Olympische Sommerspiele 1984/Leichtathletik – 200 m (Frauen)
Der 200-Meter-Lauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles wurde am 8. und 9. August 1984 im Los Angeles Memorial Coliseum ausgetragen. 37 Athletinnen nahmen teil. Olympiasiegerin wurde die US-Amerikanerin Valerie Brisco-Hooks. Sie gewann vor ihrer Landsfrau Florence Griffith und der Jamaikanerin Merlene Ottey-Page. Die Bundesrepublik Deutschland wurde durch Heidi-Elke Gaugel und Michaela Schabinger vertreten. Schabinger schied im Viertelfinale aus, Gaugel im Halbfinale. Aktuelle Titelträgerinnen
RekordeBestehende Rekorde
RekordverbesserungDie US-amerikanerische Olympiasiegerin Valerie Brisco-Hooks verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Finale am 9. August bei einem Gegenwind von 0,1 m/s um 22 Hundertstelsekunden auf 21,81 s. Den Weltrekord verfehlte sie damit um eine Zehntelsekunde. VorrundeDatum: 8. August 1984[2] Die 37 Teilnehmerinnen in sechs Vorläufe gelost. Für das Viertelfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten fünf Athletinnen. Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Athletinnen sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt. Nur fünf der gestarteten Wettbewerberinnen schieden aus. Mit siebzehn Jahren war Soraima Martha von den Niederländischen Antillen die jüngste Teilnehmerin. Binta Jambane aus Mosambik war mit 42 Jahren die Seniorin im Starterfeld. Die schnellste Vorlaufzeit erzielte die US-Amerikanerin Florence Griffith mit 22,56 s in Lauf eins. Mit 25,41 s war Amie Ndow aus Gambia in Lauf drei die langsamste Teilnehmerin, die sich für das Viertelfinale qualifizieren konnte. Schnellste Läuferin der nicht für die nächste Runde qualifizierten Athletinnen war Lydia de Vega von den Philippinen, die im ersten Rennen 25,10 s erzielte. Vorlauf 1Wind: −2,0 m/s, Temperatur: 25 °C
Vorlauf 2Wind: −0,4 m/s, Temperatur: 26 °C
Vorlauf 3Wind: −1,5 m/s, Temperatur: 26 °C
Vorlauf 4Wind: +0,9 m/s, Temperatur: 26 °C
Vorlauf 5Wind: +2,3 m/s, Temperatur: 27 °C
Vorlauf 6Wind: −0,7 m/s, Temperatur: 27 °C
ViertelfinaleDatum: 8. August 1984[2] In den vier Läufen qualifizierten sich die jeweils ersten vier Athletinnen (hellblau unterlegt) für das Halbfinale. Die schnellste Viertelfinalzeit lief Florence Griffith in Lauf vier mit 22,33 s. Mit 23,51 s qualifizierte sich die Finnin Helinä Marjamaa im selben Lauf und lief damit die langsamste Zeit der Qualifikantinnen. Als schnellste nicht für die nächste Runde qualifizierte Sprinterin erzielte Sandra Whittaker im ersten Rennen 22,98 s. Lauf 1Wind: +1,1 m/s, Temperatur: 29 °C
Lauf 2Wind: −1,0 m/s, Temperatur: 28 °C
Lauf 3Wind: +0,5 m/s, Temperatur: 28 °C
Lauf 4Wind: +1,4 m/s, Temperatur: 28 °C
HalbfinaleDatum: 9. August 1984[3] In den beiden Halbfinalläufen qualifizierten sich jeweils die ersten Vier (hellblau unterlegt) für das Finale. Wieder lief Florence Griffith die schnellste Zeit, diesmal 22,27 s im ersten Lauf. Lauf 1
Wind: +1,0 m/s, Temperatur: 27 °C
Lauf 2
Wind: +1,4 m/s, Temperatur: 27 °C
FinaleDatum: 9. August 1984[3] Wind: −0,1 m/s, Temperatur: 25 °C
Für das Finale am 9. August 1984 hatten sich drei US-Amerikanerinnen, zwei Französinnen, zwei Jamaikanerinnen und eine Britin qualifiziert. Der Olympiaboykott zahlreicher Staaten verhinderte die Teilnahme der Weltrekordlerin Marita Koch aus der DDR. So fiel die Favoritenrolle der Jamaikanerin Merlene Ottey-Page zu. Die US-Amerikanerin Florence Griffith wurde als ihre Hauptkonkurrentin gesehen. Den schnellsten Start im Finale erwischten Griffith und Valerie Brisco-Hooks. Es folgten Ottey-Page und die Britin Kathy Cook, frühere Kathy Smallwood. Eingangs der Zielgeraden zog Valerie Brisco-Hooks an Griffith vorbei und gewann nach ihrer bereits überraschenden Goldmedaille über 400 m auch hier olympisches Gold mit neuem Olympiarekord. Florence Griffith wurde Zweite, Merlene Ottey-Page musste sich mit Rang drei zufriedengeben. Die Jamaikanerin gewann damit ihre zweite Bronzemedaille in Los Angeles – vier Tage zuvor war sie Dritte über 100 Meter geworden. Es war gleichzeitig auch ihre zweite Bronzemedaille in Folge über 200 Meter. Kathy Cook hatte als Vierte nur eine Hundertstelsekunde Rückstand auf Ottey-Page.[4] Die Zeit von 21,81 s der Siegerin Brisco-Hooks lag angesichts der fehlenden Konkurrenz aus Osteuropa auf einem unerwartet hohen Niveau. Drei Tage zuvor hatte Valerie Brisco-Hooks die Goldmedaille über 400 Meter gewonnen. Sie war damit die erste Frau bei Olympischen Spielen, die auf diesen beiden Strecken bei einer Austragung siegreich war.
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Literatur
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Einzelnachweise
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