Der bestehende olympische Rekord, gleichzeitig Weltrekord, wurde hier in Tokio nicht erreicht. Auch im Finale, dem schnellsten Rennen, wurde kein Rekordtempo vorgelegt, die Läufer richteten sich auf ein Spurtfinish ein. Der neuseeländische Olympiasieger Peter Snell verfehlte den Rekord am Ende um 2,5 Sekunden.
Durchführung des Wettbewerbs
43 Athleten traten am 17. Oktober zu insgesamt vier Vorläufen an. Die jeweils besten vier Starter – hellblau unterlegt – sowie die nachfolgend zwei Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für die nächste Runde. Aus dem Halbfinale am 19. Oktober erreichten die jeweils vier besten Teilnehmer – wiederum hellblau unterlegt – sowie der nachfolgend Zeitschnellste – hellgrün unterlegt – das Finale am 21. Oktober.
Kipchoge Keino (Foto: 2014) – in den kommenden Jahren als Mittelstreckler, Langstreckler und Hindernisläufer äußerst erfolgreich – Rang fünf in 3:41,9 min
Eugène Allonsius – Rang sechs in 3:41,9 min
Jürgen May (Nr. 228 bei den DDR-Meisterschaften 1963) – Rang acht in 3:46,8 min
Der Gewinner des 800-Meter-Rennens, der Neuseeländer Peter Snell, galt nach seiner souveränen Vorstellung auf der kürzeren Mittelstrecke auch als Favorit für das Rennen über 1500 Meter. Schon in den Vorläufen und Halbfinals schieden einige der Medaillenkandidaten aus, allen voran der US-Amerikaner Tom O’Hara. Auch der Deutsche Siegfried Valentin, der im Vorfeld hervorragende Zeiten angeboten hatte, gehörte zu den ausgeschiedenen Läufern. Der Franzose Michel Jazy verzichtete nach seinem Vorlaufsieg über 5000 Meter auf seine Teilnahme an den 1500 Metern, um sich voll und ganz auf die längere Strecke zu konzentrieren. In beiden Disziplinen gehörte Jazy zum hochgehandelten Favoritenkreis. Es reichte für ihn dann allerdings nicht zu einer Medaille.
Der Franzose Michel Bernard übernahm in der ersten Runde des Finalrennens die Führung, die 400-Meter-Marke wurde in 58,0 s passiert. Bei 800 Meter war Snells Landsmann John Davies vorn, die Zwischenzeit hier lautete 2:00,5 min, das Rennen verlief nicht gerade sehr zügig. Auf der Gegengeraden der Schlussrunde gab es dasselbe Szenario wie zuvor schon über 800 Meter. Snell schoss an die Spitze und lief überlegen zum Olympiasieg. Auf der Zielgeraden ließ er etwas austrudeln und errang seine insgesamt dritte Goldmedaille bei Olympischen Spielen. Im Kampf um Silber wurde Davies noch vom Tschechoslowaken Josef Odložil abgefangen. Der Brite Alan Simpson wurde Vierter. Der Welt- und olympische Rekord des Australiers Herb Elliott blieb hier in Tokio völlig unangetastet.[5]
Josef Odložil gewann die erste tschechoslowakische Medaille über 1500 Meter.
Peter Snell – zweites Gold hier in Rom, drittes Gold insgesamt
Josef Odložil (links, rotes Trikot) – Silber Witold Baran (führende Position) – Rang sechs
Bronzemedaillengewinner John Davies
Michel Bernard belegte Rang sieben
John Whetton – 1969 Europameister – kam auf den achten Platz
Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 257 bis 259