Neben Hans Grodotzki nahmen zwei weitere deutsche Athleten teil. Gerhard Hönicke beendete das Rennen auf Platz zwölf, Xaver Höger belegte Rang siebzehn. Läufer aus Österreich, der Schweiz und Liechtenstein nahmen nicht teil.
Der sowjetische Olympiasieger Pjotr Bolotnikow verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Rennen am 8. September um 13,4 Sekunden auf 28:32,2 min. Zum Weltrekord fehlten ihm nur 1,8 Sekunden.
Durchführung des Wettbewerbs
Die Läufer traten am 8. September um 17:15 Uhr zum Rennen an. Es wurden keine Qualifikationsläufe absolviert.[2]
Anmerkung:
Auffällig sind teilweise erhebliche Differenzen zwischen den handgestoppten und den elektronischen Zeiten. Die Angaben sind aus den Quellen korrekt übernommen. Dennoch ist das so völlig unstimmig.
Wie auch im Rennen über 5000 Meter gab es keinen ausgemachten Favoriten. Im Vorfeld hatte es Befürchtungen wegen der heißen Temperaturen gegeben. Aber am Renntag regnete es und das Thermometer zeigte nur 20° Celsius.
In der Anfangsphase versuchte sich der Marokkaner Rhadi Ben Abdesselam abzusetzen. Aber der sowjetische Läufer Jewgeni Schukow, der hier im Finale vor allem als Weichensteller für seinen Landsmann Pjotr Bolotnikow lief, führte das Feld wieder heran. Nun gab es wechselnde Spitzenpositionen, bis der Australier Dave Power bei etwa 7000 Meter das Tempo beschleunigte. Nur Bolotnikow und sein Landsmann Alexei Dessjattschikow sowie der Deutsche Hans Grodotzki konnten jetzt noch mitgehen. In der vorletzten Runde forcierte Bolotnikow noch einmal und holte damit einen Vorsprung heraus, der sich ständig vergrößerte. Er wurde mit fast fünf Sekunden vor Grodotzki Olympiasieger. Den Spurt um die Bronzemedaille gewann Power vor Dessjattschikow.
Insgesamt war es ein sehr schnelles Rennen. Der olympische Rekord wurde um siebzehn Sekunden verbessert und es hagelte Bestzeiten für viele der am Rennen beteiligten Läufer.[4]
Hans Grodotzki errang die erste Medaille Deutschlands in dieser Disziplin. Für ihn persönlich war es nach der Silber über 5000 Meter die zweite Medaille bei diesen Spielen.
Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 191 bis 193