Olympische Sommerspiele 1900/Segeln
Die in der französischen Hauptstadt Paris im Rahmen der Weltausstellung (Exposition Universelle et Internationale de Paris) ausgetragenen Internationalen Wettbewerbe für Leibesübungen und Sport (Concours Internationaux d’Exercices Physiques et de Sports) umfassten Wettbewerbe im Segeln, die Bestandteil der Olympischen Sommerspiele 1900 (Spiele der II. Olympiade) waren. Die Boote wurden in 7 verschiedene Tonner-Klassen eingeteilt. Mit Ausnahme der größten Klasse (ab 20 Tonnen), für die es eine alleinige einzelne Wettfahrt gab, wurde zu Beginn der Regatten eine gemeinsame Wettfahrt für alle Bootsklassen, den Course d’honneur et d’ensemble, durchgeführt. In den darauf folgenden Tagen wurden in den fünf kleinsten Bootsklassen zwei Wettfahrten abgehalten. Jede Wettfahrt hatte eine eigene Wertung mit Ehrung und Preisverteilung. Für die sechste Bootsklasse (10 bis 20 Tonnen) gab es drei Wettfahrten, die jedoch keine eigene Wertung hatten, sondern zu einer Gesamtwertung zusammengefasst wurden. Dies ergibt 13 eigenständige Wettkämpfe. Für die Regatten wurden Boote gemeldet und keine Mannschaften. In den Siegerlisten taucht vorwiegend nur der Name des Eigners auf. Auch wenn die Boote in der Regel über eine Stammbesatzung verfügten, ist nicht klar, ob diese auch tatsächlich gesegelt hat. Sporthistoriker haben die Namen von 95 Teilnehmern festgestellt, doch weitere 81 Sportler bleiben unbekannt. Es war auch nicht unüblich, dass in einem Boot Segler anderer Nationen mitsegelten. Die übliche Handhabung des IOCs dabei ist es, die Wertung als Gemischte Mannschaft vorzunehmen. Die Segelwettbewerbe der fünf kleineren Bootsklassen fanden zwischen dem 20. und 27. Mai auf der Seine bei Meulan statt. Die zwei größeren Bootsklassen segelten im Ärmelkanal vor Le Havre vom 1. bis 6. August. BilanzMedaillenspiegel
MedaillengewinnerErgebnisse Offene KlassenGemeinsame Wettfahrt
Datum: 20. Mai Mit Ausnahme der größten Klasse waren alle übrigen Boote verpflichtet, an dieser Regatta teilzunehmen. Es wurde zeitversetzt gestartet, beginnend mit der kleinsten Klasse. Die größte Klasse startete 19:37 Minuten später als Letzte. Es wurde zunächst stromaufwärts gesegelt. Eine Flaute zwang den Großteil aller Boote zur Aufgabe. Nur 6 Booten gelang es, eine Boje zu umrunden und stromabwärts ins Ziel zu „treiben“. Gewertet wurde nach Einlauf der Boote. Bis 0,5 Tonnen, 1. Wettfahrt
Datum: 22. Mai Es wurden zwei kurze Bahnen (Runden) mit einer Länge von insgesamt 8 Kilometern gesegelt. Gewichtsunterschiede in den Booten wurden durch Zeitzuschläge ausgeglichen, die jedoch ohne Auswirkungen auf die Reihenfolge blieben. Bis 0,5 Tonnen, 2. Wettfahrt
Datum: 24. Mai Es wurden zwei kurze Bahnen (Runden) mit einer Länge von insgesamt 8 Kilometern gesegelt. Gewichtsunterschiede in den Booten wurden durch Zeitzuschläge ausgeglichen, die jedoch ohne Auswirkungen auf die Reihenfolge blieben. 0,5 bis 1 Tonnen, 1. Wettfahrt
Datum: 24. Mai Maximal waren 4 Personen auf einem Boot zugelassen. Es wurden eine lange und eine kurze Bahn (Runde) mit einer Länge von insgesamt 15 Kilometern gesegelt. Gewichtsunterschiede in den Booten wurden durch Zeitzuschläge ausgeglichen, die jedoch ohne Auswirkungen auf die Reihenfolge blieben. 0,5 bis 1 Tonnen, 2. Wettfahrt
Datum: 27. Mai Maximal waren 4 Personen auf einem Boot zugelassen. Es wurden eine lange und eine kurze Bahn (Runde) mit einer Länge von insgesamt 15 Kilometern gesegelt. Gewichtsunterschiede in den Booten wurden durch Zeitzuschläge ausgeglichen, die jedoch ohne Auswirkungen auf die Reihenfolge blieben. 1 bis 2 Tonnen, 1. Wettfahrt
Datum: 22. Mai Maximal waren 4 Personen auf einem Boot zugelassen. Es wurden eine lange und zwei kurze Bahnen (Runden) mit einer Länge von insgesamt 19 Kilometern gesegelt. Gewichtsunterschiede in den Booten wurden durch Zeitzuschläge ausgeglichen. Die französische Amulet segelte zwar die drittschnellste Zeit, wurde mit einem Zeitzuschlag von 1:47 min jedoch auf Platz vier gesetzt. Hélène de Pourtalès war nicht nur die erste teilnehmende Frau in der olympischen Geschichte, sondern gleich auch die erste Olympiasiegerin. Zusammen mit ihrem Mann und ihrem Neffen führte sie ihr Boot Lérina zum Sieg. 1 bis 2 Tonnen, 2. Wettfahrt
Datum: 24. Mai Maximal waren 4 Personen auf einem Boot zugelassen. Es wurden eine lange und zwei kurze Bahnen (Runden) mit einer Länge von insgesamt 19 Kilometern gesegelt. Gewichtsunterschiede in den Booten wurden durch Zeitzuschläge ausgeglichen, die jedoch ohne Auswirkungen auf die Reihenfolge blieben. 2 bis 3 Tonnen, 1. Wettfahrt
Datum: 22. Mai In dieser Klasse waren in beiden Wettfahrten nur 4 Boote am Start. Es wurden eine lange und zwei kurze Bahnen (Runden) mit einer Länge von insgesamt 19 Kilometern gesegelt. Gewichtsunterschiede in den Booten wurden durch Zeitzuschläge ausgeglichen. Die französische Favorite segelte zwar die schnellste Zeit, wurde mit einem Zeitzuschlag von 4:05 min jedoch auf Platz zwei gesetzt. 2 bis 3 Tonnen, 2. Wettfahrt
Datum: 24. Mai In dieser Klasse waren in beiden Wettfahrten nur 4 Boote am Start. Es wurden eine lange und zwei kurze Bahnen (Runden) mit einer Länge von insgesamt 19 Kilometern gesegelt. Gewichtsunterschiede in den Booten wurden durch Zeitzuschläge ausgeglichen, die jedoch in dieser Wettfahrt ohne Auswirkungen auf die Reihenfolge blieben. 3 bis 10 Tonnen, 1. Wettfahrt
Datum: 24. Mai Es wurden eine lange und zwei kurze Bahnen (Runden) mit einer Länge von insgesamt 19 Kilometern gesegelt. Gewichtsunterschiede in den Booten wurden durch Zeitzuschläge ausgeglichen, die jedoch in dieser Wettfahrt ohne Auswirkungen auf die Reihenfolge blieben. 3 bis 10 Tonnen, 2. Wettfahrt
Datum: 27. Mai Es wurden eine lange und zwei kurze Bahnen (Runden) mit einer Länge von insgesamt 19 Kilometern gesegelt. Gewichtsunterschiede in den Booten wurden durch Zeitzuschläge ausgeglichen, die jedoch in dieser Wettfahrt ohne Auswirkungen auf die Reihenfolge blieben. Im zweiten Rennen nur einen Tag später wurde der „Turquoise“ wegen Behinderung des „Mascaret“ disqualifiziert. Das Rennen wurde von der britischen Yacht „Bona Fide“ mit einem Vorsprung von mehr als fünf Minuten leicht gewonnen. Ihre Besatzung verpasste das erste Rennen, weil sich die Freigabe durch den französischen Zoll verzögerte, aber Skipper Howard Taylor traf pünktlich zum zweiten Rennen ein. Der Sieger des ersten Rennens, die „Femur“, startete jedoch nicht in dem zweiten Rennen. Insgesamt acht Yachten nahmen am zweiten Rennen teil. Die drei ausländischen Yachten belegten die Plätze eins, drei und vier, wobei „Gitana“ die einzige französische Yacht war, die auf den zweiten Platz erreichte. 10 bis 20 Tonnen
Datum: 1., 5. und 6. August In dieser Bootsklasse gab es drei Wettfahrten über 22 Seemeilen, die jedoch keine eigene Wertung hatten, sondern zu einer Gesamtwertung zusammengefasst wurden. Der Sieger jeder Wettfahrt erhielt 10 Punkte, der Zweite 9 Punkte, der Dritte 8 Punkte usw. Das Boot mit den meisten Punkten wurde Gesamtsieger. Über 20 Tonnen
Datum: 2. August Es wurde nur eine Regatta über 40 Seemeilen gesegelt. Gewichtsunterschiede in den Booten wurden durch Zeitzuschläge ausgeglichen, die jedoch nicht mehr feststellbar sind. Die britische Brynhild segelte zwar die schnellste Zeit, doch durch den Zeitzuschlag auf Platz zwei gesetzt. Literatur
WeblinksCommons: Segeln bei den Olympischen Spielen 1900 – Sammlung von Bildern und Audiodateien
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