Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die algerische Olympiasiegerin Hassiba Boulmerka verfehlte den Rekord im schnellsten Rennen, dem Finale, mit ihren 3:55,30 min um 1,34 Sekunden. Zum Weltrekord fehlten ihr 2,83 Sekunden.
Die Läuferinnen traten zu insgesamt drei Vorläufen an. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten sechs Athletinnen. Darüber hinaus kamen die sechs Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Sportlerinnen sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.
Die Schwedin Maria Akraka und die Italienerin Fabia Trabaldo konnten nach einer von der Britin Ann Williams verschuldeten Kollision das Rennen nicht beenden. Für Williams gab es eine Disqualifikation, Akraka und Trabaldo wurden nachträglich für das Halbfinale zugelassen. Dadurch erhöhte sich die Zahl der Halbfinalistinnen auf 26.
Aus den beiden Halbfinals qualifizierten sich pro Lauf die ersten fünf Athletinnen für das Finale. Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Läuferinnen sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.
Tetjana Samolenko-Dorowskych (Foto: 2017), mehrfache Siegerin und Medaillengewinnerin bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften über 1500- und 3000 Meter, blieb als Vierte ohne Medaille – sechs Tage zuvor hatte sie Silber über 3000 Meter gewonnen
Für das Finale am 8. August hatten sich drei Athletinnen aus dem Vereinten Team qualifiziert. Hinzu kamen zwei Rumäninnen und zwei Chinesinnen. Komplettiert wurde das Finalfeld von jeweils einer Teilnehmerin aus Algerien, Mosambik, Polen, Portugal, Spanien und den USA.
Die amtierende Weltmeisterin Hassiba Boulmerka aus Algerien galt als Favoritin. Weitere Medaillenkandidatinnen waren vor allem die beiden bei den Weltmeisterschaften hinter ihr platzierten hier für das Vereinte Team startenden Läuferinnen Tetjana Dorowskych, die ukrainische WM-Zweite, unter ihrem Namen Tetjana Samolenko auch Olympiasiegerin von 1988 über 3000 Meter, und Ljudmila Rogatschowa, die russische WM-Dritte.
Die erste Hälfte des Rennens wurde von Rogatschowa kontrolliert, die ohne Unterbrechung die Spitzenposition hatte. Trotz hohen Tempos – 400-Meter-Durchgangszeit 1:00,66 min – blieb das Feld zusammen. Hinter Rogatschowa hielt sich Boulmerka. Es gab kaum Positionsverschiebungen, auch in der zweiten Runde – 1:04,36 min – hielt die führende Russin das Tempo hoch. Zu Beginn der Schlussrunde begann sich das Feld langsam auseinanderzuziehen. Die ersten drei – Rogatschowa, Boulmerka und die Chinesin Qu Yunxia – lagen dicht zusammen, mit einer kleinen Lücke folgten Dorowskych und die Russin Jekaterina Podkopajewa, hier für das Vereinte Team laufend. Mit 1:04,86 min für die dritte Runde blieb das Tempo hoch. Bei 1200 Meter schloss Dorowskych die Lücke nach vorne, sodass nun vier Läuferinnen um die Medaillen spurteten. Vor der Zielkurve nahm das Rennen noch einmal Fahrt auf. Boulmerka beschleunigte und zog an Rogatschowa vorbei, die nun dem Tempo der Weltmeisterin nicht mehr folgen konnte. Dahinter wurden die Abstände nun deutlich größer. Ungefährdet lief Hassiba Boulmerka dem Ziel entgegen und wurde Olympiasiegerin. Die Silbermedaillengewinnerin Ljudmila Rogatschowa lag fast anderthalb Sekunden zurück. Auf Platz drei folgte die Asienmeisterin Qu Yunxia aus China vor Tetjana Dorowskych und der Chinesin Liu Li. Den sechsten Platz belegte die Spanierin Maite Zúñiga. Die schnellen Zwischenzeiten drückten sich auch in den Endzeiten aus. Vier Läuferinnen unterboten die 4-Minuten-Marke. Paula Ivansolympischer Rekord von 1988 war allerdings so hochklassig, dass er weiterhin Bestand hatte.
Hassiba Boulmerka gewann nicht nur die erste Medaille einer algerischen Frau, sie errang zudem den ersten Olympiasieg Algeriens überhaupt.
Qu Yunxia war die erste chinesische Medaillengewinnerin über 1500 Meter der Frauen.
Maria Mutola, fünf Tage zuvor über 800 Meter auf Rang fünf, kam auf den neunten Platz – sie hatte über 800 Meter als Olympiasiegerin und Weltmeisterin noch große Erfolge vor sich
PattiSue Plumer (Mitte, in einem Rennen des Jahres 1989) belegte Rang zehn
Doina Melinte (Foto: 1984), frühere Doina Beșliu, 1984 Olympiasiegerin über 800 Meter und Olympiazweite über 1500 Meter, gab hier das Finalrennen auf