Nová Role
Nová Role (deutsch Neurohlau, früher Neu Rohlau) ist eine Stadt im Karlovarský kraj in Tschechien. GeographieLageNová Role liegt acht Kilometer nordwestlich von Karlovy Vary am Fluss Rolava und gehört zum Okres Karlovy Vary. Die Ortslage befindet sich im Egergraben am rechten Ufer der Rolava. Westlich der Stadt beginnt das Braunkohlenrevier von Sokolov. Durch Nová Role führen die Staatsstraße 209 von Chodov nach Mezirolí sowie die Bahnstrecke Karlsbad–Johanngeorgenstadt mit der hier abzweigenden Lokalbahn nach Chodov. Nachbarorte sind Smolné Pece und Fojtov im Norden, Děpoltovice im Nordosten, Mezirolí im Osten, Stará Role im Südosten, Jimlíkov und Božičany im Süden sowie Hamry im Nordwesten. OrtsgliederungDie Stadt Nová Role besteht aus den Ortsteilen Jimlíkov (Imlikau), Mezirolí (Sittmesgrün) und Nová Role (Neurohlau).[3], die zugleich auch Katastralbezirke bilden.[4] Zu Nová Role gehört außerdem die Siedlung Hamr (Hammerhäuser). GeschichteDer Ort wurde im Jahre 1293 als Nowa Raluna erstmals urkundlich erwähnt. Angeblich soll sich bereits im 12. Jahrhundert hier ein zur Burg Loket gehöriger Jagdpavillon befunden haben. Zwischen 1359 und 1411 gehörte der Ort zur Burg Elbogen und kam dann bis 1553 zur Herrschaft Falkenau. 1554 wurden die Schlicken neue Besitzer und Nová Role kam zur Herrschaft Schlackenwerth. 1622 erwarben die Herren von Nostitz den Ort und hielten ihn bis zur Ablösung der Patrimonialherrschaften im Jahre 1848. 1847 hatte Neu Rohlau 280 Einwohner und bestand aus 50 Häusern. Nach der Entdeckung größerer Kaolinlager errichtete der Grundbesitzer Karl Hassmann eine Kaolinmühle und -schlämmerei. 1881 entstand die Lokalbahn von Chodau nach Neudek. Mit der Einweihung der Bahnstrecke Karlsbad–Johanngeorgenstadt erhielt der Ort 1899 einen Eisenbahnanschluss. Nach dem Münchner Abkommen wurde der Ort dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Elbogen. Während des Zweiten Weltkrieges entstand am 7. Dezember 1942 in Neu Rohlau ein Konzentrationslager. Dieses war bis August 1943 ein Außenlager des KZ Ravensbrück und danach des KZ Flossenbürg; die Häftlinge mussten in dem von der SS beschlagnahmten Unternehmen Bohemia-Keramische Werkstätten AG arbeiten. Das Lager wurde ab dem 19. April 1945 in mehreren Transporten evakuiert.[5] Nach Kriegsende wurden die deutschen Bewohner vertrieben und das frühere KZ als Internierungslager für Deutsche genutzt. Bei der Gebietsreform von 1960 wurde Mezirolí eingemeindet. Seit 1964 ist Nová Role eine Stadt. 1976 kamen Děpoltovice und Nivy zur Stadt hinzu. 1980 erfolgte eine Flurgrenzenänderung mit Božičany, bei der der Teich Novorolský rybník zum Stadtgebiet von Nová Role zugeschlagen wurde. Ein Jahr später wurden Božičany und Jimlíkov eingemeindet. Entwicklung der Einwohnerzahl
1 Nová Role mit Mezirolí 2 Nová Role mit Mezirolí und Jimlíkov PolitikWappenDas Hauptsymbol auf dem Wappen der Stadt Nová Role ist Porzellankanne, die für die Porzellanproduktion steht.[7] Partnerschaften
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Wirtschaft und InfrastrukturUnternehmenDas Porzellanwerk in Nová Role wurde 1921 als Keramische Werke AG gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging das Werk in der Karlovarský porcelán-Gruppe auf. Heute ist Nová Role der Stammsitz der jetzt Thun 1794 genannten Gruppe und größter Arbeitgeber der Stadt.[7][9][10] Persönlichkeiten
WeblinksCommons: Nová Role – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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