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Noailles ist der Name eines französischen Adelsgeschlechts, das aus Noailles im Limousin stammt und seinen Namen von einer 1663 zum Herzogtum erhobenen Herrschaft bei Brive (im heutigen Département Corrèze) erhielt, in deren Besitz es schon im 11. Jahrhundert war.
Vertreter
Ihr erster bedeutender Vertreter war Antoine de Noailles (1504–1562), Admiral von Frankreich und Botschafter in England während dreier wichtiger Jahre, 1553–1556. Sein Sohn war Henri de Noailles (1554–1623), Heerführer in den Religionskriegen. Er wurde von Heinrich IV. 1593 zum Herzog von Ayen erhoben. Der Enkel des ersten Grafen war Anne de Noailles († 1678). Er spielte eine wichtige Rolle in der Fronde und den ersten Regierungsjahren Ludwigs XIV., wurde Generalkapitän der neuerworbenen Provinz Roussillon und 1663 zum Herzog von Noailles und Pair von Frankreich erhoben.
Im 18. Jahrhundert tritt der Name Noailles wiederholt in der französischen Geschichte auf. Adrien-Maurice de Noailles (1678–1766), der dritte Herzog, diente in allen wichtigen Kriegen Ludwigs XV. in Italien und Deutschland. Er wurde 1734 Marschall von Frankreich. Sein letztes Kommando war 1743 die Schlacht bei Dettingen im Österreichischen Erbfolgekrieg. Er heiratete Marie-Françoise d'Aubigné, eine Nichte der Madame de Maintenon, und hatte mit ihr zwei Söhne, die ebenfalls Marschall von Frankreich wurden.
Der ältere, Louis de Noailles (1713–1793), der bis zum Tod seines Vaters 1766 den Titel duc d'Ayen trug, bevor er als 4. duc de Noailles nachfolgte, kämpfte in fast allen Kriegen des 18. Jahrhunderts. Er zeichnete sich zwar nicht besonders aus, wurde aber trotzdem 1755 zum Marschall ernannt. Er weigerte sich während der Französischen Revolution zu emigrieren und entkam der Guillotine nur, weil er 1793 starb, bevor die Terrorherrschaft ihren Höhepunkt erreichte. Am 4. Thermidor III (22. Juli 1795) wurden seine Frau, die 70-jährige Herzogin von Noailles, ihre Schwiegertochter, die Herzogin von Ayen und ihre Enkelin, die vicomtesse de Noailles, hingerichtet.
Paul-François de Noailles (1739–1824), der 5. Herzog, diente ebenfalls in der Armee, wandte sich dann aber den Naturwissenschaften zu und wurde 1777 in die Académie des sciences gewählt. Er wurde 1766 nach dem Tod seines Großvaters Herzog von Ayen und nach dem Tod seines Vaters 1793 Herzog von Noailles. Er war 1792 in die Schweiz emigriert und kehrte erst zur Restauration 1814 zurück, um seinen Platz als Pair einzunehmen.
Da der 5. Herzog keinen Sohn hatte, ging der Herzogtitel auf seinen Großneffen Paul de Noailles (1802–1885) über, einen Historiker und Schriftsteller, der 1849 in die Académie française gewählt wurde. Dessen zweiter Sohn Emmanuel-Henri-Victurnien, marquis de Noailles (1830–1909) wurde 1872 französischer Gesandter in Washington, D.C., 1873 Botschafter in Rom, 1882 in Konstantinopel und nahm 1886 seinen Abschied. Er machte sich durch Werke über Polen bekannt („La Pologne et ses frontières“, Paris 1863; „La poésie polonaise“, Paris 1866, und „Henri de Valois et la Pologne en 1572“, Paris 1867, 3 Bände).