Anmerkung zum olympischen Rekord:
Im olympischen Finale von 1924 war der US-AmerikanerMorgan Taylor Olympiasieger in 52,6 s geworden. Aber seine um acht Zehntelsekunden unter dem 1928 erzielten olympischen Rekord liegende Zeit war nicht bestenlistenreif, weil Taylor eine Hürde gerissen hatte.
Rekordverbesserungen / -egalisierungen
Es gab mehrere Rekordverbesserungen bzw. -egalisierungen.
Olympischer Rekord:
52,8 s (Verbesserung) – Glenn Hardin (USA), erstes Halbfinale am 31. Juli
51,9 s (Verbesserung) – Glenn Hardin (USA), Finale am 1. August. Der irische Olympiasieger Bob Tisdall war in diesem Finale zwar 51,7 s gelaufen, hatte jedoch eine Hürde gerissen, womit seine Zeit nach den damaligen Regeln nicht als Rekord anerkannt werden konnte.
Weltrekord:
51,9 s (Verbesserung) – Glenn Hardin (USA), Finale am 1. August (siehe Anmerkung oben)
Durchführung des Wettbewerbs
Am 31. Juli traten die Läufer zu vier Vorläufen an. Die jeweils drei schnellsten Athleten – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Halbfinale am selben Tag. Aus den Vorentscheidungen kamen die jeweils drei besten Läufer – wiederum hellblau unterlegt – in das Finale, das am 1. August ausgetragen wurde.
Anmerkung:
Die elektronische Zeitmessung wurde bei diesen Spielen bereits eingesetzt, war jedoch inoffiziell. Die offiziellen Zeiten ergaben sich alleine aus den handgestoppten Werten. Die hier angegebenen Laufzeiten sind die handgestoppten Ergebnisse aus dem offiziellen Bericht. Die inoffiziellen Resultate der elektrischen Zeitnahme sind, soweit vorhanden, in der Anmerkung aufgeführt.
Auf dieser Strecke gab es einen Neuling als Olympiasieger. Robert Tisdall hatte sich im April des Olympiajahres brieflich beim Präsidenten des irischen Leichtathletikverbandes um eine Olympiateilnahme beworben, obwohl er noch nie in dieser Disziplin angetreten war. Für die Erfüllung seines Wunsches wurde ihm die Auflage gemacht, irischer Meister zu werden und die Zeit von 55,0 s zu erreichen. Irischer Meister wurde Tisdall mit 56,2 s und erreichte in einem weiteren Rennen mit 54,2 s die Qualifikationsauflage.
Im olympischen Finale von Los Angeles lag der Ire von Anfang an mit hohem Tempo vorn. Als er dann die letzte Hürde riss, kam Glenn Hardin noch einmal gefährlich heran, konnte jedoch Tisdalls Olympiasieg nicht mehr verhindern. Morgan F. Taylor, Olympiasieger von 1924, gewann die Bronzemedaille und Lord Burghley, Olympiasieger von 1928, wurde Vierter.
Da Tisdall eine Hürde gerissen hatte, wurde seine Zeit nach den damaligen Regeln nicht als Weltrekord anerkannt. Weltrekordinhaber war somit kurioserweise Silbermedaillengewinner Glenn Hardin.[2]
Tisdall war der erste irische Olympiasieger und Medaillengewinner über 400 Meter Hürden.
Von den 21 Medaillen, die in den bisherigen sieben olympischen Entscheidungen in dieser Disziplin vergebenen wurden, gewannen US-Läufer fünfzehn.
In diesem Finale waren vier Olympiasieger aus dieser Disziplin vertreten.
Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 234 bis 236
↑Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 234 bis 236
400 Meter Hürden der Männer bei den Olympischen Sommerspielen