Die norddeutsche Fußballmeisterschaft 1926/27 war die 21. vom Norddeutschen Sport-Verband ausgetragene Fußballmeisterschaft. Sieger wurde Holstein Kiel im Endrundenturnier mit einem Punkt Vorsprung vor dem Hamburger SV. Durch diesen Sieg qualifizierte sich die Kieler für die deutsche Fußballmeisterschaft 1926/27, bei der sie nach einem deutlichen 9:1-Sieg über Titania Stettin das Viertelfinale erreichten. Dort trafen sie auf den späteren Finalisten Hertha BSC und schieden durch eine 2:4-Niederlage aus. Der Hamburger SV gewann durch einen 4:0-Sieg über Altona 93 die Vizemeisterschaft und durfte somit ebenfalls an der deutschen Fußballmeisterschaft teilnehmen. Genau wie Kiel war auch für Hamburg im Viertelfinale Schluss, die Mannschaft unterlag dem späteren Turniersieger 1. FC Nürnberg auf dem Sportplatz Hoheluft mit 1:2.
Erneut fand der Spielbetrieb zuerst in den sechs regionalen Bezirken Groß-Hamburg, Lübeck-Mecklenburg, Nordhannover, Schleswig-Holstein, Südhannover-Braunschweig und Weser/Jade statt. Bis auf die Bezirksligen in Lübeck-Mecklenburg und Nordhannover waren die restlichen Bezirksligen nochmals in zwei Staffeln unterteilt. Die Bezirksmeister und, bis auf Lübeck-Mecklenburg und Nordhannover, ebenfalls die Bezirksvizemeister, qualifizierten sich für die norddeutsche Endrunde.
Die Bezirksliga Groß-Hamburg war in dieser Spielzeit erneut in die Gruppen Alsterkreis und Elbekreis unterteilt. Die Sieger beider Staffeln qualifizierten sich für das Finale um die Fußballmeisterschaft Groß-Hamburgs, beide Vereine waren ebenfalls für die norddeutsche Endrunde qualifiziert.
Die Bezirksliga Lübeck-Mecklenburg wurde in dieser Spielzeit erneut in einer Staffel mit acht Mannschaften ausgetragen. Titelverteidiger Lübecker BV Phönix wurde erneut, diesmal sogar ungeschlagen, Bezirksmeister.
Die Bezirksliga Nordhannover wurde, wie im Vorjahr, in einer Staffel mit acht Mannschaften ausgetragen. Da zur kommenden Spielzeit die Bezirksliga auf zwei Staffeln mit insgesamt zwölf Mannschaften erweitert wurde, gab es in dieser Spielzeit keinen Absteiger.
Die Bezirksliga Schleswig-Holstein wurde erneut in den Staffel Eider und Förde unterteilt. Beide Staffelsieger waren für die norddeutsche Endrunde qualifiziert, trafen aber zusätzlich in einem Finale aufeinander, um den schleswig-holsteinischen Bezirksmeister zu ermitteln.
Die Bezirksliga Südhannover-Braunschweig war in dieser Spielzeit erneut in zwei Staffeln unterteilt. Die beiden Staffelsieger qualifizierten sich für die norddeutsche Endrunde, ermittelten in einem Finale noch zusätzlich den Bezirksmeister Südhannover-Braunschweig.
Die Bezirksliga Weser-Jade wurde in dieser Spielzeit erneut in den Staffeln Weser und Jade ausgespielt. Die beiden Staffelsieger qualifizierten sich für die norddeutsche Endrunde, ermittelten in einem Finale aber noch zusätzlich den Bezirksmeister Weser-Jade.
Die Endrunde um die norddeutsche Fußballmeisterschaft fand erneut zuerst im K.-o.-System statt. Nach der Qualifikation trafen die siegreichen Mannschaften im Rundenturnier in einer Einfachrunde aufeinander, um den norddeutschen Fußballmeister zu ermitteln. Die Verlierer der Qualifikation spielten ebenfalls eine Einfachrunde, der Sieger dieser Runde traf in einem Play-off-Spiel auf den Zweitplatzierten der Siegerrunde um den zweiten norddeutschen Teilnehmer an der deutschen Fußballmeisterschaft zu ermitteln.