OASTH - Stadtverkehrsorganisation Thessaloniki
Die OASTH – Stadtverkehrsorganisation Thessaloniki (griechisch Οργανισμός Αστικών Συγκοινωνιών Θεσσαλονίκης, Akronym: ΟΑΣΘ OASTH) ist ein großes Verkehrsunternehmen im Nahverkehr mit Bediengebiet in Thessaloniki, der zweitgrößten Stadt von Griechenland. Sie wurde 1957 gegründet und erbringt heute ihre Verkehrsleistungen ausschließlich mit Bussen. Nach der Einstellung der Straßenbahn Thessaloniki 1957 bis zur Inbetriebnahme der Metro Thessaloniki 2024, waren Busse das einzige öffentliche Verkehrsmittel in Thessaloniki.[2] GeschichteDie Gründung der OASTH 1957 markiert im Öffentlichen Personennahverkehr in Thessaloniki eine Zeitenwende. Sie fällt mit der Stilllegung der Straßenbahn Thessaloniki zusammen, deren Schienennetz seit 1893 – anfangs für eine Pferdestraßenbahn – aufgebaut wurde.[3] Die OASTH wurde per Dekret des damaligen Premierministers Konstantinos Karamanlis geschaffen und hat in Thessaloniki eine Monopolstellung im Stadtverkehr inne. Bei der Gründung umfasste die Fahrzeugflotte 283 Busse mit jeweils 60 bis 80 Sitzplätzen. Zu dieser Zeit lag auch eine Studie zum Einsatz von O-Bussen auf zwei Linien vor. Dieses Projekt wurde vom zuständigen Ministerium in Thessaloniki im Unterschied zu Athen verworfen und nicht realisiert.[4] 1978 brachte die OASTH die ersten Gelenkbusse in Griechenland zum Einsatz. 1979 expandierte die OASTH, indem sie mehrere Routen in den Vorstädten von Thessaloniki übernahm, die vorher von der KTEL betrieben wurden. Ebenso übernahm sie die Bootslinien, die in den Sommermonaten im Einsatz waren und ersetzte sie durch neue Buslinien der OASTH.[5] 2003 expandierte die OASTH erneut und schuf 12 neue Linien, konzipiert für die Vorstädte. 2009 wurde die Fahrzeugflotte durch 64 neue Busse vergrößert und belief sich insgesamt auf 604 Busse. Die Vereinbarung mit dem griechischen Staat hinsichtlich des Rechtes, den öffentlichen Verkehr als Monopolist anzubieten, ist noch bis zu einem Zeitpunkt von 2 Jahren nach Fertigstellung der Metro Thessaloniki und ihrer Erweiterungen gültig. Die griechische Regierung erweiterte 2017 ihre Kontrolle über die Gesellschaft qua Gesetz, wobei als einige Gründe die schlechte Dienstleistungsqualität, Korruption und Beschwerden über die Verschwendung von öffentlichen Mitteln durch private Anteilseigner angegeben werden. Betriebene LinienAls einziger Anbieter innerhalb der Stadt Thessaloniki betreibt OASTH ein extensives Liniennetz, das sich über die ganze Stadt erstreckt. Insgesamt 75 Routen sind laufend unter Betrieb. Verschiedene Bushaltestellen in ganz Thessaloniki sind mit elektronischen Fahrplananzeigen ausgestattet, die in Echtzeit Auskunft geben über die Ankunft des jeweils nächsten Busses auf jeder Linie. Fahrpläne
FahrpreiseTickets
FahrzeugeDie aktuelle Fahrzeugflotte der OASTH besteht aus folgenden Bustypen:
BetriebshöfeDie OASTH hat ihre Fahrzeugflotte in zwei Depots stationiert, von denen sich das eine in den westlichen Vorstädten, das andere in den östlichen befindet. Ab 20192019 scheiterte eine große Ausschreibung, die noch während der SYRIZA-Regierung für die Beschaffung von Bussen für die Stadtverkehre in Athen und Thessaloniki im Wertumfang von 461 Millionen durchgeführt wurde,[7] weil sie rechtlich mit Erfolg angefochten wurde. Damit ist es nicht möglich, die Busse der Organisation nach spätestens 15 Jahren, wie es der Verkehrsvertrag vorsieht, durch neue zu ersetzen. Die OASTH, die wegen schlechter Servicequalität ohnehin in der Kritik steht, wird jetzt auch wegen des Alters der Busse und ihrer Leasing-Verträge mit der Industrie kritisiert.[8] Die neue Regierung startete eine neue Ausschreibung. Außerdem erhielt die OASTH 50 Busse aus Thessalonikis Partnerstadt Leipzig.[9] Zusätzlich wurde ein Vertrag zwischen OASTH und KTEL abgeschlossen. Danach übernahmen die KTEL ab März 2020 etwa ein Drittel der Verkehrsleistungen in Thessaloniki. Sie wollen auf 25 Linien 100 neue Busse einsetzen.[10] Siehe auchWeblinksCommons: Stadtverkehrsorganisation Thessaloniki – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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