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Nursel Köse kam als Studentin nach Deutschland. Sie ist diplomierte Architektin. Schon während ihres Studiums wirkte sie in diversen Off-Theater-Produktionen als Regisseurin, Schauspielerin und Kabarettistin mit. Außerdem übernahm sie die Projektleitung bei Jugend-, Kinder- und Frauentheaterprojekten in Deutschland. 1992 gründete sie mit „Die Bodenkosmetikerinnen“ das erste ausländische Frauenkabarett in Deutschland. In dieser Gruppe war sie als Regisseurin, Darstellerin und Texterin tätig und tourte bis 2007 durch das Land. Seit der Saison 2009 spielt sie in Istanbul die Hauptrolle in der türkischen Theaterkomödie Bacemdeki Ayı und pendelt zwischen Istanbul und Berlin.
Ihren ersten Auftritt auf der Leinwand hatte sie 1988 in Hark Bohms Film Yasemin. In Buket Alakuş’ preisgekröntem Kinofilm Anam (2001) spielte sie eine Hauptrolle. Danach folgten Rollen in den Filmen Savannah, Kebab Connection und Eine andere Liga. Sie hatte Gastrollen u. a. in Serien wie Türkisch für Anfänger, Die Familienanwältin, Abschnitt 40, Soko Köln sowieso im Hamburger Tatort mit Mehmet Kurtuluş. 2007 spielte sie in Fatih Akıns Spielfilm Auf der anderen Seite, der bei den Wettbewerben der 60. Filmfestspiele von Cannes und der 44. Internationalen Filmfestspiele von Antalya (Türkei) mehrere Preise gewann und offizieller deutscher Beitrag für die Oscar-Verleihung 2007 war. Für ihre Rolle der „Yeter“ erhielt sie beim 44. Filmfestival in Antalya, beim Internationalen Filmfestival in Ankara und dem Yesilçam-Filmfestival in Istanbul jeweils den Preis für die beste Darstellerin in einer Nebenrolle. 2009 kam ihr Kinofilm Die Fremde von Feo Aladağ in die deutschen Kinos. Sie war in der zweiten Folge von Mordkommission Istanbul zu sehen. 2009 drehte Köse auch in der Türkei mit Regisseuren wie Semir Aslanyürek (Yedi Avlu) und spielt in Erfolgsserien wie Kavak Yelleri, Kalpsiz Adam und Kış Masalı und Kötü Yol. 2012 drehte sie den Kinofilm 300 Worte Deutsch (Regie: Züli Aladag), 2013 folgten die Kinofilme Kuzu von Kutluğ Ataman und Kafkas von Erhan Güleryüz.
Nursel Köse schreibt auch Hörspiele, die unter anderem vom Westdeutschen Rundfunk realisiert wurden, so Die Ameisenfrau (1997), Der Schlangenbrunnen (2000) und Der verbannte Vogel (2008). In den 1990er Jahren veröffentlichte sie den Lyrikband Der Liebe zum Trotz sowie Lyrik und Kurzprosa in der Zeitschrift Ütopya (Piya Verlag İstanbul).