Das Niederrheinische Tiefland wurde im Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands als eine von 86 sogenannten Haupteinheitengruppen Deutschlands ausgewiesen, es erhielt die Kennziffer 57 und wurde in neun auf „57“ beginnende, dreistellige sogenannte Haupteinheiten untergliedert, wobei eine zehnte, die Deutschland ebenfalls marginal berührt (Eltener Höhen), bereits in die Karte von 1960 eingezeichnet war, jedoch zunächst ohne Nummernvergabe.[3] In den Jahren 1963 bis 1978 erfolgte dann eine Feingliederung im Maßstab 1 : 200.000 auf den Einzelblättern Düsseldorf/Erkelenz (Südteil, 1963), Kleve/Wesel (Nordteil, 1977) und Köln/Aachen (nur Teile der Selfkant im äußersten Süden; 1978).
Insgesamt wurden die folgenden Teil-Naturräume ausgewiesen:[4]
Kamper Berg und Niersenberg (Blatt Wesel); Hülser Berg, Gulix-, Rayener, Eyllscher und Dachsberg sowie Egelsberg (Blatt Düsseldorf) (Singularitäten ohne Nummer)
575.02 Hülser Bruch
575.03 Dachsbruch und Vluyn-Busch
575.04 Moerser und Baerler Sandplatten (Bezeichnung von Blatt Wesel; im Süden identisch mit 575.1 (Blatt Köln)).
Das Niederrheinische Tiefland ist der Nordteil der geologischen Struktur Niederrheinische Bucht. Seine Geologie ist bestimmt durch Senkungsbewegungen in den letzten 30 Mio. Jahren, welche in diesem Tiefland ein Sedimentpaket von bis zu 1.300 m Mächtigkeit haben entstehen lassen.
Klima
Die Jahresniederschläge liegen bei 700 bis 800 mm, die mittlere Jahrestemperatur bei 9,5 bis 10,5 °C. Es herrscht ein atlantisch geprägtes Klima mit milden, meist schneearmen Wintern, mäßig warmen Sommern und einer langen Vegetationsperiode.
Karlheinz Paffen: Natur- und Kulturlandschaft am deutschen Niederrhein. In: Bundesanstalt für Landeskunde (Hrsg.): Berichte zur Deutschen Landeskunde. 20. Band, 2. Heft (März 1958), Selbstverlag der Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen 1958, S. 177–228.
Einzelnachweise
↑Heinrich Müller-Miny: Geographisch-landeskundliche Erläuterungen zur Tranchot-v. Müfflingschen Kartenaufnahme der Rheinlande 1801–1828 – mit Bezug auf die heutigen Blätter der Topographischen Karte 1:25 000. Eine Beispielsammlung von Kartenblättern dieser Aufnahme landeskundlich und didaktisch interpretiert (= Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen: Nachrichten aus dem Öffentlichen Vermessungsdienst des Landes Nordrhein-Westfalen, 10. Jahrgang, Heft 2, Sonderheft, Dezember 1977). Druck und Vertrieb Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen, Bonn-Bad Godesberg 1977, S. 83–114 (hier: S. 85, 89). (Digitalisat)
↑Karlheinz Paffen: Natur- und Kulturlandschaft am deutschen Niederrhein. In: Bundesanstalt für Landeskunde (Hrsg.): Berichte zur Deutschen Landeskunde. 20. Band, 2. Heft (März 1958), Selbstverlag der Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen 1958, S. 177–228 (hier: S. 180, 184).
↑Im Süden von Blatt Wesel geht „572.14“ in „573.00“ über; Grenze laut Blatt Wesel offenbar irgendwo auf Blatt Düsseldorf gelegen.
↑Der knapp größere Westteil der Landschaft, die im Norden von Blatt Düsseldorf als „573.00“ abschließt, heißt auf Blatt Wesel „572.14“!
↑Blatt Düsseldorf bezeichnet mit 575.33 das, was auf Blatt Wesel „575.34“ heißt, während Blatt Wesel damit bezeichnet, was auf Blatt Düsseldorf 575.32(1) heißt; offenbar Nummerierungsfehler des später erschienenen Blattes Wesel.
↑unnummeriert, da nur marginal in Deutschland; per Grenzliniendicke als eigenständige Haupteinheitengruppe identifizierbar, auf Blatt Düsseldorf jedoch unmittelbar unterhalb 571.3 abgehandelt