Nieszczyce
Nieszczyce (deutsch Nistiz) ist ein Dorf und ehemaliges Rittergut mit 345 Einwohnern[1] (nach Volkszählung im März 2011: 399 Einwohner)[2] in der Gemeinde Rudna im polnischen Powiat Lubiński der Woiwodschaft Niederschlesien. Geographische LageNieszczyce liegt westlich der Oder, etwa 27 Kilometer nordöstlich von Lubin (deutsch Lüben), ca. 30 Kilometer südöstlich von Głogów (deutsch Glogau) und ca. 80 Kilometer nordwestlich von Wrocław (deutsch Breslau). GeschichteEtymologie des DorfnamensDie Ursprünge des polnischen und des deutschen Dorfnamens (Nieszczyce bzw. Nistiz) sind unklar. Nach Heinrich Adamy leitet sich „Nistitz“ vom slawischen Niski für ‚Niedriger Ort‘ ab.[3] Nach anderen ist der Ortsname „nicht geklärt“.[1][4] In dem Buch Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis, das ist ein Zehntregister des Bistums Breslau in lateinischer Sprache, welches zwischen 1295 und 1305 beziehungsweise während der Zeit des Bischofs Heinrich von Würben verfasst wurde, wird das Dorf lat. Nesticz genannt. Weitere Schreibweisen des Dorfnamens sind: Nesticz (um 1305), Nisticz (1473, 1485, 1524, 1544), Niswiz (1670), Niswitz, Villa Nieswitz (1679), Nisitiz (1678), von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis 1945 deutsch Nistitz, danach polnisch Nieszczyce.[4] BesitzerDie erste urkundliche Erwähnung von Nieszczyce erfolgte um 1305. Etwa ab dem 15. Jahrhundert sind in den Quellen „Besitzer“ des „Gutes Nieszczyce“ belegt. Beispielsweise wird Nicol Seher Tasse im Jahre 1496 als Besitzer greifbar, der damals seiner Frau das Gut Nisticz vererbte, welches 1503 sein Sohne Hannus übernehmen sollte.[5][A 1] Spätestens im 18. Jahrhundert wird Nieszczyce als Adelssitz in den Urkunden erwähnt. Zu den Besitzern/Verwaltern/Inspektoren gehörten folgende Familien und Personen (Auswahl):[1][4]
Im Jahre 1791 wurden drei Höfe mit dem Landgut in Nieszczyce verbunden (zwei im Dorf und das Buschvorwerk [Krzewy] dahinter). In den Jahren 1905 bis 1912 wurden die Güter in Nieszczyce und Radoszyce (deutsch Radschütz) zusammengelegt (mit Sitz in Radoszyce); in den Jahren 1912 bis 1937 erfolgte mindestens eine weitere Zusammenlegung zu den Gütern zu Nieszczyce.[4] Historische VerwaltungseinheitenNistitz gehörte in der Vergangenheit zeitweise zum Regierungsbezirk Breslau, zum Kreis Steinau[A 2] und zum Landkreis Wohlau; das Amtsgericht für Nistitz war in Steinau, das Bezirkskommando in Wohlau und das Standesamt in Kammelwitz (polnisch Kębłów). In den Jahren von 1975 bis 1998 respektive in der Zeit der administrativen Teilung Polens gehörte Nieszczyce zur Woiwodschaft Legnica. DemographieDer Ort wurde 1791 im Buch Beytaͤrge zur Beschreibung von Schlesien als ‚Nistiz‘ erwähnt. Er fasst in diesem Jahr unter sich: „1 herrschaftliches Schloß, 3 Vorwerke, wovon eines außerhalb des Dorfes liegt, 1 Schule, 6 Frey- 13 Dreschgaͤrnter, 1 Haͤusler, 2 Windmühlen, 4 andere Haͤser, zusammen 33 Feuerstellen und 218 Seelen“.[6] Später entwickelte sich Nieszczyce demographisch folgendermaßen:
VerkehrNieszczyce befindet sich an der Weggabelung von Chobienia (deutsch Köben an der Oder) nach Kębłów (deutsch Kammelwitz) und Brodowice (deutsch Brödelwitz). Die 64 Kilometer lange Droga wojewódzka 323 und die 106 Kilometer lange Droga wojewódzka 292 werden am Rand von Nieszczyce zusammengeführt. Über die 33 Kilometer lange Droga wojewódzka 334 und anderen Straßen kann man von Moczydlnica Dworska (deutsch Herrnmotschelnitz) nach Nieszczyce reisen. SehenswürdigkeitenNach dem Register des Narodowy Instytut Dziedzictwa gibt es in Nieszczyce vor allem folgende Sehenswürdigkeiten:
WeblinksCommons: Nieszczyce – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
Anmerkungen
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