Für die Bundesrepublik Deutschland – offiziell Deutschland – traten Hermann Salomon, Rolf Herings und Klaus Wolfermann an. Herings und Wolfermann scheiterten in der Qualifikation, Salomon erreichte das Finale und wurde Zwölfter.
Die DDR – offiziell Ostdeutschland – wurde durch Manfred Stolle vertreten, der im Finale Rang fünf erreichte.
Für die Schweiz gingen Urs von Wartburg und Rolf Bühler an den Start. Bühler scheiterte an der Qualifikationsweite, von Wartburg erreichte im Finale Rang acht.
Auch der ÖsterreicherWalter Pektor qualifizierte sich für das Finale und wurde Zehnter.
Athleten aus Liechtenstein nahmen nicht teil.
90,10 m – Jānis Lūsis (Sowjetunion), Finale am 16. Oktober, sechster Versuch
Durchführung des Wettbewerbs
27 Athleten traten am 15. Oktober zu einer Qualifikationsrunde an, die in zwei Gruppen absolviert wurde. Elf von ihnen – hellblau unterlegt – übertrafen die direkte Finalqualifikationsweite von 80,00 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern noch nicht erreicht. So qualifizierte sich auch der zwölftplatzierte Werfer – hellgrün unterlegt – für das Finale am 16. Oktober. Dort hatte jeder Athlet zunächst drei Versuche. Erstmals konnten dann die acht besten – und nicht wie bis 1964 sechs besten – Werfern drei weitere Versuche absolvieren.
Als Topfavorit galt der sowjetische Werfer Jānis Lūsis, Bronzemedaillengewinner von 1964, Europameister von 1966 und Inhaber des Weltrekords, aber sein Sieg stand bis zum letzten Durchgang auf des Messers Schneide.
In der ersten Finalrunde führte der Finne Jorma Kinnunen mit neuem Olympiarekord vor dem Schweden Åke Nilsson und dem Ungarn Gergely Kulcsár. Lūsis folgte auf Rang vier. Dieser eroberte im zweiten Versuch die Spitzenposition mit einer erneuten Rekordverbesserung. Der Pole Władysław Nikiciuk konnte sich auf Rang vier vor Nilsson platzieren. Im vierten Versuch übernahm dann Kulcsár die Führung, er warf den Speer mehr als siebzig Zentimeter weiter als Lūsis bei seinem Rekord. Lūsis blieb Zweiter vor Kinnunen. Im letzten Durchgang übertrafen sowohl Kinnunen als auch Lūsis Kulcsárs olympischen Rekord noch einmal. Jānis Lūsis warf dabei anderthalb Meter weiter und wurde somit Olympiasieger. Als einziger Werfer in diesem hochklassigen Wettbewerb gelang ihm ein Wurf über neunzig Meter. Silbermedaillengewinner wurde Jorma Kinnunen, Gergely Kulcsár blieb die Bronzemedaille.[4]
Olympiasieger wurde Topfavorit Janis Lusis (hier im Jahr 2011)
Nach Olympiasilber 1964 und Olympiabronze 1960 errang Gergely Kulcsár (Foto: 2013) wiederum Bronze
Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 370 bis 372