Die Springer traten am 24. Juli in zwei Gruppen zu einer Qualifikationsrunde an. Zwanzig von ihnen – hellblau unterlegt – meisterten die direkte Finalqualifikationshöhe von 5,10 m, die damit vielleicht etwas zu niedrig angesetzt war, denn so war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern allzu deutlich übertroffen. Das führte im Finale am 26. Juli zu langen Wartezeiten für die Athleten sowie zu einer zeitlich großen Länge des Wettkampfs.
Als Favoriten galten vor allem die beiden US-Springer Earl Bell und Dave Roberts, Inhaber des Weltrekords, sowie die beiden Europäer Władysław Kozakiewicz aus Polen, Vizeeuropameister 1974, und Wladimir Kischkun aus der UdSSR, der amtierende Europameister. Allerdings trat der Pole gehandicapt durch eine Verletzung an und blieb im Finale mit Platz elf weit unter seinen Möglichkeiten.
Zehn Springer waren bei Angriff der Höhe von 5,45 m noch dabei, acht von ihnen hatten 5,40 m übersprungen: neben Bell und Roberts die Polen Wojciech Buciarski und Tadeusz Ślusarski, die Franzosen Patrick Abada und Jean-Michel Bellot, der Finne Antti Kalliomäki und der Japaner Itsuo Takanezawa. Der Bundesdeutsche Günther Lohre und Kozakiewicz hatten 5,40 m ausgelassen, scheiterten jedoch beide an der nächsten Höhe. Auch für Takanezawa war Schluss, als er 5,45 m dreimal nicht überqueren konnte. Kalliomäki übersprang die Höhe im ersten, Abada und Buciarski nahmen sie im zweiten und Bell im dritten Versuch. Roberts, Ślusarski und Bellot verzichteten und stiegen bei 5,50 m wieder ein. Diese Höhe wurde von Ślusarski, Kalliomäki und Roberts jeweils im ersten Versuch gemeistert. Bellot schied nach drei Fehlversuchen aus. Buciarski hatte einen Fehlversuch und sparte die verbleibenden beiden Versuche für die nächste Höhe auf. Abada und Bell ließen 5,50 m aus.
An 5,55 m mühten sich alle Stabhochspringer vergeblich, Roberts allerdings ließ die Höhe aus und verblieb damit als einziger noch im Wettbewerb. Er versuchte sich nun an 5,60 m. Aber er riss dreimal. Tadeusz Ślusarski war damit Olympiasieger, er hatte bis zur Höhe von 5,50 m insgesamt nur drei Versuche gebraucht und bis dahin keinen Fehlversuch produziert, Antti Kalliomäki auf Platz zwei war bis 5,50 m insgesamt fünfmal gesprungen und ebenfalls ohne Fehlversuch geblieben. David Roberts gewann die Bronzemedaille, er hatte bei 5,35 m einen Fehlversuch produziert.[4] Die drei Medaillengewinner stellten mit ihren jeweils 5,50 m den bestehenden olympischen Rekord ein.
Tadeusz Ślusarski war der erste polnische Medaillengewinner und Olympiasieger im Stabhochsprung.
Silbermedaillengewinner Antti Kalliomäki (hier im Jahr 2007)
Wojciech Buciarski erreichte Platz fünf
Der elftplatzierte Władysław Kozakiewicz (Foto: 1980) wechselte später seine Staatsbürgerschaft und ging für Deutschland an den Start
Kjell Isaksson blieb im Finale ohne gültigen Versuch