Oliver Bottini (* 21. April1965 in Nürnberg) ist ein deutscher Schriftsteller, der sich mit seinen Kriminalromanen Renommee erworben hat und seit 2017 auch als Drehbuchautor tätig ist.
Aufgewachsen in München, leistete er nach dem Gymnasium dort Zivildienst. Anschließend verbrachte er ein halbes Jahr in Neuseeland und Australien. Ab 1992 studierte er an der LMU MünchenGermanistik, Italianistik sowie Markt- und Werbepsychologie und schloss mit dem Magister ab. Von 2008 bis 2018 lebte Bottini in Berlin, mittlerweile wohnt er in Frankfurt am Main.
Seinen Lebensunterhalt verdient er seit 1995 als freiberuflicher Lektor und Autor. Bis 2010 praktizierte er zum sportlichen und spirituellen „Ausgleich“ Kung Fu und Qi Gong, später Ashtanga Yoga.
Die ersten Literaturstipendien kamen 1999 von der Stadt München und 2001 von der Bertelsmannstiftung. Berufsbegleitend absolvierte Bottini ab 2001 eine zweijährige Ausbildung in Familien- und Wirtschafts-Mediation. Seit der Platzierung seines ersten Kriminalromans Mord im Zeichen des Zen beim Deutschen Krimi Preis 2005 (3. Platz) gehört er bei der Literaturkritik und zunehmend auch beim Leserpublikum zu den beachteten Krimi-Romanciers in Deutschland. Sein 2006 erschienener zweiter Krimi Im Sommer der Mörder stand zweimal auf Platz eins der KrimiWelt-Bestenliste und erhielt 2007 ebenfalls den Deutschen Krimi Preis (Platz 3). Im Frühjahr 2007 verbrachte Bottini nach eigenen Angaben drei Monate im kroatischen Osijek, um für den Roman Im Auftrag der Väter zu recherchieren und das Buch dort zu Ende zu schreiben.
Für sein Werk Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens erhielt er 2018 den Deutschen Krimi Preis (Platz 1) sowie den Preis der Heinrich-Böll-Stiftung für den besten politischen Kriminalroman des Jahres.
Mit Kurzgeschichten ist Bottini darüber hinaus in Anthologien vertreten. Als Sachbuchautor befasste er sich bislang vorwiegend mit Themen der asiatischen Lebenskunst: Meditation, Buddhismus, Zen, Qi Gong. Eine Kritikerin von Deutschlandradio Kultur sagte über ihn: „Tatsächlich sind Oliver Bottinis Bücher frei von esoterischem Geschwafel.“
Zwei von Bottinis Kriminalromanen mit der trocken alkoholkranken Kommissarin „Louise Boni“ wurden für das deutsche Fernsehen verfilmt. Am 18. Februar 2016 zeigte die ARD erstmals die zweite Episode, Louise Bonì: Jäger in der Nacht, im Hauptabendprogramm.[1] Im Jahr zuvor war bereits Louise Bonì: Mord im Zeichen des Zen ausgestrahlt worden, „von der Kritik hochgelobt“.[2] Der „Welt“-Feuilletonleiter Elmar Krekeler meinte sogar, Louise Boní sei „die vielschichtigste Frauenfigur des deutschen Serienfernsehens“.[3] Das war indes schon in der literarischen Vorlage, dem Buch von Oliver Bottini, so angelegt.
Bottinis Roman „Ein paar Tage Licht“ wurde als vierteilige Miniserie unter der Regie von Frédéric Jardin in deutsch-französischer Koproduktion verfilmt. Das Drehbuch schrieb Abdel Raouf Dafri. Die Erstausstrahlung erfolgte unter dem Titel „Algiers Confidential – Ein paar Tage Licht“ am 17. Februar 2022 auf ARTE.