Neben der Olympiasiegerin ging mit Gundula Diel eine weitere Deutsche an den Start. Sie qualifizierte sich für das Halbfinale und schied dort als Siebte ihres Laufes aus. Unter den Teilnehmerinnen war auch die ÖsterreichinInge Aigner. Sie schied in ihrem Vorlauf aus. Läuferinnen aus der Schweiz und Liechtenstein nahmen nicht teil.
Der bestehende olympische Rekord wurde zweimal egalisiert:
10,6 s – Pam Kilborn (Australien), erstes Halbfinale am 19. Oktober bei einem Rückenwind von 0,13 m/s
10,6 s – Karin Balzer (Deutschland), zweites Halbfinale am 19. Oktober bei einem Rückenwind von 1,71 m/s
Im Finale erzielten die drei Medaillengewinnerinnen zwar jeweils 10,5 s. Doch aufgrund des zu starken Rückenwind (2,23 m/s) konnten diese Zeiten nicht als Weltrekordegalisierungen anerkannt werden.
Durchführung des Wettbewerbs
27 Athletinnen traten am 18. Oktober zu insgesamt vier Vorläufen an. Die jeweils besten vier Starterinnen – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Halbfinale am 19. Oktober. Daraus erreichten die jeweils besten vier Läuferinnen – wiederum hellblau unterlegt – das Finale am gleichen Tag.
Das Ergebnis im Finale war so eng, wie es kaum enger möglich war. Die drei Medaillengewinnerinnen lagen nur zwei Hundertstelsekunden auseinander. Mit bloßem Auge war die Reihenfolge nicht erkennbar, dazu musste die Zielfotografie herangezogen werden.
Den besten Start hatte die Japanerin Ikuko Yoda, die mit einem dicken Verband am rechten Oberschenkel lief. Die Polin Teresa Ciepły und die Australierin Pamela Kilborn lagen fast gleichauf nur ganz knapp dahinter. Irina Press verlor mehr und mehr an Boden, während Karin Balzer, die keinen guten Start erwischt hatte, mächtig aufrückte. Kilborn lag zwischenzeitlich knapp vorn, aber Balzer und Ciepły schlossen zum Ziel hin wieder auf. Am Ende war Karin Balzer hauchdünn vorne und wurde Olympiasiegerin vor Teresa Ciepły und Pamela Kilborn. Alle drei Hürdensprinterinnen waren zeitgleich in 10,5 Sekunden im Ziel. Durch den um 0,23 Meter pro Sekunde zu starken Rückenwind konnten die Zeiten nicht als Weltrekord anerkannt werden.[5]
Karin Balzer lief zum ersten deutschen Olympiasieg in dieser Disziplin.
Teresa Ciepły gewann die erste polnische Medaille.
Um eine Hundertstelsekunde geschlagen gewann Teresa Ciepły Silber
Die Olympiasiegerin von 1960 Irina Press wurde in diesem Finale Vierte