Zuletzt gab es einen neuen Weltrekord:
5,78 m – Władysław Kozakiewicz (Polen), zweiter Versuch
Durchführung des Wettbewerbs
Die Springer traten am 28. Juli in zwei Gruppen zu einer Qualifikationsrunde an. Sieben von ihnen – hellblau unterlegt – meisterten die direkte Finalqualifikationshöhe von 5,40 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. Das Finalfeld wurde nun nach den nächstbesten Höhen mit fünf weiteren Athleten – hellgrün unterlegt – bis auf zwölf Wettbewerber aufgefüllt, sodass letztlich 5,35 m für die Finalteilnahme ausreichten. Die zwölf qualifizierten Athleten bestritten das Finale.am 30. Juli.
Das Favoritenfeld war breit gestreut. Die Franzosen Thierry Vigneron und Philippe Houvion sowie der Pole Władysław Kozakiewicz hatten den Weltrekord in den drei Monaten vor den Spielen in Moskau vier Mal von 5,70 m bis auf 5,77 m verbessert. Aktueller Rekordinhaber war Houvion. Dazu kamen der polnische Olympiasieger von 1976 Tadeusz Ślusarski und der sowjetische Springer Konstantin Wolkow. Es fehlten boykottbedingt die US-Amerikaner, von denen besonders Mike Tully und Tom Hintnaus sehr stark einzuschätzen waren.
Sechs Springer verbesserten im Finale den bis dahin gültigen Olympiarekord von 5,50 m. Nun begannen die üblichen auch taktisch geprägten Entscheidungen, welche Höhe gesprungen und welche ausgelassen wird. Wolkow, Ślusarski, Houvion und der Pole Mariusz Klimczyk übersprangen 5,55 m und ließen 5,60 m aus. Kozakiewicz und der Franzose Jean-Michel Bellot hatten 5,55 m ausgelassen und bewältigten anschließend 5,60 m. Vigneron war zu dem Zeitpunkt schon ausgeschieden. Bei 5,65 m scheiterten Bellot und Klimczyk, bei 5,70 m Houvion und Ślusarski. Wolkow riss die Latte bei dieser Höhe zwei Mal und sparte sich den letzten Versuch für 5,75 m auf. Kozakiewicz überquerte 5,75 m gleich mit seinem ersten Sprung, Wolkow scheiterte. Konstantin Wolkow und Tadeusz Ślusarski lagen damit gemeinsam auf dem Silberplatz, sie wiesen exakt die gleiche Anzahl an Versuchen und Fehlversuchen auf. Philippe Houvion blieb der vierte Platz, er hatte bei gleicher übersprungener Höhe mehr Fehlversuche aufzuweisen. Mit seinem zweiten Sprung überwand der als Olympiasieger feststehende Władysław Kozakiewicz schließlich die neue Weltrekordhöhe von 5,78 m. Bei 5,82 m scheiterte auch er.[4] So hatte dieser Wettbewerb trotz des Fehlens der US-Amerikaner ein bisher nicht erreichtes Niveau.
Konstantin Wolkow war der erste sowjetische Medaillengewinner im Stabhochsprung.
Olympiasieger Władysław Kozakiewicz
Thierry Vigneron (hier im Jahr 2012) kam auf den siebten Platz