Oksywie (deutsch Oxhöft, früher auch Oxivien;[2]kasch.Òksëwié), auf der Oxhöfter Kämpe (kasch. Òksëwskô Kãpa), ist ein Stadtbezirk von Gdynia (Gdingen).[3]
Die Ortschaft liegt im ehemaligen Westpreußen, etwa 22 Kilometer nordnordwestlich von Danzig und vier Kilometer nördlich des Stadtzentrums von Gdynia (Gdingen).
Geschichte
Die ältesten überlieferten Ortsbezeichnungen – Oxiva, Occiva, Oxive, Oxsivia – sind slawischen Ursprungs; im Jahr 1209 schenkte Mestwin I. dem Kloster Zuckau das Dorf zusammen mit einer Reihe anderer Dörfer. Oxhöft blieb bis zur Säkularisation im Besitz des Klosters.[4] Der Ortsname Oxhöfft entstand im 14. Jahrhundert durch Angleichung an deutsche Sprachgewohnheiten.[4] Während der Herrschaft des Deutschen Ordens wurde Oxhöft in zahlreichen Urkunden erwähnt.[5] Der Ort war erster Fundort für die nach ihm benannte Oxhöft-Kultur (auch Oksywie-Kultur).
Im Jahr 1789 gehörte das auch Oxivien genannte katholische Kirchdorf zum Amt Brück.[2]
1926 wurde in Oksywie der polnische Kriegshafen Gdynia (Port wojenny Gdynia) eröffnet. Er ist heute Teil des Hafens von Gdynia (Gdingen) und liegt noch zum Teil auf dem Gebiet des Stadtbezirks.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzte die Rote Armee die Region. Bald danach wurde Westpreußen zusammen mit Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens der Volksrepublik Polen
zur Verwaltung überlassen. In der Folgezeit wurde die deutschsprachige Bevölkerung, einschließlich der deutschen Alteinwohner, die hier Grundbesitz hatten, von der polnischen Administration aus Oxhöft vertrieben.
am 1. Dezember, Gemeindebezirk, davon 16 Evangelische und 798 Katholiken[12]
1905
720
am 1. Dezember, Landgemeinde, davon 20 Evangelische (sämtlich mit deutscher Muttersprache) und 700 Katholiken (64 mit deutscher Muttersprache, 636 mit kaschubischer Muttersprache)[13]
1910
739
am 1. Dezember, Gemeindebezirk, darunter 40 mit deutscher Muttersprache (18 Evangelische, 22 Katholiken), und 699 mit kaschubischer Muttersprache (sämtlich Katholiken)[14][15]
Literatur
Oxhöft, Dorf, auf der Oxhöfter Kämpe, einer von Bruch und von der See eingeschlossenen Platte, und an der Putziger Wiek, Kreis Putzig, Regierungsbezirk Danzig, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Oxhöft (meyersgaz.org).
↑ abJohann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preußen. Teil II: Topographie von West-Preußen. Marienwerder 1789, S. 57–58 (Google Books).
↑Max Perlbach: Materialien zu Geschichte Pommerellens hauptsächlich während der Ordenszeit. In: Altpreussische Monatsschrift, Neue Folge, Band 37, Königsberg i. Pr. 1900, S. 149–200 (Google Books).
↑Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats, Band 3: Kr–O, Halle 1822, S. 334, Ziffer 1195 (Google Books).
↑Danziger Regierungs-Departement, Verzeichniß der in den einzelnen Kreisen befindlichen Ortschaften, veröffentlicht ca. 1820 (enthält statistische Angaben von 1818), S. 174–175, Ziffer 201 (Google Books).
↑Kraatz (Hrsg.): Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats. Decker, Berlin 1856, S. 450 (Google Books).
↑Preußisches Finanzministerium: Ergebnisse der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Danzig (7. Kreis Neustadt). Berlin 1867, S. 18–25, Ziffer 123 (Google Books).
↑ abKönigliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Preussen und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt, Berlin 1874. Abschnitt VIII. Kreis Neustadt in Westpreußen, S. 390–391, Ziffer 66 (Google Books).
↑Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen. Heft II: Provinz Westpreußen, Berlin 1908; Abschnitt 21: Kreis Putzig, S. 102–103, Ziffer 38 (kpbc.umk.pl)
↑Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Heft 2: Provinz Westpreußen, Regierungsbezirk Danzig. Berlin 1912; Abschnitt 12: Kreis Putzig, S. 48–49, Ziffer 38 (Google Books).