Nez cassésAls Nez cassés (gebrochene Nasen) wird ein Design von Lokomotiven bezeichnet, das vom französischen Designer Paul Arzens entworfen wurde.[1] Der Begriff wird umgangssprachlich auch als Überbegriff für die Maschinen dieses Aussehens verwendet. Es kam überwiegend bei Elektrolokomotiven, aber auch bei der Familie der Diesellokbaureihe CC 72000, des Unternehmens GEC Alsthom zur Anwendung. Der Anblick eines Sprinters auf dem Startblock soll Arzens bei der Gestaltung der Schnellzuglokbaureihe CC 40100 inspiriert haben, die als erste dieses Aussehen erhielt. Wichtig war dabei, dass durch die Neigung der Frontscheiben Sichtbehinderungen durch Gegenlicht und Witterungseinflüsse reduziert werden konnten. Maschinen mit dem Nez-cassés-Design laufen nicht nur bei der französischen Staatsbahn SNCF, auch in die Niederlande, nach Belgien, Portugal, Jugoslawien, Marokko und Südkorea wurden solche Lokomotiven verkauft. Über die Nederlandse Spoorwegen (NS) kamen Nez cassés der Baureihe 1600 auch zur Deutschen Bahn. Zu den Nez cassés zählen die Elektrolok-Baureihen
und die Diesellok-Baureihen
Das ursprüngliche Design findet sich nur bei den Mehrsystemlokomotiven CC 40100 der SNCF und deren Schwesterbaureihe 18 der NMBS/SNCB. Für die folgenden Baureihen wurde es im Frontbereich überarbeitet, das dritte Spitzenlicht wanderte – sofern erforderlich – bei den Elektroloks teilweise unter die Frontscheiben. Zugunsten eines geräumigeren Führerstands wurden diese bei späteren Maschinen weniger steil ausgeführt.
SonstigesAuch in der DDR testete man bei der Deutschen Reichsbahn nach vorn geneigte Scheiben, um die Blendwirkung zu reduzieren. Zu diesem Zweck erhielten die Diesellokomotiven 059, 131 und 203 der Baureihe V 180 Glasfaserfronten mit verändertem Design.[6] Literatur
WeblinksCommons: Nez Cassés – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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