Olympische Sommerspiele 1984/Leichtathletik – 100 m (Frauen)
Der 100-Meter-Lauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles wurde am 4. und 5. August 1984 im Los Angeles Memorial Coliseum ausgetragen. 46 Athletinnen nahmen teil. Olympiasiegerin wurde die US-Amerikanerin Evelyn Ashford. Sie gewann vor ihrer Landsfrau Alice Brown und der Jamaikanerin Merlene Ottey-Page. Die Bundesrepublik Deutschland wurde durch Heidi-Elke Gaugel vertreten, die im Halbfinale ausschied. Aktuelle Titelträgerinnen
RekordeBestehende Rekorde
RekordverbesserungDie US-amerikanische Olympiasiegerin Evelyn Ashford verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Finale am 5. August bei einem Gegenwind von 1,2 m/s um vier Hundertstelsekunden auf 10,97 s. Sie unterbot damit als erste Sprinterin bei Olympischen Spielen die Marke von elf Sekunden. Ihren eigenen Weltrekord verfehlte sie um achtzehn Hundertstelsekunden. VorrundeDatum: 4. August 1984[2] Für die Vorrunde wurden die 46 Teilnehmerinnen in sechs Läufe gelost. Das Viertelfinale erreichten die pro Lauf ersten fünf Athletinnen. Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Athletinnen sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt. Erstmals schickte Gabun Sportler zur olympischen Leichtathletik. Gisèle Ongollo in Lauf fünf war die erste Leichtathletin des afrikanischen Landes bei Olympischen Spielen. Mit sechzehn Jahren war Gillian Forde aus Trinidad und Tobago die jüngste Teilnehmerin. Binta Jambane aus Mosambik war mit 42 Jahren die Seniorin im Starterfeld. Die schnellste Vorlaufzeit erzielte Evelyn Ashford mit 11,06 s in Lauf drei. Mit 12,55 s war Binta Jambane in Lauf zwei die langsamste Teilnehmerin, die sich für das Viertelfinale qualifizieren konnte. Semra Aksu lief mit 11,86 s die schnellste Zeit der nicht für die zweite Runde qualifizierten Läuferinnen. Vorlauf 1Wind: +0,5 m/s, Temperatur: 26 °C
Vorlauf 2Wind: −0,2 m/s, Temperatur: 26 °C
Vorlauf 3Wind: +1,4 m/s, Temperatur: 26 °C
Vorlauf 4Wind: +1,0 m/s, Temperatur: 26 °C
Vorlauf 5Wind: +0,2 m/s, Temperatur: 26 °C
Vorlauf 6Wind: +2,4 m/s, Temperatur: 26 °C
ViertelfinaleDatum: 4. August 1984[2] In den vier Läufen qualifizierten sich die jeweils ersten vier Athletinnen (hellblau unterlegt) für das Halbfinale. Die schnellste Viertelfinalzeit liefen Evelyn Ashford in Lauf eins und Merlene Ottey-Page in Lauf zwei. Beide erzielten jeweils 11,21 s. Mit 11,82 s qualifizierte sich Cécile Ngambi und lief damit die langsamste Zeit der Qualifikanten. Els Vader war mit 11,56 s die schnellste Sprinterin, die sich nicht für die nächste Runde qualifizieren konnte. Lauf 1Wind: −1,4 m/s, Temperatur: 25 °C
Lauf 2Wind: −0,3 m/s, Temperatur: 25 °C
Lauf 3Wind: −2,3 m/s, Temperatur: 25 °C
Lauf 4Wind: −0,5 m/s, Temperatur: 25 °C
HalbfinaleDatum: 5. August 1984[2] In den beiden Halbfinalläufen qualifizierten sich jeweils die ersten Vier (hellblau unterlegt) für das Finale. Wieder erzielte Evelyn Ashford die schnellste Zeit, diesmal 11,03 s im ersten Lauf. Lauf 1Wind: −1,8 m/s, Temperatur: 27 °C
Lauf 2Wind: −1,8 m/s, Temperatur: 27 °C
FinaleDatum: 5. August 1984[3] Wind: −1,2 m/s, Temperatur: 27 °C
Für das Finale hatten sich drei US-Amerikanerinnen, zwei Jamaikanerinnen, zwei Kanadierinnen und eine Britin qualifiziert. Mit Evelyn Ashford stellten die Vereinigten Staaten die Favoritin. Bedingt durch den Olympiaboykott der DDR konnte Ashfords Erzrivalin Marlies Göhr nicht antreten. So entfiel das Duell zwischen Weltrekordlerin Ashford und Weltmeisterin Göhr. Kandidatinnen für die weiteren Medaillen waren die Jamaikanerin Merlene Ottey-Page sowie die beiden weiteren US-Amerikanerinnen Alice Brown und Jeanette Bolden. Den schnellsten Start im Finale erwischten Jeanette Bolden und Alice Brown, doch Ashford konnte schnell Boden gutmachen und die Führung übernehmen. Zur Hälfte des Rennens führte Ashford vor Brown. So ging es auch ins Ziel und Evelyn Ashford erzielte trotz Gegenwindes einen neuen Olympiarekord. Dabei unterbot sie als erste Läuferin bei Olympischen Spielen überhaupt die 11-Sekunden-Marke. Hinter Alice Brown verhinderte die Jamaikanerin Merlene Ottey-Page einen totalen Erfolg der Gastgeber, für Jeanette Bolden blieb der vierte Platz vor Ottey-Pages Landsfrau Grace Jackson.[4] Merlene Ottey-Page gewann die erste jamaikanische Medaille über 100 Meter der Frauen. Videolinks
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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