blieben damit vier Zentimeter unter dem Olympia- und zehn Zentimeter unter dem Weltrekord.
Legende
Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:
Für die Qualifikation wurden die Athleten in zwei Gruppen gelost. Die Qualifikationshöhe für den direkten Finaleinzug betrug 2,29 m. Da nur zwei Sportler diese Höhe bewältigten (hellblau unterlegt), wurde das Finalfeld mit den nächstbesten Springern beider Gruppen aufgefüllt (hellgrün unterlegt). So gab es schließlich vierzehn Finalteilnehmer und übersprungene 2,26 m reichten aus, um den Endkampf zu erreichen. Die Teilnehmer der Qualifikationsgruppe B, die 2,26 m übersprungen hatten, verzichteten in Kenntnis der Ausgangslage auf ihre Versuche über 2,29 m.
Für das Finale hatten sich vierzehn Athleten qualifiziert, nur zwei von ihnen über die gesetzte direkte Qualifikationsmarke, alle anderen über ihre Platzierungen. Im Finale waren jeweils zwei Kubaner und US-Amerikaner sowie je ein Athlet aus Australien, Bahamas, Bulgarien, Deutschland, Polen, Rumänien, Schweden, Spanien, Großbritannien und Serbien als Unabhängiger Olympische Teilnehmer.
Topfavorit war der kubanische Weltrekordler Javier Sotomayor. Weitere Medaillenkandidaten waren vor allem der amtierende Weltmeister Charles Austin aus den USA, der WM-Dritte Hollis Conway, ebenfalls USA, der WM-Vierte Dalton Grant aus Großbritannien und der Weltmeister von 1987 Patrik Sjöberg aus Schweden. Grant allerdings schied bereits in der Qualifikation aus.
Als nach 2,31 m die Sprunghöhe von 2,34 m aufgelegt wurde, waren noch acht Springer im Wettbewerb. Austin hatte 2,31 m ausgelassen. Troy Kemp von den Bahamas scheiterte an 2,34 m. Nach einem Fehlversuch über die nun aufgelegten 2,34 m sparte Austin sich die beiden übrigen Sprünge für 2,37 m auf. Genauso pokerte der Deutsche Ralf Sonn nach zwei Fehlversuchen über diese Höhe. Die nächste Höhe von 2,37 m konnte keiner dieser beiden Springer überwinden. Sowohl Sonn als auch Austin hatten sich verpokert. Conway, der Australier Tim Forsyth und der Pole Artur Partyka rissen ebenso wie Sjöberg dreimal. Sotomayor hatte zwei Fehlversuche und nahm seinen verbliebenen Sprung mit in die nächste Höhe von 2,39 m. Während Sotomayor 2,34 m im ersten Versuch übersprungen hatte, standen bei Sjöberg, Conway, Forsyth und Partyka jeweils ein Fehlversuch zu Buche. Die Entscheidung war damit bereits gefallen. Patrik Sjöberg hatte hinter Sotomayor die Silbermedaille sicher, da er sich keine weiteren Fehlversuche geleistet hatte. Hollis Conway, Tim Forsyth und Artur Partyka lagen gemeinsam auf Platz drei. Alle drei Springer hatten bei früheren Höhen einen weiteren Fehlversuch gehabt. Somit gingen drei Bronzemedaillen an diese Sportler. Javier Sotomayor riss zum Schluss die Latte bei seinem letzten Versuch über 2,39 m – aber er war ja bereits Olympiasieger.
Javer Sotomayor war der erste kubanische Olympiasieger und Medaillengewinner im Hochsprung.
Silbermedaillengewinner Patrik Sjöberg (Aufnahme von 2013)
Artur Partyka (Foto: 2015) war einer von drei Bronzemedaillengewinnern