Das von einem traditionellen Ortsvorsteher (chef traditionnel) geleitete Dorf liegt am linken Ufer des Flusses Niger. Es befindet sich rund einen Kilometer westlich des Hauptorts Karma der gleichnamigen Landgemeinde, die zum Departement Kollo in der Region Tillabéri gehört. Zu weiteren Siedlungen in der Umgebung von Niamé zählen die auf Flussinseln gelegenen Dörfer Karma Goungou im Südosten und Komba Goura im Westen sowie die am rechten Flussufer gelegenen Dörfer Hondey Tégui und Hondey Zéno im Südwesten.[1]
Niamé ist Teil der Übergangszone zwischen Sahel und Sudan. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagshöhe beträgt hier zwischen 400 und 500 mm.[2]
Geschichte
Bei der Flutkatastrophe von 2010 gehörte Niamé zu den am schwersten getroffenen Orten in der Gemeinde Karma, in der innerhalb weniger Tage insgesamt 1436 Hektar landwirtschaftliche Nutzflächen überschwemmt wurden.[3] Laut einer Erhebung vom September 2022 lebten in Niamé 34 interne Vertriebene aus sieben Haushalten.[4] Niamé wurde 2023 als einer von 20 Orten im Departement Kollo als „Modelldorf“ der Initiative Spotlight zertifiziert. Das 2019 in Niger begonnene Programm zielte auf die Beseitigung geschlechtsspezifischer Gewalt und schädlicher Praktiken. Es wurde von der Europäischen Union finanziert und vom UNDP, dem UNFPA, den UN Women und der UNICEF umgesetzt.[5]
Bevölkerung
Bei der Volkszählung 2012 hatte Niamé 2575 Einwohner, die in 322 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 1523 in 194 Haushalten[6] und bei der Volkszählung 1988 belief sich die Einwohnerzahl auf 1364 in 223 Haushalten.[7]
Wirtschaft und Infrastruktur
Mit einem Centre de Santé Intégré (CSI) ist ein Gesundheitszentrum im Ort vorhanden. Der französische humanitäre Verein Niger Ma Zaada errichtete 2021 eine Wasserleitung zum CSI.[8] Es gibt eine Schule im Dorf.[9]
Einzelnachweise
↑ abRépertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, Juli 2014, S. 457, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 2. April 2023 (französisch).
↑Damien Hauswirth, Hassane Yayé, Abdoulaye Sambo Soumaila, Badamassi Djariri, Issaka Lona, Malam Boukar Abba: Appui à la formulation concertée de la SPN2A pour la République du Niger. Identification et évaluation des options d’agriculture intelligente face au climat prioritaires pour l’adaptation face aux changements climatiques au Niger. Volume 2 : Annexes. Ministère de l’Environnement, de la Salubrité Urbaine et du Développement Durable / Ministère de l’Agriculture et de l’Elevage / Conseil National de l’Environnement pour un Développement Durable / Haut-Commissariat à l’Initiative 3N / AFD / Facilité Adapt’Action / Baastel – BRL – ONFI, Niamey / Brüssel 2020, S.7 (spn2a.org [PDF; abgerufen am 23. Dezember 2023]).
↑Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S.212 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 2. April 2023]).